"Aus Hochleistungsmodus gerissen"
DOSB sorgt sich um Gesundheit der Top-Athleten
- Aktualisiert: 19.03.2020
- 17:39 Uhr
- SID
Alfons Hörmann vom DOSB sorgt sich um die Gesundheit der deutschen Top-Athleten, die in Zeiten der Coronakrise nicht mehr trainieren könnten.
Berlin - Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sorgt sich um die Gesundheit der deutschen Top-Athleten, die in Zeiten der Coronakrise plötzlich nicht mehr trainieren könnten. Dabei gehe es eben nicht darum, so Hörmann im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID), wieviele Medaillen bei möglichen Olympischen Spielen in Tokio zu holen sind.
"Die Athletinnen und Athleten haben sich bis vor wenigen Tagen noch im Hochleistungsmodus befunden und stehen plötzlich vor der Situation, dass sie von heute auf morgen nicht mehr trainieren können", sagte Hörmann und erklärte, dass man auf diese Situation vonseiten des DOSB reagieren müsse.
Deshalb prüfe der DOSB die Möglichkeit, wie man auch die professionelle Betreuung der Athleten in Sachen Gesundheit gewährleisten könne. Und da gehe es um die Frage, kann das an den Olympiastützpunkten in Deutschland oder zentral in einem Leistungszentrum wie etwa Kienbaum östlich von Berlin geschehen, "dem Kompetenzzentrum rund um den Sport und rund um die Gesundheit von Athleten", wie Hörmann meinte.
4000 Athleten betroffen
Die Zahl der Kaderathleten, die aus dem Hochleistungsmodus gerissen worden seien, bezifferte Hörmann auf 4000, 500 bis 600 davon hätten eine Chance auf die Teilnahme in Tokio gehabt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will derzeit noch nicht entscheiden, ob die für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele womöglich wegen der Corona-Pandemie verschoben werden müssen.
Kienbaum-Geschäftsführer Klaus-Peter Nowack hatte dem SID bestätigt, dass es derzeit "Sondierungsgespräche" gebe. Eine finale Entscheidung sei angesichts offener Fragen noch nicht gefallen. "Wir sehen uns immer als Dienstleister von 'Team-D', aber die größte Priorität hat jetzt die Gesundheit der Sportler und auch der Mitarbeiter", sagte Nowack.
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