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Fragen und Antworten zum Saison-Schlussspurt

Formel 1: Max Verstappen liegt vorne - Lewis Hamilton hat aber mehr Trümpfe in der Hand

  • Aktualisiert: 19.11.2021
  • 15:11 Uhr
  • ran.de/Marcus Giebel
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© imago
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Wenn die Saison eine Formel-1-Strecke wäre, würden Lewis Hamilton und Max Verstappen jetzt auf die Zielgerade einbiegen. Vor den letzten drei Rennen beantwortet ran die wichtigsten Fragen zum Knallerduell um den WM-Titel.

München - Die Formel 1 bietet nach Jahren endlich wieder einen Titelkampf, der diesen Namen auch verdient. Drei Rennen vor Ende der längsten Saison der Geschichte ist völlig offen, ob sich Lewis Hamilton zum alleinigen Rekordweltmeister oder ob sich Max Verstappen erstmals zum Champion krönen wird.

ran beantwortet die wichtigsten Fragen vor der Formel-1-Premiere in Katar, die den Schlussspurt eines ereignis- und abwechslungsreichen Jahres einläutet.

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Wie ist die Ausgangslage im Titelrennen?

Nach 19 Rennen trennen WM-Spitzenreiter Verstappen und Titelverteidiger Hamilton 14 Punkte. Zu holen sind maximal noch 78 Zähler - 25 gibt es für einen Sieg, dazu wird die schnellste Rennrunde mit einem Punkt honoriert, wenn der Fahrer in den Top 10 landet.

Sollten am Ende beide Piloten auf die gleiche Punktzahl kommen, wäre derjenige Weltmeister, der mehr Siege errungen hat. Aktuell steht der Niederländer bei neun, der Brite bei sechs. Hamilton könnte in dieser Statistik also noch gleichziehen, hätte dann aber in jedem Fall auch mehr Punkte auf dem Konto.

Was macht die Strecke von Katar aus?

Der Losail International Circuit ist erstmals Gastgeber der Formel 1 und springt quasi als Ersatz für den wegen der Corona-Restriktionen abgesagten Großen Preis von Australien in Melbourne ein. Der Kurs nördlich von Doha ist 5380 Meter lang und beinhaltet 16 zumeist schnelle Kurven. Die Start-Ziel-Gerade misst mehr als einen Kilometer.

Gefahren wird wie auf den allermeisten Strecken im Uhrzeigersinn - also andersherum als eine Woche zuvor in Brasilien. Im Rennen sind 57 Runden zu drehen, was einer Gesamtdistanz von 306,66 Kilometern entspricht. Seit 2004 startet die MotoGP hier jährlich - abgesehen von 2020, dafür fanden 2021 zwei Rennen auf dem Kurs statt.

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Lewis Hamilton muss die Formel-1-WM 2021 auf der Strecke richten
News

Mercedes-Protest abgewiesen: Verstappen straffrei nach Brasilien

Nachdem Max Verstappen am vergangenen Wochenende beim Grand Prix in Brasilien mit einem umstrittenen Manöver sich und den Mercedes von Lewis Hamilton von der Straße abkommen ließ, legte Mercedes Protest ein. Dieser wurde nun von der FIA abgewiesen.

  • 19.11.2021
  • 15:13 Uhr

Wer hat die Favoritenrolle für die drei ausstehenden Strecken?

Mercedes ist nach zwischenzeitlichen Rückschlägen wieder das Maß der Dinge auf den Geraden, der Red Bull liegt dagegen dank seiner überragenden Aerodynamik in den Kurven besser. Auch daraus zieht die Saison ihre Spannung.

An diesem Wochenende in Katar werden die Karten natürlich völlig neu gemischt, denn alle Teams gehen zum ersten Mal auf die Strecke, die sie bislang nur aus dem Simulator kennen. Der Vorteil sollte aufgrund der vielen Speedabschnitte bei den Silberpfeilen liegen.

Auch das auf Katar folgende Nachtrennen in Dschidda an der Westküste Saudi-Arabiens stellt Neuland für die Königsklasse des Motorsports dar. Hier warten viele langgezogene Kurven, das Überholen dürfte sich schwierig gestalten. Die Streckencharakteristik sollte von allen drei ausstehenden Rennen den Red Bull noch am ehesten entgegenkommen.

Zum Abschluss geht es zum Beinahe-schon-Traditionsrennen nach Abu Dhabi. Auf dem Yas Marina Circuit wird immerhin schon seit 2009 um Punkte gekämpft. Im vergangenen Jahr siegte hier Verstappen, allerdings waren damals sämtliche Titel schon vergeben, Hamilton plagte sich noch mit den Folgen einer Corona-Infektion. In den Jahren davor war dies Mercedes-Territorium - das sollte auch für 2021 gelten.

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Wie sind die beiden Kontrahenten in Form?

Verstappen, der bei Rennen ohne Zwischenfälle nie schlechter als auf Platz zwei landete, hat zuletzt Oberwasser gewonnen, siegte in den USA und Mexiko. Vor allem der Erfolg in Texas galt als echtes Ausrufezeichen, denn dort galt Hamilton im Vorfeld als nahezu unschlagbar.

