Formel 1 Motorsport
SID-Aufwärmrunde: Vier Kernpunkte für das Rennen in Las Vegas
Lando Norris eilt seinem ersten WM-Titel unbeirrt entgegen. Sein ärgster Konkurrent Oscar Piastri schwächelt weiter, und auch bei Max Verstappen lief nicht alles rund. Entschieden ist das Rennen in Las Vegas aber keinesfalls: Die Umstände mit Regen und Kälte machen den 22. von 24 WM-Läufen zu einem Glücksspiel. Ein Ausblick auf den Grand Prix.
FORMSTARK: Die WM ist noch nicht durch, aber Lando Norris liefert in dieser Phase der Saison Woche für Woche wie ein Weltmeister ab. Wie er sich von seinem Aus im Sommer in Zandvoort und dem großen Rückstand auf seinen Teamkollegen Oscar Piastri zurückgekämpft hat, ist schlichtweg bemerkenswert. Nun hat er alle Trümpfe in der Hand, führt mit 24 Punkten Vorsprung auf Piastri die WM an und geht am Sonntag (5.00 Uhr/Sky) von der Pole Position aus ins Rennen. Alles spricht dafür, dass Norris das Polster in Las Vegas vergrößert. Verstappen startet zwar direkt neben ihm von Platz zwei, doch der Niederländer muss in drei Rennen und einem Sprint 49 Punkte aufholen.
PSYCHE: Das ist in der Formel 1 aber wohl niemandem außer dem Dominator der vergangenen Jahre zuzutrauen. Verstappen weiß, wie man Titel gewinnt. Unvergessen ist das Finale in Abu Dhabi 2021, als er Rekordweltmeister Lewis Hamilton noch abfing. Verstappen lässt nicht locker, und Red Bull versucht, alle Register zu ziehen. "Wir haben nichts zu verlieren, wir werden riskieren", kündigte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky an. Zur Wahrheit gehört aber: Norris muss schwächeln, damit Verstappen noch Chancen hat.
UNBEKANNTE: Dafür spricht derzeit kaum etwas, aber die tückischen Bedingungen in Las Vegas könnten eine große Rolle spielen. Es regnete, es war kalt, und dann wackelte auch wieder einmal ein Kanaldeckel - keine Trainingssession verlief völlig reibungslos, sodass den Teams wertvolle Daten verloren gingen. Wer im Rennen am schnellsten ist, ist daher auch nach dem Qualifying schwer zu sagen. Nicht nur bei Red Bull, sondern auch bei Mercedes rechnet man sich Chancen aus, dass McLaren auf Distanz schlagbar ist.
WIEDERGUTMACHUNG: Davon ist Lewis Hamilton meilenweit entfernt. Wer dachte, nach dem ernüchternden Grand Prix von Brasilien könnte es für den Engländer bei Ferrari nicht schlimmer werden, wurde eines Besseren belehrt. Das Qualifying in Las Vegas geriet zum Desaster: Der Rekordweltmeister war der langsamste aller Fahrer im Feld, das ist ihm in 19 Jahren Formel 1 noch nie passiert. "Ich habe dafür keine Worte. Im dritten Training lief das Auto noch super, ich dachte, es würde ein toller Tag werden - stattdessen wurde es der schlechteste", sagte Hamilton gefrustet. Vom letzten Platz aus muss der 40-Jährige eine Aufholjagd starten. Sein Teamkollege Charles Leclerc landete im Qualifying auf Platz neun, für Ferrari könnte es erneut ein kompliziertes Rennen werden.