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Motorsport Formel 1

Horner: War Ricciardo bei Red Bull nicht so "verwöhnt" wie Vettel?

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© Motorsport Images

Sebastian Vettel hatte ohne Frage die erfolgreichere Formel-1-Karriere als Daniel Ricciardo. Der Deutsche gewann in seiner Zeit in der Königsklasse 53 Rennen und vor allem vier WM-Titel. Ricciardo dagegen holte "nur" acht Siege und wurde nie Weltmeister.

Trotzdem hatte der Australier 2014 die Nase vorne, als die beiden ein Jahr lang gemeinsam für Red Bull an den Start gingen. Er holte damals drei Siege und entschied das interne Duell mit 238:167 WM-Punkten klar für sich, während Vettel komplett sieglos blieb.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat im Podcast F1 Nation nun verraten, welchen "Vorteil" Ricciardo, der damals neu ins Team kam, gegenüber Vettel hatte. "Wir sind von den V8- auf die V6-Motoren umgestiegen", erinnert er an die damals große Regeländerung.

Von 2010 bis 2013 hatten Vettel und Red Bull viermal in Folge die Weltmeisterschaft gewonnen, doch 2014 hatte das Auto "eine andere Charakteristik", erklärt Horner und verrät: "Wenn man in die Formel 1 kommt, erhält man eine riesige Menge an Informationen."

Horner: Junge Piloten "passen sich einfach an"

"Jeder analysiert, wie stark du bremst, wo du bremst, wann du bremst, deinen Fahrstil, deine Position, die Energie, die du in den Reifen steckst, all diese Elemente", sagt Horner und ergänzt: "Die jungen Kerle scheinen die Fähigkeit zu haben, sich sehr schnell anzupassen."

Seine Vermutung: "Weil sie nicht von anderen Vorurteilen darüber, wie ein Auto sein sollte, verwöhnt sind, passen sie sich einfach an und fahren das Ding schnell, was genau das war, was Daniel 2014 getan hat."

Zwar fuhr Ricciardo vor seinem Aufstieg zu Red Bull ebenfalls schon seit Mitte der Saison 2011 in der Formel 1. Allerdings saß er in zweieinhalb Jahren bei HRT respektive Toro Rosso nie in einem absoluten Spitzenauto - anders als der damals amtierende Weltmeister Vettel.

Der Red Bull, zu jener Zeit gerne als "Schienenauto" bezeichnet, erfuhr durch das neue Reglement für 2014 einige Änderungen, "was das Auto am Kurveneingang etwas nervöser machte", erinnert sich Horner, der vermutet, dass Vettel damit größere Probleme hatte.

"[Daniel] hat in jenem Jahr 2014 sehr schnell die Oberhand gegen Sebastian gewonnen und konnte das [nervösere Auto] viel besser verkraften als Seb", so Horner. Denn im Gegensatz zu Vettel fehlte Ricciardo der direkte Vergleich zu den Weltmeisterautos der Vorjahre.

Ricciardo jetzt selbst von jüngerem Fahrer ersetzt

Es sollte die einzige gemeinsame Saison der beiden bleiben, denn 2015 verabschiedete sich Vettel zu Ferrari, wo er dann selbst wieder auf die Siegerstraße zurückkehrte und in den Jahren 2017 und 2018 noch zweimal Vizeweltmeister hinter Lewis Hamilton wurde.

Ricciardo selbst blieb Red Bull noch bis zum Ende der Saison 2018 treu, ehe auch er das Team in Richtung Renault verließ. 2023 kehrte er (zunächst als Ersatzfahrer) noch einmal in die Red-Bull-Familie zurück, fuhr in Singapur allerdings sein wohl endgültig letztes Rennen für das Schwesterteam Racing Bulls.

Horner erklärt: "Vielleicht sind [Rennfahrer] mit zunehmender Dauer ihrer Karriere weniger bereit, nicht so tolle Autos oder Autos mit Mängeln zu fahren, weil sie sie immer mit den besseren Autos vergleichen, die sie schon hatten."

"Es ist schwer zu sagen, aber die jungen Kerle, die hierher kommen, sind hungrig, und sie geben Vollgas. Und das ist es, was wir bei all den Junioren sehen, die im Moment kommen", so der Red-Bull-Teamchef.

Genau der "Vorteil", den der Australier 2014 gegenüber Vettel hatte, wurde für Ricciardo nun also womöglich selbst zum Problem. Denn der inzwischen 35-Jährige verlor sein Cockpit bei den Racing Bulls an den 13 Jahre jüngeren Liam Lawson.

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