In Brasilien drehte der Rekord-Sieger den Spieß aber in beeindruckender Manier um. Zunächst ergatterte er die Pole Position für das Sprint Qualifying, musste jedoch wegen eines regelwidrigen Heckflügels von ganz hinten starten. Binnen einer halben Stunde pflügte er durch das Feld und kam vor bis auf Rang fünf.

Wegen eines Motorwechsels vor dem GP-Wochenende startete der Brite im Rennen nur von Platz zehn, raste aber dennoch unangefochten zum Sieg. Das Traumduo Hamilton-Mercedes zeigt also Zähne vor den finalen Saisonwochen.

Welche Trümpfe hat Hamilton im Titelrennen?

Da wäre zunächst zweifellos der neue Motor, der ihm einen zusätzlichen Schub verliehen hat. Natürlich wird auch das brandneue Modell im Laufe der kommenden Wochen Abnutzungserscheinungen aufweisen, doch Red Bull scheint vorerst zu resignieren.

"Also so einen Motor haben wir in den vergangenen Jahren nicht gesehen von Mercedes, soweit ich mich erinnern kann. Unglaublich", staunte Motorsportberater Helmut Marko nach dem Brasilien-Wochenende im "Sky"-Interview: "Mercedes ist da ein Meisterwerk gelungen, so eine Rakete noch in dieser entscheidenden Phase herbeizuzaubern."

Ob Hamiltons scheidender Kollege Valtteri Bottas auch noch eine wichtige Rolle im Zweikampf spielen wird, wie etwa mit seinen Siegen beim Türkei-GP und beim Sprint Qualifying in Brasilien, womit er Verstappen immerhin acht Punkte verwehrte, wird sich zeigen müssen.

Nicht auszuschließen, dass auch der Finne noch mit einem neuen Motor bedacht wird - und wenn auch nur als taktisches Manöver. So wurde bereits nach dessen Powerunit-Wechsel in Sotschi spekuliert, dass es Mercedes nur darum gegangen sei, den von hinten startenden Niederländer auszubremsen.

Für Hamilton spricht natürlich auch die Erfahrung aus 285 Rennen. Nicht umsonst hält er gemeinsam mit Michael Schumacher den Titelrekord. Für ihn müsste es also business as usual sein - wenn es für ihn auch selten so eng zuging wie aktuell.

Bei seinem ersten Triumph 2008 allerdings bewies der damals 23-Jährige starke Nerven, als er in der letzten Kurve des letzten Rennens das entscheidende Überholmanöver gegen den mit abbauenden Reifen kämpfenden Timo Glock setzte und den schon feiernden Felipe Massa ins Tal der Tränen stürzte.

Welche Trümpfe hat Verstappen im Titelrennen?

In erster Linie wäre da einmal sein Punkte-Vorsprung. Die Zähler für die schnellsten Runden einmal außen vor gelassen, müsste der 24-Jährige nur noch einmal vor Hamilton ins Ziel kommen, wenn er ansonsten immer direkt hinter dem Widersacher landet.

Für Verstappen spricht auch die Konstanz, denn wie schon erwähnt landete er bei normalen Rennverläufen immer auf Rang eins oder zwei. Einen Ausrutscher darf er sich aber ohnehin nicht erlauben.

Zum Faktor könnte auch noch Teamkollege Sergio Perez werden, der immer besser mit dem Boliden zu verschmelzen scheint und aus den vergangenen vier Rennen drei dritte und einen vierten Platz holte, in Brasilien zudem den Punkt für die schnellste Rennrunde sicherte. Der Mexikaner wirkt derzeit konstanter als Bottas und könnte sich durchaus noch als nützlich im Titelduell entpuppen - womöglich auch nur, um eine Rennstrategie - etwa in Bezug auf die Reifen - anzutesten.

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Was sagen die Protagonisten vor dem Katar-Wochenende?

Für Verstappen stand direkt zu Beginn seines Katar-Trips eine Streckenbegehung auf dem Programm, die wohl etwas länger gedauert hat als gewöhnlich: "Ich bin sie nur ein bisschen auf dem Simulator gefahren, aber es ist gut, sie im echten Leben zu sehen." Der Niederländer betonte aber auch, dass das Duell nicht an diesem Wochenende entschieden werde: "Wir haben noch drei Rennen vor uns, also geht es darum, zu pushen und als Team alles zu tun, um die Leistung auf der Strecke zu maximieren."

Hamilton, der mit einem Helm in Regenbogen-Farben als Zeichen für Toleranz und Vielfalt überraschte, ging eher auf die besonderen Umstände im Emirat ein. So forderte der Mercedes-Star mehr Engagement, um Missstände anzuprangern: "Ein Mensch kann nur einen kleinen Unterschied machen, aber zusammen können wir einen Einfluss haben."

Die Menschenrechtssituation müsse thematisiert werden: "Wenn wir hierherkommen, müssen wir darauf aufmerksam machen." Dabei sieht er die Verantwortung aber nicht nur bei den Fahrern und Teams: "Ich vertraue darauf, dass uns die FIA an Orte bringt, an denen es angebracht ist zu fahren."

Marcus Giebel

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