Motorsport Formel 1
McLaren bleibt dabei: Keine Stallregie für Abu Dhabi, aber ...
McLaren-Teamchef Andrea Stella will auch beim Formel-1-Finale 2025 in Abu Dhabi auf eine Stallregie zugunsten eines Fahrers verzichten. Stella sagte nach dem vorletzten Rennwochenende des Jahres in Katar: "Wir wollen die Optionen für beide Fahrer offenhalten, denn beide können noch Weltmeister werden."
Während Lando Norris weiterhin die WM-Tabelle anführt und jetzt vor Max Verstappen liegt, hat auch Oscar Piastri als Dritter noch eine Titelchance. "Diese Tatsache müssen wir respektieren", meint Stella. "Deshalb dürfen sie frei fahren. Wichtig ist uns aber vor allem, dass wir dazu in der Lage sind, Verstappen mit einem unserer beiden Fahrer zu schlagen."
Dazu darf sich McLaren jedoch keine Fehler mehr erlauben: Katar hat gezeigt, wie eine vermeintlich sichere Ausgangslage durch eine Fehlentscheidung ins Fiasko führen kann. Deshalb betont Stella: "Wichtig ist aus Teamsicht, dass wir sicherstellen, ein perfekt vorbereitetes und fehlerfreies Wochenende hinzulegen. Wir haben zuletzt weder die gute Leistung der Fahrer noch das Potenzial des Autos ausgeschöpft."
Stella schließt eine Stallregie nicht komplett aus
Das brachte Verstappen wieder ins Spiel. Und Verstappen bleibt der Fixpunkt von McLaren beim Formel-1-Finale in Abu Dhabi: Im Zweifelsfall würde McLaren daher doch eine Stallregie aussprechen, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Stella erklärt: "Welche Entscheidung auch immer wir treffen: Wenn es um die Zusammenarbeit unserer Fahrer geht, müssen wir immer unseren grundlegenden Prinzipien folgen, die die Basis unseres Ansatzes bilden. Nämlich: Wir wollen fair gegenüber unseren Fahrern bleiben, wir wollen mit Integrität agieren, und wir wollen auf eine Weise agieren, die unsere Fahrer nicht überrascht."
McLaren werde daher in der Vorbereitung auf Abu Dhabi "weitere Gespräche mit Lando und Oscar" führen, um seine Philosophie zu "bestätigen", so Stella. "Was ich aber definitiv sagen kann, ist: "Wenn einer der Fahrer noch in der Lage ist, den Titel zu holen, werden wir das respektieren. Es wird keinen Funkspruch geben, der den anderen Fahrer ausschließt, solange dieser ebenfalls in der Lage ist, zu gewinnen."
Zu konkreten Szenarien sagt Stella nichts
Das steht im Einklang mit den Aussagen, die Stella und McLaren-Boss Zak Brown wiederholt getroffen haben: Eine Stallregie gibt es bei McLaren höchstens dann, wenn ein Fahrer rechnerisch keine Titelchance mehr hat.
Doch auf konkrete Szenarien will sich Stella (noch) nicht einlassen. Er meint nur: "Wir werden sehen, was passiert. Sicher ist nur: Es wird diese Gespräche geben, genau wie eine einheitliche Vorgehensweise zwischen Team und Fahrern. Wir machen es so, wie wir es immer getan haben."
Damit zeigt sich Piastri einverstanden - logisch, denn er als WM-Außenseiter profitiert davon, weil er weiter seine persönlichen Ziele verfolgen kann, ohne für Norris fahren zu müssen. "Daher glaube ich nicht, dass wir den Ansatz ändern müssen", sagt Piastri. Ralf Schumacher riet McLaren bei Sky hingegen klar zu einer Stallregie.