Fan-Skandal in der Formel 1
Großer Preis von Österreich: Mercedes-Chef Toto Wolff verurteilt Vorfälle scharf - "Verpisst euch einfach"
- Aktualisiert: 11.07.2022
- 08:03 Uhr
- ran/Tom Offinger
Das Rennwochenende in Österreich wurde von zahlreichen Berichten über Sexismus und andere Anfeindungen auf den Tribünen überschattet. Mercedes-Teamchef Toto Wolff kritisiert das Verhalten der Fans scharf und fordert nachhaltige Konsequenzen.
Spielberg/München - Es hätte einmal mehr ein großartiges Rennwochenende am Red-Bull-Ring in Spielberg (Österreich) werden können.
Doch stattdessen wurde der Große Preis von Österreich von zahlreichen Berichten über Sexismus und andere Anfeindungen auf den Tribünen überschattet.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff verurteilte das Verhalten scharf und drohte den Fans mit harten Konsequenzen.
Toto Wolff: Übergriffe gehören nicht zur Formel 1
"Wenn ihr zu diese Kategorie dazuzählt, verpisst euch einfach", machte der Österreicher nach dem Rennen am vergangenen Sonntag deutlich.
Man müsse diese "hirnlosen" Übeltäter gezielt herausgreifen und für ihr Verhalten zur Rechenschaft ziehen, so Wolff weiter. Betroffene Fans sollten umgehend das Sicherheitspersonal informieren, so wie es die Rennserie auch selber empfohlen habe.
"Wenn ihr diese Sätze lest, bleibt einfach weg. Wir wollen euch nicht als Teil unserer Gemeinschaft haben."
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Großer Preis von Österreich: Verstappen-Fans schlugen wohl über die Strenge
Zahlreiche Fans, die am Freitag und Samstag Opfer der Übergriffe und Beleidigungen wurden, wurden von den Teams vor Rennstart in die Boxengasse eingeladen.
Auf Twitter hatte beispielsweise eine Anhängerin von Mercedes-Star Lewis Hamilton über Übergriffe von niederländischen Fans geklagt: "Fünf niederländische Fans haben mir gestern unter mein Kleid gegriffen. Als ich sie zur Rede stellte, sagen sie, dass ein Hamilton-Fan überhaupt keinen Respekt verdiene."
Die Rennstrecke in der Steiermark ist ein beliebtes Reiseziel für die Anhänger von Weltmeister Max Verstappen. Mit orangenen Bengalos und Leuchtfeuern hatten die Niederländer das ganze Grand-Prix-Wochenende für Stimmung gesorgt.
Verstappen selbst sprach sich für weitreichende Sicherheitskontrollen aus, vor allem der Alkoholkonsum einiger Fans habe in seinen Augen zu den Eskapaden beigetragen.
"Wenn man Alkohol trinkt, macht man manchmal dumme Sachen", meinte der Red-Bull-Pilot. "Das sage ich nicht als Entschuldigung, aber diese Sachen kann man regulieren."
Toto Wolff: "Handvoll Idioten" müssen verschwinden
"Ich glaube, es sind Leute, die dumme Sachen machen", führte auch Wolff aus.
"Wir sollten trotzdem nicht alle Fans verurteilen, aber die Handvoll Idioten muss raus. Wir verurteilen auf keinen Fall eine bestimmte Gruppe von ihnen."
Viele Verstappen-Fans hätten sich äußerst fair verhalten, ergänzte Wolff. Bei der Siegerehrung habe es etwa keine Buhruf gegen Lewis Hamilton gegeben, der sich im vergangenen Jahr noch ein umkämpftes Titelrennen mit Verstappen geliefert hatte.
Großer Preis von Österreich: Sebastian Vettel fordert harte Strafen
Die Übergriffe wurden vom gesamten Fahrerlager verurteilt.
"Wer auch immer diese Leute sind, sie sollten sich schämen und auf Lebenszeit von Rennveranstaltungen ausgeschlossen werden. Ich denke, es sollte null Toleranz geben. Wenn man sich amüsiert und zu viel trinkt, ist das in Ordnung, aber das rechtfertigt oder entschuldigt kein falsches Verhalten", befand beispielsweise Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel.
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