Aus von Mick Schumacher bei Haas: Ralf Schumacher kritisiert Günther Steiner scharf
- Aktualisiert: 17.11.2022
- 11:17 Uhr
- Motorsport-Total
"Sky"-Experte Ralf Schumacher und Haas-Teamchef Günther Steiner gelten schon lange nicht als gute Freunde. Nachdem der Vertrag seines Neffen Mick nicht verlängert wurde, kritisierte der Grand-Prix-Sieger den Italiener erneut scharf.
Ralf Schumacher hat Haas-Teamchef Günther Steiner im Zuge des deutsch-deutschen Fahrertauschs zwischen seinem Neffen Mick Schumacher und Nico Hülkenberg erneut scharf kritisiert: "Personalführung kann man das ja nicht nennen. Ich meine, man muss ja seine Mitarbeiter motivieren.", sagt der Formel-1-Experte in einem Interview mit "Sky".
Eine Aufgabe, bei der Steiner im Umgang mit Mick seiner Meinung nach versagt habe: "Jedes Mal muss Mick in den Medien lesen, ja, sein Up & Down, er ist nicht konstant genug und es wird sich zeigen, ob er schnell genug ist."
"Ich hätte mich gefreut, wenn Günther Steiner auch einmal gesagt hätte: 'Ach, Mensch, sind wir denn eigentlich gut genug gewesen? Wie viele Fehler haben wir gemacht? Wie oft haben wir bei den Strategien unsere Fahrer oder Mick hängen lassen?'"
"Zum Schluss", räumt Ralf Schumacher ein, "war es ein bisschen besser." Aber auch das Qualifying in Sao Paulo sei nochmal ein Negativbeispiel gewesen: "Mick musste bei halb nass, halb trocken performen. Auf der anderen Seite kriegt er ständig den Druck, keine Fehler zu machen, nichts kaputtzumachen, weil sonst kannst du nicht weiter für uns fahren."
"Wenn man so an die Sache rangehen muss und so unter Druck steht, kann man natürlich nicht befreit fahren. Und gerade bei solchen Bedingungen, um die Temperatur im Reifen zu halten und das Selbstbewusstsein zu entwickeln, zu pushen, wie das Magnussen gelungen ist, das ist dann als Fahrer unmöglich. Ich kann mich da gut reinversetzen."
Ralf Schumacher: Steiner "ist ein Selbstdarsteller"
"Ich persönlich hätte da die Ruhe, die Mick mit seinen jungen Jahren ausgestrahlt hat, nicht gehabt", gibt Schumacher zu. "Er hat, finde ich, auch Superleistungen gebracht, trotz des Ganzen und trotz des, auch öffentlichen, Drucks."
"Ich erinnere an Österreich oder Japan, wo man auch die falsche Strategie gewählt hat. Da muss ich ganz ehrlich sagen: Da fehlt mir jeder Bezug zur Selbstkritik. Auf der anderen Seite: So, wie Günther Steiner ist, so ein bisschen als Selbstdarsteller, ist es auch nicht verwunderlich, dass er sich selbst nicht gern in der Kritik sieht oder sich selbst kritisieren möchte."
Schumacher empfiehlt dem Südtiroler daher im Winter einen Managementkurs: "Das könnte vielleicht helfen", unkt er. Kritisch sieht er auch Steiners Reaktion, als Kevin Magnussen meinte, Mick sei ein guter Teamkollege. Da habe Steiner gesagt, Magnussen solle "sich lieber mal um seine eigene Zukunft Gedanken machen und sich auf sich selbst konzentrieren".
"Da hat man einfach eine Personalführung, die anders ist als in anderen Teams", kritisiert der Experte und verweist auf Teams wie Alpine, wo seiner Wahrnehmung nach die Fahrer selbst nach ihrer Kollision in Brasilien in Schutz genommen wurden: "Da geht man anders miteinander um", sagt Schumacher.
Nico Hülkenberg wird in der kommenden Saison dann den Platz von Mick einnehmen.