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Formel 1 - Scuderia Ferrari: Endlich zurück ins gelobte Land der Siege

  • Aktualisiert: 23.03.2022
  • 14:01 Uhr
  • ran.de / Kai Esser
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© Imago

Ferrari ist zurück auf den Plätzen eins und zwei in der Formel 1. Also genau da, wo die roten Renner nach eigenem Selbstverständnis auch hingehören. Die Scuderia profitiert aktuell nicht nur vom besten Auto im Feld - sondern auch vom besten Motor.

München/Sakhir - Es war ein Wochenende wie ein Rausch für die Scuderia Ferrari. Charles Leclerc gewann den Saisonauftakt in Bahrain vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz. "Genauso sollten wir diese Saison starten. Auf eins und zwei, Baby! Mamma Mia", rief Leclerc über den Teamfunk nach der karierten Flagge, berauscht von seinen Glücksgefühlen.

Es war der erste Doppelsieg seit Jahren für das traditionsreichste Team des Grids, das in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert. Zuletzt gelang das in Singapur 2019, auch da war Charles Leclerc beteiligt. Er wurde Zweiter hinter Sebastian Vettel.

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Rote Glücksgefühle überall - Freude auch bei Offiziellen

Leclerc hat also die gesamte Gefühlsachterbahn der Scuderia miterlebt. Von Doppelsieg über Aus im ersten Qualifying und Platz sechs in der Fahrerwertung bis zurück zum Doppelsieg. "Ich bin so glücklich, die letzten zwei Jahre waren so schwer für das Team", so Leclerc nach dem Rennen. Der Monegasse weiß, wie sehr man in Maranello die vergangenen Jahre gelitten hat.

Mattia Binotto, Teamchef von Ferrari, war nicht weniger aufgeregt: "Am Ende hatten wir sicherlich auch etwas Glück und ich hatte eine Herzattacke an der Boxenmauer, denn wir waren dabei, die Positionen zu festigen, als zehn Runden vor Schluss das Safety-Car auf die Strecke kam." Man merkt in jedem Wort, wie erleichtert jeder der Beteiligten ist.

Doch nicht nur an der roten Boxenmauer freut man sich über den Sieg Ferraris, auch beiden Verantwortlichen der Rennserie nimmt man das Ergebnis des Bahrain-GPs mit Wohlwollen zur Kenntnis. "Dass Ferrari wieder konkurrenzfähig ist, ist für alle gut", so F1-CEO Stefano Domenicali.

"Ich bin mir sicher, dass sich das auf die Ticketverkäufe der Veranstalter auswirken wird, und ich schätze, dass wir zum Beispiel in Imola wieder ein Riesenpublikum erleben werden. So, wie in den guten, alten Zeiten", sagte der ehemalige Ferrari-Chef. Das Rennen in Imola findet am 24. April statt.

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Ferrari-Motor trumpft im gesamten Feld auf

Doch nicht nur das Werksteam der Italiener überraschte an diesem Wochenende. Auch die mit einem Ferrari-Motor ausgestatteten Teams übertrafen jegliche Erwartungen.

Allen voran das Haas-Team um Mick Schumacher lieferte einen hervorragenden Job ab. Während Schumacher mit Platz elf sein bestes Karriere-Ergebnis herausfuhr, schaffte es sein neuer Teamkollege Kevin Magnussen gar auf Platz fünf. Ein Ergebnis, an das im Vorjahr nicht zu denken war. 

"Der Ferrari-Motor ist der beste im ganzen Feld. Das glaube ich wirklich, und das ist ein großes Lob an sie, denn sie waren in der gleichen Position wie wir", lobt Haas-Teamchef Günther Steiner den Hersteller aus Maranello. "Sie mussten eine Menge Scheiße von den Leuten einstecken. Und sie sind einfach zurückgekommen, haben ihre Hausaufgaben gemacht und sind mit etwas sehr Gutem zurückgekommen", so der Südtiroler.

Sogar noch besser lief es für das dritte Team mit Ferrari-Aggregat, Alfa Romeo. Vor Saisonstart am Ende des Feldes gehandelt, stellte das einstige Sauber-Team sogar beide Autos in die Top 10. Valtteri Bottas, 2021 noch im Mercedes unterwegs, stellte fest: "Ich sehe keinen großen Unterschied mehr zwischen den Motoren." Er muss es mit am besten wissen.

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Die Konkurrenz strauchelt - die Chance, sich früh abzusetzen

Apropos Mercedes, dort läuft es gar nicht. Nicht nur beim Werksteam übte man sich in Demut, auch die Kundenteams hatten ein schlechtes Wochenende. "Platz drei und vier ist das Beste, was wir erreichen konnten", gab Toto Wolff zu Protokoll. "Ich denke nicht, dass wir das so schnell in den Griff kriegen", so der Österreicher weiter.

Und die Teams mit Mercedes-Motor? Weder Williams noch Aston Martin oder die hochgehandelten McLaren schafften es in die Punkte. Stattdessen fuhren beide Alpine in die Top 10, das einzige Team mit Renault-Motor.

Allerdings schafften es immerhin alle Mercedes-Motoren ins Ziel, was man von den Red-Bull-Aggregaten nicht behaupten kann. Die in Kooperation mit Honda konzipierten Antriebe versagten Reihenweise in Bahrain. Erst Pierre Gasly, dann Max Verstappen und schließlich Sergio Perez, die die Segel streichen mussten.

"Ich habe gedacht, mit so vielen Problemen wäre ein zweiter Platz gut. Dann ist aber auch kein Benzin mehr in den Motor gekommen", erklärt Weltmeister Verstappen. Probleme, die bei den Long Runs in den Wintertests nicht auftraten. "Wir haben sehr viele, wichtige Punkte für die WM verloren", musste der Niederländer konstatieren.

Ferrari Favorit? Binotto: "Abwarten"

In jener WM hat sich Ferrari übrigens schon nach dem ersten Rennen ein Mini-Polster aufgebaut. Durch die Maximalausbeute von 44 Punkten rangiert die Scuderia vor Mercedes. Von Favoritenrolle will Binotto aber nichts wissen: "In Dschidda kann es schon wieder ganz anders aussehen. Wir müssen erstmal vier, fünf Rennen abwarten."

Allerdings ist eins schon mal sicher: Der Ferrari ist so schnell wie lange nicht - und alleine in ernsthafter Konkurrenz mit Red Bull und Mercedes zu liegen, ist schon ein echter Erfolg.

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