Anzeige
Motorsport Formel 1

Doornbos: Gespräche zwischen Max und Mercedes waren "intensiv"

Article Image Media
© Sutton Images

Formel-1-Experte Robert Doornbos zeigt sich überzeugt, dass Max Verstappen ein Angebot von Mercedes in Betracht gezogen hat - auch wenn der Niederländer inzwischen bestätigt hat, 2026 weiterhin für Red Bull zu fahren. Im Gespräch mit Motorsport.com Niederlande äußert sich Doornbos zu den Spekulationen und der Kritik in den sozialen Medien.

Diese war laut geworden, nachdem Doornbos in einem Podcast erklärt hatte, dass das "Märchen" bei Red Bull für Verstappen zu Ende gehen könne und Mercedes eine realistische Option sei. Beim Ungarn-Grand-Prix stellt Verstappen klar, dass er auch 2026 bei Red Bull bleiben wird. Daraufhin präzisiert Doornbos seine Aussagen.

"Ich bin seit fast zwölf Jahren als TV-Analyst tätig. Da kannst du nicht immer die Sechs würfeln", sagt der Ex-Formel-1-Pilot. "Ich war fest davon überzeugt, dass es passiert. Die Gespräche waren intensiv, sonst hätte Mercedes längst beide Fahrer bestätigt. Toto Wolff hat alles versucht, um Max zum Wechsel zu bewegen. Auch wenn Max sagt, für ihn sei das nie ein Thema gewesen, prüft das Management natürlich Optionen."

Als zusätzliche lief ein, dass Red Bull nach dem Großbritannien-Rennen die sofortige Trennung von Teamchef Christian Horner nach 20 Jahren bekannt gab. "Das hat niemand kommen sehen", so Doornbos.

"Hinter den Kulissen passiert so viel, das du nicht vorhersehen kannst. Ich will das den Leuten erklären, die in sozialen Medien aggressiv reagieren. Ich erfinde nichts - ich spreche mit diesen Leuten, ich weiß, dass es solche Gespräche gibt."

Kritik in sozialen Medien störe ihn nicht, persönliche Angriffe schon eher. "Kritik ist in Ordnung, Beleidigungen bringen niemandem etwas. Ich werde weiter meine Sicht der Dinge teilen. Wer das nicht mag, muss mir nicht folgen."

Druck liegt bei Red Bull

Seine Einschätzung zum möglichen Wechsel Verstappens begründet Doornbos auch mit der Historie: "Mercedes ist in Phasen mit neuem Motorenreglement oft stark gestartet, wie 2014 beim Wechsel zu den Hybridmotoren. Grundsätzlich hast du bei einem Hersteller größere Chancen als bei einem Privatteams ohne lange Motoren-Historie. Red Bull hat Expertise eingekauft - ob das reicht, wird sich zeigen."

Dass Verstappen nun bleibt, überrascht ihn nicht völlig. "Am Ende ist es eine Risikoabwägung. Wie viel Vertrauen hast du in ein neues Projekt unter neuen Regeln? Wenn Mercedes anklopft, musst du es ernsthaft prüfen. Deshalb hat es wohl so lange gedauert, bis etwas offiziell verkündet wurde."

Mit Blick auf das Red-Bull-Powertrains-Projekt und die Partnerschaft mit Ford rät Doornbos, mögliche Leistungsklauseln im Vertrag zu sichern: "So hat er einen Ausweg, falls das Projekt scheitert. Das hat nichts mit Loyalität zu tun - Formel 1 ist knallhart, und mit Verstappens Talent willst du immer im schnellsten Auto sitzen."

Angesichts der aktuellen Form des RB21 und der Situation im Team sieht Doornbos den Druck vor allem bei Red Bull. "Sie wissen, dass Max geht, wenn sie ihm nicht das richtige Werkzeug geben. Ihn drei Jahre im Mittelfeld zu halten, bringt niemandem etwas. Wenn er woanders ein besseres Auto bekommt, ist ein Wechsel logisch. Und ich glaube weiter, dass Mercedes ihm das bieten kann."

Anzeige
Anzeige