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Nach Verstappen-Sieg in Monaco

Rüttelt Red Bull Racing dauerhaft am Mercedes-Thron?

  • Aktualisiert: 26.05.2021
  • 20:11 Uhr
  • ran.de/ Simeon Schönbach
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© Imago Images
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Nach Jahren der Mercedes-Dominanz in der Formel 1 steht Red Bull Racing nach dem Großen Preis von Monaco auf Platz eins der Konstrukteurs-Wertung, Max Verstappen führt die Fahrer-WM vor Mercedes-Pilot Lewis Hamilton an. Eine Momentaufnahme? Oder ist der Titelkampf tatsächlich offen?

München - Knapp acht Jahre ist es her, dass Red Bull Racing zuletzt die Formel-1-WM anführte. Damals gewann Sebastian Vettel seinen vierten und letzten Titel. Das ist schon eine ganze Ecke her, seitdem sind immerhin sieben Saisons ins Land gegangen.

Nach der Red-Bull-Siegesseerie änderte sich das Reglement, die Hybrid-Ära begann, und damit auch die Ära von Mercedes. Seitdem haben die Silberpfeile alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: sieben Fahrer- und sieben Konstrukteurs-Titel. Und das in dominanter Manier. 

Doch nach fünf Rennen in der aktuellen Saison 2021 ist Red Bull Racing zurück an der Spitze. Eine Momentaufnahme? Oder ist der Titelkampf tatsächlich offen? 

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Max Verstappen hat den Großen Preis von Monaco gewonnen
News

Verstappen siegt in Monaco - Vettel vor Hamilton

Max Verstappen hat den Großen Preis von Monaco gewonnen und damit die WM-Führung übernommen. Sebastian Vettel wird Fünfter. Mercedes erlebt ein Debakel.

  • 23.05.2021
  • 16:56 Uhr

Verstappen hat endlich einen zuverlässigen Teamkollegen

Red Bull Racing hat mit der Verpflichtung des Mexikaners Sergio Perez seine Ur-Prinzipien über Bord geworfen. Das Kredo der Österreicher war es stets, auf Fahrer aus der eigenen Akademie zu setzen. So wurden junge, vielversprechende Fahrer aus dem Schwesterteam AlphaTauri entwickelt und dann zu Red Bull Racing befördert. 

Nachdem die Experimente mit Pierre Gasly und Alexander Albon zuletzt nach hinten losgingen, kam nun also die Kehrtwende. Red Bull Racing sicherte sich zur neuen Saison die Dienste von Perez. Perez ist knapp 200 Rennen in der Formel 1 gefahren, hat letzte Saison seinen ersten Grand-Prix-Sieg gefeiert und gilt als abgeklärter Racer. 

Letzte Saison wurde er WM-Vierter, 2021 belegt er mit 44 Punkten Platz fünf in der Fahrerwertung. Und der Mexikaner findet sich im neuen Arbeitsgerät immer besser zurecht - da ist noch reichlich Luft nach oben. Womit Verstappen eine taktische Waffe im Kampf gegen Hamilton und Valtteri Bottas zur Verfügung hat.

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Der neue RB16B ist näher dran am Mercedes

Der aktuelle RB16B von Red Bull Racing ist näher dran am Brancheprimus von Mercedes als in den vergangenen Jahren. Ein Grund dafür sind die Änderungen am Reglement, die vor allem Red Bull in die Karten spielen und den Silberpfeilen Probleme bereiten.

Hinzu kommt: Aktuell fährt Red Bull mit einem flexiblen Heckflügel, der bei hoher Geschwindigkeit flacher wird. Das ist eigentlich verboten.

Während Red-Bull-Teamchef Christian Horner betont, innerhalb der Regularien zu handeln, hat Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bereits Beschwerde beim Weltverband FIA eingereicht. Auch McLaren-Chef Andreas Seidl hatte zuletzt Kritik am sogenannten "Flexiwing" geäußert. 

Auf der Strecke scheint dieser "Flexiwing" dem RB16B zu helfen, da er sich auf den schnellen Geraden so neigt, dass der Wagen weniger Luftwiderstand hat. In den langsameren Kurven bleibt der Flügel aufgrund des fehlenden Anpressdrucks jedoch oben und sorgt so für optimale Kurven-Aerodynamik. 

Das Problem: Sollte der flexible Heckflügel wirklich verboten und Red Bull zu einer Anpassung gezwungen werden, könnte die neu erlangte Vormachtstellung schnell wieder verfliegen.

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Alles nur eine Momentaufnahme?

Die knappe Führung von Red Bull in der WM ist erst einmal nur eine Momentaufnahme. Mercedes wird daraus lernen und stärker zurückkommen. Dafür ist der Serienmeister zu souverän und abgeklärt, das hat Mercedes in den vergangenen Jahren auch immer ausgezeichnet.

Ausfälle wie bei Bottas' Boxenstopp in Monaco, wo sich die Radmutter nicht lösen lässt und er das Rennen beenden muss, kommen vor. Auch Strategiefehler wie Hamiltons früher Boxenstopp in Monaco, durch den er Plätze auf der Strecke verlor, können passieren.

Für Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ist die Sache klar: Das zeige, "dass wenn der Druck da ist, sie Fehler machen. Das heißt auch, dass wir weiter dranbleiben müssen und Druck auf Mercedes ausüben müssen", sagte Marko. Wolff findet es "super. Mehr Druck, dann sehen wir am Ende, wer es am besten ausgehalten hat", so Wolff.

Abwarten und Genießen!

Wie die Saison 2021 in der Formel 1 ausgeht ist schwer zu prognostizieren, denn die Teams werden ihre Autos vorerst weiterentwickeln. Wie lange, wird sich zeigen, denn im Hintergrund wartet bereits 2022, dann wird ein neues Reglement eingeführt.

Wer den Spagat zwischen Gegenwart und Zukunft am besten hinbekommt, hat die besten Chancen.

"Jetzt kommt es darauf an, wie Mercedes seine Lehren aus diesem Wochenende ziehen wird", sagte DTM-Pilot Timo Glock bei Sky: "Während Mercedes zuletzt immer ein großes Polster auf die Konkurrenz hatte, sind nun Red Bull und Max Verstappen absolut auf Augenhöhe. Das verspricht große Spannung für die kommenden Rennen."

Und das ist das Wichtigste: Endlich ist die Formel 1 wieder spannend. 

Simeon Schönbach

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