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Formel 1

Sebastian Vettel - Helmut Marko: "Max Verstappens Zündschnur ist kürzer!"

  • Aktualisiert: 25.12.2022
  • 10:51 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Getty Images
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Im Rahmen eines Interviews mit "ServusTV" hat Helmut Marko, Red-Bull-Sportchef, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Max Verstappen und Sebastian Vettel erörtert. Besonders der Siegeswille imponierte Marko bei beiden Fahrern.

Sebastian Vettel und Max Verstappen zählen zu den größten Aushängeschildern der Red-Bull-Geschichte in der Formel 1. Einer ihrer größten Förderer, Red-Bull-Sportchef Helmut Marko, hat im Rahmen eines Interviews mit "ServusTV" Parallelen und Unterschiede zwischen den beiden Weltmeister-Fahrern analysiert.

Zu Beginn des Interviews stellt Marko schnell klar: "Die kürzere Zündschnur hatte ganz sicher Max, vor allem in den Anfangsjahren." Verstappen habe zwar inzwischen "mehr Routine und Gelassenheit", was aber nicht bedeute, dass er sich nicht mehr auf die Palme bringen lasse.

Der Singapur-Grand-Prix 2022 sei ein solches Rennwochenende gewesen, an dem Verstappen die Hutschnur geplatzt sei. Denn im Qualifying hatte ihn Red Bull mit zu wenig Benzin auf die Strecke geschickt, sodass Verstappen in Q3 seine finale Runde nicht fahren konnte und in der Startaufstellung nur P8 belegte.

Entsprechend bedient war der Niederländer nach seiner Rückkehr an die Red-Bull-Box, sagt Marko. "So schnell habe ich ihn noch nie aus dem Auto kommen sehen, durch die ganze Box durchlaufend. Jeder wäre sofort umgefallen, wenn er ihm in den Weg gekommen wäre."

Red Bull hat Verstappen in diesem Moment einfach etwas Ruhe gegönnt. Oder wie es Marko ausdrückt: "Da muss man ihn lassen." Zumal solche Szenen inzwischen weitaus weniger häufig vorkämen. "Das bessert sich, es wird immer übersichtlicher", meint Marko.

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Verstappen und Vettel: Wille zum Erfolg macht sie "außerordentlich stark"

Der unbedingte Wille zum Erfolg, die schier grenzenlose Entschlossenheit, das sei eine der Gemeinsamkeiten von Verstappen und Vettel und "bei beiden außerordentlich stark" ausgeprägt, sagt Marko weiter. "Der eine geht mehr analytisch vor, der andere geht mehr vom Gefühl her, aber im Endeffekt sind wir beim gleichen Resultat."

Verstappen habe im Vergleich zu Vettel zwar erst zwei WM-Titel gewonnen, "aber er ist ja noch jünger", meint Marko. Das gilt aber nur für den Ist-Zustand: Verstappen ist 25 Jahre alt und jetzt ein zweimaliger Weltmeister. Vettel wiederum war 24, als er 2011 zum zweiten Mal Formel-1-Champion wurde. Jetzt, elf Jahre später, hat Vettel mit 35 Jahren und insgesamt vier Titeln seine Grand-Prix-Karriere beendet.

Und geht es nach Marko, wird auch Verstappen noch weitere Erfolge feiern, "vielleicht auch den vierfachen Gewinn von Meisterschaften", so der Sportchef von Red Bull, bei denen Verstappen noch bis 2028 unter Vertrag steht.

Schon in der Formel 3 nur auf Sieg gepolt

So oder so: Er empfinde eine "außerordentliche Freude", mit Verstappen zu arbeiten und mit Vettel gearbeitet zu haben, sagt Marko. Ihm imponiere speziell "das Siegenwollen, nichts dem Zufall zu überlassen", erklärt er.

Vor allem Verstappen sei vom Erfolg getrieben, habe schon in jungen Jahren keine Niederlage geduldet. "Er hat keinen vor sich sehen können", meint Marko. "Das war wie ein rotes Tuch, wenn er nicht Erster war in der Formel 3 beispielsweise."

Dergleichen mache einen "außergewöhnlichen Fahrer" aus, sagt Marko und betont den "absoluten Willen zu gewinnen" bei Verstappen und bei Vettel. Nachsatz: "Gott sei Dank haben wir die Möglichkeit gehabt, mit beiden zu arbeiten und ihnen auch das entsprechende Material zu geben."

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung Vettel kann sich Marko dann aber nicht verkneifen: Als Fahrer müsse man "überlegen, bevor man zu Ferrari geht, [denn] das ist nicht immer das Beste", so der Red-Bull-Sportchef. Und das ist vielleicht auch als "Warnung" an Verstappen zu werten, nicht den gleichen Karriereweg einzuschlagen wie vor ihm Vettel.


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