Motorsport Formel 1
Nur weiche Reifen in Monaco: Pirelli möchte Vorschlag prüfen
Wäre das Formel-1-Rennen von Monaco spannender, wenn die Fahrer nur den Softreifen benutzen dürfen? Dieser Vorschlag kam nach dem ereignisarmen Rennen am vergangenen Sonntag auf, als es nach einer roten Flagge in der ersten Runde insgesamt nur sieben Boxenstopps gab - die meisten Fahrer fuhren das Rennen auf einer Reifenmischung im Grunde durch.
Dadurch hatte es aber keine Abwechslung und keine wirkliche Taktik auf der Strecke gegeben, weswegen nach Vorschlägen gesucht wurde, um das Rennen spannender zu machen. Ein Vorschlag war dabei, die Fahrer nur auf dem weichen C5-Reifen fahren zu lassen, weil es mit diesen nicht möglich wäre, über die Distanz zu kommen.
Bei Reifenhersteller Pirelli ist man gewillt, sich mit dem Vorschlag zu beschäftigen, allerdings glaubt Pirelli-Manager Mario Isola nicht, dass sich an dem bisherigen Szenario groß etwas ändern würde.
"Ich glaube, wir können die Teams bitten, eine Simulation zu machen, und dann schauen wir, was passiert", sagt er. "Aber als sie 2018 mit weicheren Reifen gefahren sind, da sind sie acht Sekunden langsamer als das Potenzial der Reifen gefahren - das war Formel-2-Pace."
Isola glaubt nicht, dass weichere Reifen automatisch zu mehr Boxenstopps führen würden. Stattdessen würden die Fahrer vermutlich noch mehr Tempo rausnehmen, um ihre Reifen am Leben zu halten.
"Das Problem in Monaco ist, dass niemand überholen kann, also kannst du zwei, drei, vier Sekunden langsamer fahren, und niemand kommt vorbei", so der Italiener.
Wichtig sei für ihn, zu überlegen, warum Teams in die Box gehen: "Es ist eine Kombination aus Reifenabbau, wie einfach das Überholen ist und wie viel Zeit du in der Box verlierst", sagt er. "Imola ist ein gutes Beispiel. Weil ein zusätzlicher Boxenstopp da 28 Sekunden kostet, versuchst du ihn nicht zu nehmen."
Einschränkungen helfen nicht weiter
Auch eine vorgeschriebene Mindestanzahl an Reifenwechseln hält der Pirelli-Manager nicht für zielführend, weil die Teams aller Voraussicht nach ähnliche Strategien hätten - das haben frühere Simulationen bereits ergeben.
"In dem wir Einschränkungen hinzufügen, zwingen wir sie nicht zu unterschiedlichen Strategien oder unterschiedlichen Herangehensweisen an das Rennen, sondern nur dazu, sich der gleichen zu nähern. Und das ist nicht, was wir wollen", stellt Isola klar.
"Wir wollen einen Mix aus einem und zwei Stopps mit unterschiedlichen Mischungen."
Immer mehr Stadtkurse: C6-Reifen soll kommen
Im Falle von Monaco müsse man sich zusammensetzen, alle Vorschläge in Erwägung ziehen, Simulationen machen und dann den besten Ansatz finden.
Die allerbeste Lösung wäre für Isola aber eine, die nicht umsetzbar ist: "Eine breitere Strecke", sagt er. "Aber man kann in Monaco ja keine Gebäude zerstören."
Ein anderer Ansatz, der derzeit in Planung ist, ist aber tatsächlich die Einführung eines noch weicheren C6-Reifens, "weil wir im Kalender immer mehr Stadtkurse haben und weichere Mischungen brauchen", so Isola.
Aber: Während das Kursen wie Las Vegas oder Miami zusätzliche Spannung einhauchen sollte, ist er bei Monaco weiterhin wenig optimistisch: "Für Monaco, um ehrlich zu sein, gibt es wenig, was wir tun können, glaube ich."