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Formel 1

"Lachnummer", "Bullshit": Jetzt schießt Mercedes-Teamchef Toto Wolff gegen Ferrari!

  • Aktualisiert: 19.07.2020
  • 11:01 Uhr
  • ran.de / Motorsport-Total.com
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© Motorsport Images

Ferrari steht derzeit von vielen Seiten unter Beschuss, und nach den jüngsten Aussagen von Mattia Binotto mischt sich nun auch Toto Wolff unter die Kritiker.

Budapest - Eine Zeit lang schien Tauwetter zu herrschen zwischen den Rivalen Mercedes und Ferrari, doch das ist jetzt endgültig vorbei. Die Medienrunde von Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Samstag nach dem Qualifying zum Grand Prix von Ungarn war ein gutes Beispiel dafür, wie unterkühlt die Atmosphäre zwischen den beiden Teams im Moment zu sein scheint.

Nachdem Ferrari-Teamchef Mattia Binotto in Spielberg erklärt hatte, er hoffe, dass in Zukunft nicht nur Ferrari dazu bereit sei, Kompromisse im Interesse der Formel 1 zu akzeptieren (und damit Mercedes' Veto gegen ein Qualifying-Rennen mit gestürzter Startaufstellung meinte), gab's in Mogyorod die Retourkutsche von Wolff. Und zwar eine, die in Gestik und Mimik ziemlich heftig war.

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Binottos Aussagen bringen Wolff auf die Palme

Dem vorangegangen war Binottos Aussage in der FIA-Pressekonferenz am Freitag, Ferrari sei längst "bereit", das neue Concorde-Agreement zu unterschreiben, und man möge die Frage, warum es dann noch nicht unterschrieben sei, doch bitte "denjenigen stellen, die noch nicht vollkommen zufrieden sind".

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Eine Aussage, die Wolff auf die Palme bringt: "Ich weiß nicht, warum einige andere Teams so lächerliche Kommentare abgegeben haben, dass sie bereit sind zu unterschreiben und andere anscheinend nicht", knurrt er. "Mit solchen öffentlichen Kommentaren machen sie sich selbst zur Lachnummer!"

Für Mercedes habe sich in der Angelegenheit ohnehin nichts geändert: "Wir sprechen mit Liberty. Wir wollen in der Formel 1 bleiben. Es gibt ein paar Klauseln, die uns ein wenig stören - aber das ist nichts, was man nicht regeln könnte", sagt der Österreicher.

Dass Teams wie Ferrari jetzt an die Öffentlichkeit gegangen sind und sich zum Stand der Verhandlungen geäußert haben, findet Wolff nicht gut. Er sagt: "Solche Verhandlungen sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden, ohne fortlaufende Kommentierung durch die Teilnehmer." Ein klarer Seitenhieb in Richtung Ferrari, ohne Ferrari namentlich zu nennen.

Das ist auch beim zweiten Seitenhieb gegen Ferrari so, als ein Journalist das Thema technische Richtlinien im Antriebsbereich aufs Tapet bringt. Binotto hatte zuvor erklärt, dass Ferrari durch die Regelpräzisierungen zwar Leistung verloren habe, von den Richtlinien jedoch nicht nur Ferrari, sondern auch alle anderen Teams betroffen waren.

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Atmosphäre zwischen Stuttgart und Maranello ist vergiftet

Etwas, was Wolff so nicht im Raum stehen lässt: "Das ist die nächste totale Bullshit-Story: technische Richtlinien. Es gibt klare Regeln für die Power-Units, und es hat in Austin eine Klarstellung gegeben, was erlaubt ist und was nicht. Das war wichtig, aber es war nichts Überraschendes, denn wenn man die Klarstellung mit dem Reglement verglichen hat, dann war das ohnehin klar."

Dass der Mercedes-Teamchef in so einem Zusammenhang Worte wie "Lachnummer" und "Bullshit-Story" verwendet, zeigt, wie vergiftet die Atmosphäre zwischen Stuttgart und Maranello derzeit ist. Wolff war der Erste, der den geheimen FIA-Ferrari-Deal attackiert und von der FIA Klarheit gefordert hat, bis er sich aus der Initiative der sieben Nicht-Mercedes-Teams zurückgezogen hat.

Allerdings bleibt nach der Affäre auf seiner Seite nicht nur Ärger, sondern auch ein bisschen Häme gegenüber Ferrari, denn "die Ironie der Story ist, dass wir durch unsere Konkurrenten dazu angespornt wurden, ein völlig neues Niveau zu erreichen", grinst Wolff - immer noch, ohne das Wort "Ferrari" konkret in den Mund zu nehmen.

"Es hat uns vergangenes Jahr fast ins Burn-out getrieben, so schnell zu entwickeln und Innovation zu setzen, um auf der Rennstrecke konkurrenzfähig zu bleiben. Das jetzt ist das Ergebnis. Ich denke, dass wir seit 2019 einen substanziellen Schritt gemacht haben. Auch, weil das auf Basis des Vorjahres notwendig schien. Das finde ich ein bisschen ironisch."

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