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Motorsport Formel 1

Tsunoda degradiert: Reaktionen auf den Red-Bull-Fahrerwechsel

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© Getty Images North America

Seit Dienstag ist klar: Yuki Tsunoda verliert nach fünf Saisons sein Stammcockpit in der Formel 1 und wird 2026 nur noch als Reservefahrer für Red Bull arbeiten. Seinen Platz übernimmt Nachwuchstalent Isack Hadjar. Die Stimmen aus dem Paddock zeigen: Tsunodas Abgang schmerzt viele.

Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies würdigt Tsunoda am Donnerstag vor dessen letztem Rennen in Abu Dhabi. "Durch seine fünf Saisons hat Yuki sich zu einem kompletten Fahrer entwickelt", beschreit er die Entwicklung des Japaners und hebt dabei sowohl seine Samstagspace als auch starken Rennstarts hervor.

Zudem betont Mekies, jeder im Sport würde zustimmen, dass es unmöglich sei, Tsunoda nicht zu mögen: "Seine Persönlichkeit ist einfach ansteckend." Tsunoda sei "ein sehr besonderer Teil der Red-Bull-Familie" geworden und werde als Test- und Ersatzfahrer "für die 2026er-Projekte unschätzbare Unterstützung" liefern.

Albon: "Er verdient einen Platz in der Formel 1"

Alexander Albon, selbst einst nach einer Degradierung Reservefahrer bei Red Bull, zeigt viel Verständnis: "Ich habe erst heute Morgen erfahren. Es ist hart für Yuki.

Er halte Tsunoda für "extrem talentiert" und "absolut würdig, weiter einen Platz in der Formel 1 zu haben". Albon erinnert daran, wie er 2021 selbst als Ersatzpilot zurückschalten musste und später ein starkes Comeback bei Williams hinlegte.

Genau diesen Weg sieht er auch für Tsunoda: "Ich hoffe, er findet eine Möglichkeit, wieder Einfluss im Team zu nehmen. Es gibt immer Chancen." Schließlich müsse sich auch Arvid Lindblad, der 2026 bei Racing Bulls antreten wird, erst einmal beweisen. "Yuki hat das Talent. Ich hoffe, ihn wieder in der Formel 1 zu sehen."

Lawson: "Es ist ein sehr, sehr hartes Spiel"

Liam Lawson, der im Red-Bull-System ebenfalls schon einen rasanten Aufstieg und Fall erlebt hat, zeigt sich hin- und hergerissen. Auf die Frage, ob er Tsunoda bemitleide, sagt der Neuseeländer: "Ich würde mit jedem fühlen, der lange gearbeitet hat, um hierher zu kommen. Aber viele bekommen die Chance überhaupt nie."

Tsunoda habe immerhin mehrere Jahre in der Königsklasse verbringen dürfen. Dennoch nennt Lawson die Situation "tricky" und betont, wie gnadenlos das Geschäft sei: "Es ist ein sehr, sehr hartes Spiel. Das habe ich offensichtlich selbst gelernt."

In dem Zusammenhang erinnert er an seine eigene Degradierung zu Beginn der Saison nach nur zwei Rennen, als er den Platz bei Red Bull ausgerechnet an Tsunoda verlor.

"In schlechten Zeiten versuche ich, mir immer wieder zu sagen: Alles geschieht aus einem bestimmten Grund. Aber gleichzeitig fällt das schwer", so Lawson. "Denn ich denke, dass wir alle in diesem Sport natürlich an uns glauben. Man könnte nicht hier sein, wenn man denken würde, dass jemand besser ist als man selbst."

Für ihn sei es deshalb noch immer schwer, darüber hinwegzukommen, nach nur zwei Rennen ausgetauscht worden zu sein. "Ich erinnere mich ehrlich gesagt nicht einmal mehr wirklich daran. Sie waren so kurz", sagt er rückblickend.

"Aber ich glaube manchmal an diesen Satz, und ich denke, dass dieses Jahr viele Dinge passiert sind, die mich viel stärker gemacht haben und aus denen ich viel gelernt habe."

Tsunoda will neue Rolle nutzen, um zu lernen

Tsunoda selbst versucht, seiner künftigen Rolle Positives abzugewinnen. Nächstes Jahr erwartet ihn zum ersten Mal eine Saison ohne Renneinsätze. "Ich bin gespannt, alles aus einer anderen Perspektive zu sehen", sagt der scheidende Red-Bull-Pilot.

Er wolle die Gelegenheit nutzen, um zu verstehen, "wie die Kommunikation aussieht und was jeder Fahrer macht", und so besser zu werden. "Vielleicht lerne ich dadurch eine Menge Dinge, die ich mir nie hätte vorstellen können. Darauf freue ich mich." Gleichzeitig betont der Japaner, in Form bleiben zu wollen.

Denn natürlich hofft Tsunoda auf ein Comeback: "Wenn sich eine Chance ergibt, werde ich sie mit beiden Händen ergreifen." Bis dahin wolle er Geduld bewahren und bereit sein.

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