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Motorsport Formel 1

Bevorzugt McLaren Lando Norris? Ralf Schumacher hat eine klare Meinung

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© LAT Images

Das Blatt bei McLaren hat sich gewendet. Nachdem Oscar Piastri die Formel-1-Fahrer-WM zuvor über Monate angeführt hatte, holte sich Teamkollege Lando Norris die Führung in der Weltmeisterschaft mit seinem Sieg am Sonntag in Mexiko zurück.

Das Rennen in Mexiko-Stadt war zudem bereits das fünfte in Folge, das Norris vor Piastri beendete, weshalb sich in den sozialen Medien einige Fans darüber wundern, dass das interne Kräfteverhältnis bei McLaren zuletzt so deutlich in Richtung Norris gekippt ist.

Immer wieder ist in diesem Zusammenhang die These zu lesen, dass McLaren-Boss Zak Brown unbedingt Norris als ersten McLaren-Fahrerweltmeister seit Lewis Hamilton im Jahr 2008 haben möchte - und nicht Piastri. Ralf Schumacher hält das allerdings für "Quatsch",

"Das ist ja absoluter Bullshit, sorry", sagt der Experte im Podcast Backstage Boxengasse von Sky und erklärt, es sei "unglaublich, was da im Netz im Moment los ist." Er ist sich sicher, dass McLaren beide Piloten exakt gleich behandelt.

"Ich kann nur eins sagen und das weiß ich auch aus verlässlicher Quelle: Zak Brown bevorzugt niemanden, sondern seinen schnellsten Fahrer. Dem ist das völlig egal [wer Weltmeister wird]", so Schumacher. Wichtig sei lediglich, dass am Ende ein McLaren-Fahrer vorne stehe.

"Der ist Geschäftsmann. So nett der ist, aber knallhart", sagt Schumacher über Brown und betont: "Dem ist egal, wer von beiden das ist." Weiter stellt der sechsmalige Grand-Prix-Sieger die Frage: "Was hat McLaren für einen Grund, den einen oder anderen zu bevorzugen? Gar keinen."

Denn "im Optimalfall" wolle man schließlich am Ende des Jahres die ersten beiden Plätze in der Weltmeisterschaft belegen. "Es macht für gar kein Team Sinn, einem oder dem anderen Fahrer ein schlechteres Auto zu geben", betont Schumacher daher.

Fühlt sich auch Piastri selbst benachteiligt?

In diesem Zusammenhang warnt der Experte auch Piastri selbst davor, Gedanken in dieser Richtung an sich heranzulassen. "Unterschwellig hat man immer so das Gefühl, dass er sich zurzeit nicht fair behandelt fühlt", hat Schumacher beobachtet.

"Man wird das Gefühl nicht los, dass er das Gefühl hat, Dinge haben sich verändert um ihn herum. Und das ist ganz, ganz gefährlich. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen", warnt der ehemalige Jordan-, Williams- und Toyota-Pilot.

Auch wenn man Piastris Manager Mark Webber im Fahrerlager beobachte, könne man "von außen schon ein bisschen das Gefühl bekommen, man ist da [bei McLaren] nicht mehr ganz zufrieden. Und das wäre natürlich fatal", warnt Schumacher.

Nach seinem Sieg in Zandvoort lag Piastri in der WM noch 34 Punkte vor Norris. Seitdem stand der Australier in fünf Rennen aber lediglich noch einmal auf dem Podium. Norris holte im gleichen Zeitraum vier Podestplätze, darunter den Sieg beim vergangenen Rennen in Mexiko.

Für den Briten war es der erste Sieg nach der Sommerpause. Er geht nun mit einem Punkt Vorsprung auf Piastri in die letzten vier Saisonrennen in Brasilien, Las Vegas, Katar und Abu Dhabi.

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