Anzeige

Berlin 2036? Sportsenator Geisel wirbt für Olympia-Bewerbung

  • Aktualisiert: 01.03.2019
  • 13:20 Uhr
  • SID
Article Image Media
© PIXATHLONPIXATHLONSID

Berlins Innen-und Sportsenator Geisel hat mit der Idee für eine Olympia-Bewerbung der Bundeshauptstadt für das Jahr 2036 für Kontroversen gesorgt.

Berlin (SID) - Berlins Innen-und Sportsenator Andreas Geisel hat mit der Idee für eine Olympia-Bewerbung der Bundeshauptstadt für das Jahr 2036 für Kontroversen gesorgt. Bei einem Event der Industrie-und Handelskammer am Donnerstag sprach sich der SPD-Politiker für eine "nationale Bewerbung" Berlins aus. Wie Geisel erklärte, wolle er mit dem Großprojekt genau 100 Jahre nach den Nazi-Spielen 1936 vor allem die Infrastruktur in der einzigen deutschen Welt-Metropole ankurbeln.

"Olympia wäre ein perspektivisches Event, auf das wir hinarbeiten", sagte Geisel, der sich von einem Projekt Olympia 36 unter anderem Bundesmittel für die Verbesserung der Verkehrswege verspricht. "Eine Olympia-Bewerbung wäre eine nationale Aufgabe. Wir werden die Herausforderungen als wachsende Stadt nicht nur mit dem Berliner Landeshaushalt bewältigen", sagte Geisel. Unterstützung bekam der Senator vom Landessportbund Berlin.

Kritik gab es derweil von den Partnern aus der rot-rot-grünen Regierungskoalition, die unter anderem das historische Datum der Spiele als Problem sehen. "Olympische Spiele '36, als nationale Sache, in Berlin - da war doch irgendwas, oder?", twitterte Anja Schillhaneck, die für Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus sitzt. Die Linkspartei verwies auf die gescheiterten Bewerbungsversuche Berlins für die Jahre 2000 und 2024.

"Als ob der letzte Versuch nicht schon peinlich genug gescheitert wäre. Jetzt wird's auch noch ein wenig geschmacklos. Olympia'36 für Verkehrsinfrastruktur?", teilte Linken-Fraktionsvorsitzender Udo Wolf bei Twitter mit. Ähnlich sah es auch Schillhaneck, die vor den Kosten warnte: "Lasst uns das Geld dafür sinnvoller einsetzen, in Berlin und anderswo: für bezahlbares Wohnen, soziale Gerechtigkeit, den ökologischen Umbau und den Kampf gegen den Klimawandel. Nicht für Olympiaträume."

Die letzten Sommerspiele in Deutschland hatten 1972 in München stattgefunden. Nach Berlin 2000 war auch Leipzig 2012 gescheitert. Die Bewerbung Hamburgs für 2024, das sich zunächst im nationalen Entscheid gegen Berlin durchgesetzt hatte, war 2015 durch ein Bürgerschaftsreferendum verhindert worden. Aktuell ist eine Bewerbung des Rhein-Ruhr-Gebiets für 2032 im Gespräch.

Anzeige
Anzeige