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Motorsport Formel 1

Verstappens Jagd nach Pole-Rekord endet in Monaco: "Eine kräftige Ernüchterung"

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© Motorsport Images
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In Imola vor einer Woche hatte Max Verstappen den Kopf noch knapp aus der Schlinge gezogen, in Monaco am Samstag ist es aber soweit: Der Niederländer steht erstmals in diesem Jahr nicht auf der Poleposition!

Für Verstappen endet damit nicht nur ein Lauf, er verpasst auch zwei Rekordmarken: Acht Poles am Stück zu Saisonbeginn hat noch kein Pilot in der Formel 1 geschafft, genauso wenig wie neun Poles in Serie überhaupt: Die beiden Bestmarken muss sich Verstappen also weiterhin mit Alain Prost respektive Ayrton Senna teilen.

Was den Weltmeister im Fürstentum aber viel mehr wurmt, ist die krachende Niederlage im Qualifying: Nur Platz sechs, drei Zehntel hinter der Spitze - und ein Mauerkuss in Sainte-Dévote zu Beginn seiner entscheidenden Runde in Q3, die der Red-Bull-Pilot daraufhin abbricht.

"Das war nicht so groß, aber ich hatte schon drei Zehntel verloren. Dann ist die Runde vorbei", erklärt Verstappen im Interview mit Sky sein frühes Abdrehen auf dem finalen Versuch.

Verstappen: "Fahre um die Randsteine herum"

Allgemein stellt Verstappen ernüchtert fest: "Es war genauso schlecht wie die andere Runden. In den schnellen Kurven war alles okay, ich glaube, da waren wir auch wirklich schnell", sagt der Weltmeister: "Aber über die Randsteine und Bodenwellen war es dann richtig schlecht. Es war so wie ein Go-Kart - und das ist natürlich nicht gut."

Dabei stellt Verstappen klar: "Ich bin nicht von der Position enttäuscht, nur von unserer Performance, die nach dem ganzen Wochenende jetzt nicht gerade überraschend für mich kam. Es war schlecht", sagt der Niederländer und streicht heraus: "Ich kann keine Randsteine überfahren, im Mittelsektor fahre ich um die Randsteine herum."

Wie ein Go-Kart eben, nur "ohne Aufhängung und ohne Dämpfer", fühle sich sein RB20 auf den engen Straßen Monacos an: "Es war sehr schwierig für uns. In den schnellen Kurven fühle ich mich wirklich wohl, das hat also zumindest Spaß gemacht - aber in den langsamen Ecken verlieren wir einfach zu viel."

Verstappen: "Natürlich kann man an einigen Stellen was aufholen, aber in den langsamen Passagen, da wo es wellig ist und das Auto rumspringt, da lassen wir einfach viel zu viel Zeit liegen."

Marko: "Nie eine Chance auf Pole gehabt"

Auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ist nach dem Qualifying entsprechend bedient: "Wir wussten, dass Leclerc der große Favorit ist, aber wir haben uns Hoffnungen gemacht auf einen Platz in der ersten Reihe. Das war nach den verschiedenen Qualifikationsläufen auch möglich, nur leider beim letzten Versuch ist der Max in die Leitplanke."

Der Österreicher erklärt bei ServusTV: "Zwar Gott sei Dank nicht stark, das Auto ist, was wir so mitgekriegt haben, nicht beschädigt - aber Startplatz sechs ist natürlich eine kräftige Ernüchterung."

Durch Red Bulls Schwierigkeiten in Monaco hätte Verstappen naturgemäß mehr attackieren und riskieren müssen, glaubt Marko: "Sektor zwei war unsere Schwäche. Sektor eins war er meistens Schnellster", so Marko, der von zwei bis drei Zehnteln Verlust spricht: "Das heißt, da musste er die Zeit herausholen. Und das kann in Monte Carlo halt auch mal schiefgehen."

Chancen, den Sieg aus dem Vorjahr im Fürstentum zu wiederholen, sind laut Marko damit so gut wie ausgeschlossen: "Von Siegchancen zu sprechen in Monte Carlo, wenn du P6 bist, da müssen schon ganz außerordentliche Umstände eintreten. Wenn wir in die Nähe vom Podium kommen, wäre das schon sehr gut", glaubt der Grazer.

Ob die Fahrbarkeit des RB20 am Sonntag allerdings so viel besser ist, da hat Marko nach den bisherigen Eindrücken aus Monaco im Gespräch mit Sky so seine Zweifel: "Dass wir das ganze Wochenende Probleme mit der Abstimmung hatten, ist glaube ich bekannnt", sagt Red Bulls Motorsportberater.

"Wir haben es verbessern können, was ja die verschiedenen Qualifikationsläufe gezeigt haben. Aber nochmals: Wir hätten nie eine Chance auf Poleposition gehabt", so Marko, der Verstappen deshalb auch in Schutz nimmt: "Er musste alles riskieren für einen Platz in der ersten Startreihe, und das ist heute um ein, in Österreich sagt man Eizerl [einen Hauch], schiefgegangen."


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