Motorsport Formel 1
FIA: Liam Lawson trägt keine Schuld am Sportwarte-Zwischenfall in Mexiko
Der Automobil-Weltverband FIA hat Behauptungen seines mexikanischen Mitgliedsverbands OMDAI zurückgewiesen, wonach Liam Lawson für den Beinahe-Zusammenstoß mit Sportwarten beim Formel-1-Wochenende in Mexiko verantwortlich gewesen sei.
Der Vorfall ereignete sich in der dritten Runde des Grand Prix am vergangenen Sonntag. Der Racing-Bulls-Pilot traf in Kurve 3 auf zwei Sportwarte, die auf die Strecke geschickt worden waren, um nach dem turbulenten Rennstart Trümmerteile zu beseitigen. Kurz darauf wurde der Auftrag jedoch zurückgezogen, nachdem klar wurde, dass Lawson nach einer Kollision mit Williams-Fahrer Carlos Sainz an die Box gekommen war, um den Frontflügel zu wechseln. Damit war der ursprünglich geplante Zeitpuffer für eine sichere Bergung der Trümmer nicht mehr gegeben.
Die FIA leitete daraufhin eine Untersuchung ein, um zu klären, warum sich die Sportwarte trotzdem auf der Strecke befanden. OMDAI Sport Mexico veröffentlichte in dieser Woche eine Erklärung, in der Lawson die Schuld zugesprochen wurde. Der Verband warf dem 23-jährigen Neuseeländer vor, unter doppelt gelber Flagge nicht ausreichend abgebremst zu haben, obwohl er die Sportwarte hätte sehen müssen.
FIA erklärt: Lawson hat richtig auf doppelt gelb reagiert
Am Freitag widersprach die FIA dieser Darstellung in einer eigenen Mitteilung: "Nach der Analyse der Telemetriedaten können wir bestätigen, dass der Fahrer des Autos mit der Startnummer 30, Liam Lawson, angemessen verlangsamt und korrekt auf die doppelt gelben Flaggen reagiert hat."
"Er bremste früher als in anderen Runden und fuhr mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit in Kurve 1 ein. Er trifft in diesem Fall keine Schuld. Wir möchten den freiwilligen Helfern und Sportwarten unseren aufrichtigen Dank für ihr Engagement und ihre Professionalität aussprechen. Ohne sie wäre ein sicherer Rennbetrieb nicht möglich."
Die FIA gab außerdem ein Update zur laufenden Untersuchung ab, die während des Rennens nicht von den Stewards behandelt worden war. "Obwohl die Untersuchung noch andauert, erkennen wir an, dass jede Situation, in der sich Sportwarte vor herannahenden Fahrzeugen auf der Strecke befinden, äußerst besorgniserregend ist."
Untersuchung des Zwischenfalls geht weiter
"Es ist daher nachvollziehbar, dass ein solcher Vorfall für Aufsehen sorgt. Glücklicherweise hatte das Ereignis keine schwerwiegenden Folgen. Dennoch führen wir eine interne Untersuchung durch, um genau zu verstehen, was passiert ist, und um mögliche Verbesserungen unserer Abläufe zu identifizieren."
"Wir arbeiten hierfür offen und transparent mit dem mexikanischen Automobilclub OMDAI sowie mit dem Racing-Bulls-Team zusammen, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen: die Sicherheit im Motorsport kontinuierlich zu erhöhen. Wie bei allen schwerwiegenden Vorfällen wird die vollständige Analyse einige Zeit in Anspruch nehmen, da alle relevanten Beweise, einschließlich Funkverkehr in mehreren Sprachen, gesammelt und abgeglichen werden müssen. Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Prüfung veröffentlicht", so die Mitteilung weiter.
Lawson selbst hatte sich nach dem Rennen im Autodromo Hermanos Rodriguez schockiert gezeigt: "Ich konnte ehrlich gesagt nicht glauben, was ich da gesehen habe. In Kurve 1 rannten plötzlich zwei Leute über die Strecke, und ich wäre beinahe mit einem von ihnen zusammengestoßen. Das war extrem gefährlich. Offenbar gab es irgendwo eine Fehlkommunikation, aber so etwas habe ich noch nie erlebt."
"Das ist einfach nicht akzeptabel. Es ist unverständlich, wie Sportwarte auf einer aktiven Strecke herumlaufen können. Ich habe keine Ahnung, wie es dazu kam, aber ich bin sicher, dass wir eine Erklärung bekommen werden."