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DOSB-Vorstand Tabor fordert Erhöhung der Trainergehälter

  • Aktualisiert: 12.05.2023
  • 12:20 Uhr
  • SID
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© IMAGO / GEPA pictures/SID/GEPA pictures/ Andreas Pranter
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Der neue DOSB-Leistungssportvorstand Olaf Tabor möchte mittel- und langfristig die "negative Medaillenentwicklung aufhalten".

Der neue DOSB-Leistungssportvorstand Olaf Tabor möchte mittel- und langfristig die "negative Medaillenentwicklung aufhalten" und auch zu diesem Zweck kurzfristig den Spitzentrainerinnen und -trainern den Verbleib in Deutschland durch eine bessere Bezahlung schmackhaft machen. "Viele unserer Trainerinnen und Trainer werden international beäugt. Das ist ein riesiges Problem", sagte der Nachfolger von Dirk Schimmelpfennig in einer Gesprächsrunde.

"Bei den Trainern benötigen wir dringend eine Verbesserung bei der Mittelausstattung", führte der 52-Jährige aus und richtete sich damit an die Adresse des Bundes, der den Spitzensport derzeit mit 370 Millionen Euro jährlich fördert. Es brauche "ein Signal für das Leistungssportpersonal, dass es eine schnelle Anpassung geben wird", erklärte Tabor.

Viele Verträge laufen nach den Sommerspielen 2024 in Paris aus, eine Abwanderung ins Ausland könne "nicht im Interesse eines konkurrenzfähigen Sportsystems sein", so Tabor, der auf eine "angemessene Veränderung" nicht zuletzt mit Blick auf die Inflation drängte.

Der langjährige Hauptgeschäftsführer des Deutschen Alpenvereins (DAV), der beim Deutschen Olympischen Sportbund seit dem 1. April tätig ist, setzt langfristig große Hoffnungen in die Überarbeitung der Leistungssportreform von 2016. Diese sieht in ihrem Ende 2022 vorgestellten Grobkonzept ein Sportfördergesetz im Bund vor, nach dessen Ratifizierung eine vom DOSB und Bundesministerium des Innern (BMI) unabhängige Sportagentur gegründet werden soll, deren Schlüsselaufgabe die Steuerung und Förderung des Spitzensports ist.

Im Hintergrund laufen viele Gespräche, Arbeitsgruppen aus Bund, Ländern und Sport kommen regelmäßig zusammen. Bis zum Jahresende erhofft sich Tabor einen Abschluss, eine grundlegende Abkehr vom bestehenden System ist nach seiner Ansicht dabei nicht notwendig. "Wir wollen unsere Stärken stärken, bei Erhalt größtmöglicher Vielfalt", sagte er: "Die bereits eingeleiteten Maßnahmen wurden noch nicht ausgeschöpft, auch weil es zu große bürokratische Reibungsverluste gab."

Langfristig will Tabor mit deutschen Olympiamannschaften "Dritter bei den Winterspielen und Fünfter bei den Sommerspielen" sein. Während die Delegation des DOSB in Peking 2022 den zweiten Platz im Medaillenspiegel hinter der dominierenden Wintersportnation Norwegen einnahm, wurden bei drei der letzten fünf Ausgaben von Sommerspielen die Top fünf verfehlt. In Tokio 2021 stand mit zehn Goldmedaillen - weniger waren es zuletzt 1968 bei allerdings deutlich weniger Entscheidungen - nur Platz neun.


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