Motorsport Formel 1
Helmut Marko über Rücktritt: "Da ist irgendwas verloren gegangen"
Der Formel-1-Rücktritt von Helmut Marko war nicht von langer Hand geplant. In einem Interview mit dem ORF hat der Österreicher verraten, dass er sich erst nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi am Sonntag zu diesem Schritt entschieden hat.
So sei es "eine sehr herbe Enttäuschung" gewesen, den WM-Titel um nur zwei Punkte verpasst zu haben, nachdem Max Verstappen zuvor eine "einmalige" Aufholjagd hingelegt habe. Ihn persönlich und auch Verstappens Renningenieur Gianpiero Lambiase habe das "besonders hart getroffen", verrät Marko.
"Schon nach dem Rennen habe ich gefühlt, da ist irgendwas verloren gegangen", berichtet er und erklärt: "Ich bin dann am Montag in Dubai geblieben. Da ist bei mir der Entschluss gereift." Das habe übrigens nicht unbedingt etwas mit dem Ausgang der Meisterschaft zu tun, so Marko.
"Auch wenn man [den Titel] gewonnen hätte, wäre es ein guter Grund gewesen, um aus diesem Job auszusteigen. Aber jetzt im Umkehrschluss, weil wir es verloren haben, ist das auch ein guter Punkt", so Marko, der betont: "Ich habe das mit niemandem abgesprochen."
Verstappen erst am Dienstag informiert
Er habe Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff "angerufen in Dubai und gefragt, ob wir uns kurz treffen können. Es war so eine Art Meisterschaftsessen geplant. Und vor dem Essen haben wir uns getroffen", so Marko. Da habe er Mintzlaff "meinen Wunsch vorgetragen."
"Wir haben eine Zeit lang diskutiert, ob eine Teillösung oder so was noch möglich ist. Ich habe gesagt, wenn, dann ganz", betont Marko. Bei dem Treffen seien auch die thailändischen Red-Bull-Shareholder anwesend gewesen, und es sei "alles amikal und in sehr gutem Rahmen abgelaufen."
Eine wichtige Person aus dem Red-Bull-Kosmos war dagegen nicht dabei. "Max [Verstappen] hätte da auch da sein sollen. Da gab es wegen einem Flug irgendwelche Probleme. Er war also nicht da", verrät Marko, der den Niederländer daher erst "am nächsten Tag" angerufen habe.
"Es war eine gewisse Wehmut vorhanden. Er sagte, er hätte sich das nie vorstellen können, dass er je solche Erfolge erzielt", berichtet Marko, der jedoch ganz nüchtern betont: "Es geht alles zu Ende. Ich habe ihm alles Gute für die Zukunft gewünscht."
Marko betont noch einmal, dass die gesamte Trennung "in sehr gutem Einvernehmen geschehen ist." Spannend ist in diesem Zusammenhang auch, dass Bild berichtet, dass Red Bull Marko 2026 noch sein komplettes Jahresgehalt in Höhe von rund zehn Millionen Euro auszahlen wird.
Ein sehr ungewöhnlicher Vorgang bei einem freiwilligen Rücktritt.