Sebastian Vettel: De Vries' Entlassung war "hart" und "brutal"
- Aktualisiert: 15.07.2023
- 15:35 Uhr
- Motorsport-Total
Sebastian Vettel freut sich einerseits für Daniel Ricciardo, glaubt aber andererseits, dass Nyck de Vries zu Unrecht so stark in der Kritik steht
Der ehemalige Red-Bull-Formel-1-Pilot Sebastian Vettel hat die plötzliche Entlassung von Nyck de Vries bei AlphaTauri als "hart" und "brutal" bezeichnet. Vettel fuhr für das Team aus Faenza, als es noch Toro Rosso hieß, bevor er zu Red Bull wechselte und vor seinem Wechsel zu Ferrari vier Weltmeisterschaften gewann. Mit dem Team aus Milton Keynes und seinem Teamchef Christian Horner verbindet ihn nach wie vor eine freundschaftliche Beziehung.
In einem Interview in Goodwood betont Vettel am Samstag, dass er sich über die Rückkehr seines ehemaligen Teamkollegen Daniel Ricciardo in die Startaufstellung freue - allerdings "mit gemischten Gefühlen, wenn ich ehrlich bin", sagt Vettel, als er nach seinen Gedanken zu den AlphaTauri-Nachrichten gefragt wurde.
"Ich freue mich sehr für Daniel, bin sehr glücklich für ihn. Ich mag ihn, natürlich bin ich mit ihm Rennen gefahren, und ich habe ihn beim Test getroffen, als ich den 1993er-McLaren für dieses Wochenende ausprobiert habe. Ich bin sehr, sehr glücklich für ihn."
"Andererseits muss man auch ehrlich sein. Es ist natürlich schade für Nyck, wie es zu Ende geht. Ich denke, er hatte eine große Chance. Vielleicht ist es für ihn nicht so gelaufen, wie er oder die Leute es erwartet haben. Aber es ist auch ein bisschen hart, wenn es so plötzlich zu Ende geht. Das ist brutal."
Vettel sagt, er hoffe, dass de Vries' Abschied von AlphaTauri keine langfristigen Auswirkungen auf seine Karriere haben werde: "Ich habe ihn letztes Jahr zum ersten Mal getroffen, und er schien ein wirklich guter Mensch zu sein, und er ist ein guter Fahrer", sagte der Deutsche.
"Er hat die Formel-2-Meisterschaft gewonnen, er hat internationale Meisterschaften gewonnen. Er ist also sehr anerkannt, und ich hoffe, dass diese Art von Delle seiner Karriere keinen Abbruch tut. Die Leute neigen dazu, das zu tun, und das ist nicht richtig."
"Vielleicht waren diese zehn Rennen nicht so gut, wie sie hätten sein können. Wir wissen nicht warum, erstens, von außen betrachtet, und zweitens ist er immer noch ein sehr guter Fahrer. Deshalb verstehe ich auch, dass es sehr hart für ihn ist, und ich hoffe, dass die Leute diese Delle nicht sehen."
Vettels ehemaliger Teamkollege Mark Webber erklärt unterdessen, er habe Ricciardo geraten, das Red-Bull-Lager Ende 2018 nicht zu verlassen, und warnt, sein australischer Kollege müsse sich schnell an seinen neuen Alpha-Tauri-Teamkollegen Yuki Tsunoda gewöhnen.
"Ich war sehr daran interessiert, dass er bei Red Bull bleibt, ich denke, er weiß, dass ich vor all den Jahren versucht habe, ihn zum Bleiben zu überreden", sagt Webber. "Aber offensichtlich wollte er damals unbedingt zu Renault, dann ging er zu McLaren, machte ein Jahr Pause und jetzt ist er zurück."
"Die Stoppuhr lügt nie. Entweder machst du jemand anderem Druck, oder du stehst selbst unter Druck. Jetzt ist er wieder da, und er muss sich gegen Yuki rasch behaupten. Hoffentlich kann er starke Leistungen zeigen", wünscht Webber seinem Landsmann.