Der Große Preis von Russland - Was man wissen muss
- Aktualisiert: 09.10.2015
- 11:01 Uhr
- SID
Zum zweiten Mal steigt am Sonntag in Sotschi der Große Preis von Russland.
Sotschi (SID) - Zum zweiten Mal steigt am Sonntag in Sotschi der Große Preis von Russland. Der Kurs rund um die olympischen Sportstätten von 2014 ist zweifellos ein besonderer, die Meinung der Piloten ist dennoch gespalten. Der Sport-Informations-Dienst (SID) hat Wissenswertes zusammengestellt.
FRÜHE PLÄNE: Schon Anfang der 80er-Jahre stand die Formel 1 vor einem Start auf russischem Boden, geplant war damals eine Strecke in Moskau - und der Große Preis der Sowjetunion schaffte es immerhin auf den vorläufigen Kalender für 1983. Ecclestones Traum von einem Rennen hinter dem Eisernen Vorhang platzte jedoch zunächst, drei Jahre später machte er ihn dann doch noch wahr: 1986 startete die Formel 1 erstmals in Ungarn.
PREMIERE: Nach der Jahrtausendwende wurde die Arbeit am ersten Grand Prix der Königsklasse in Russland wieder aufgenommen. Moskau und Sotschi waren die Anwärter, die Olympiastadt setzte sich durch. Staatspräsident Wladimir Putin hatte entscheidenden Anteil daran und verhandelte den Vertrag persönlich mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.
STRECKE: Der deutsche Streckenplaner Hermann Tilke hat den Rundkurs auf dem Gelände der Olympischen Winterspiele entworfen. Die relativ enge und anspruchsvolle Strecke ist 5,853 km lang und beinhaltet 19 Kurven. Die Route im Autodrom von Sotschi geht dabei vorbei an den olympischen Sportstätten in unmittelbarer Nähe zum Schwarzen Meer.
KOSTEN: Ursprünglich waren für den Bau der Rennstrecke etwa 142 Millionen Euro veranschlagt worden, doch die Kosten explodierten und lagen am Ende bei geschätzten 260 Millionen. In Sotschi hat man Erfahrung damit: Die Winterspiele 2014 waren die teuersten der Geschichte, mit 50 Milliarden Euro lagen sie um das Vielfache über den ersten Kalkulationen.
SPIEGELGLATT: Nico Rosberg sprach aus, was alle Fahrer denken. "Die Strecke müssen wir fürchten", sagte der Mercedes-Pilot vor dem Grand Prix. Grund ist die Beschaffenheit des Asphalts, "der ist so glatt, wie eine Tischplatte, das ist völlig ungewöhnlich." Schon im vergangenen Jahr taten sich die Teams schwer damit, auf der damals nagelneuen Strecke den Reifenverschleiß einzuschätzen, in diesem Jahr dürfte es kaum besser werden.
FERNE LÄNDER: Für manche Formel-1-Piloten gleicht auch der zweite Trip nach Russland noch einer Reise in exotische Gefilde. Weltmeister Lewis Hamilton hatte sich schon im vergangenen Jahr über das angenehme Klima am Schwarzen Meer gewundert, nun gab er den russischen Journalisten erneut eher unbefriedigende Antworten. Er habe in der Schule leider wenig über dieses Land gelernt, und die Eindrücke, die er von Russland sammeln durfte, waren daher sehr einseitig: "Das meiste Wissen über Russland stammt aus James-Bond-Filmen, da gehörte es ja meistens zur Story."
BERÜHMTE TOCHTER: Viele Jahre bevor Sotschi zur Olympiastadt aufgerüstet wurde, nahm dort eine große Sportlerkarriere ihren Lauf. Tennis-Star Maria Scharapowa zog schon im Alter von zwei Jahren mit ihrer Familie in die Stadt an der Schwarzmeerküste. Im Alter von vier Jahren bekam sie hier ihren ersten Schläger und übte fortan fleißig in einem öffentlichen Park.