Hörmann fordert Aufklärung im Fall um Japans Olympia-Chef
- Aktualisiert: 16.01.2019
- 15:10 Uhr
- SID
Präsident Alfons Hörmann vom DOSB hat im drohenden Korruptionsskandal um Japans Olympia-Boss Tsunekazu Takeda vollständige Aufklärung gefordert.
München (SID) - Präsident Alfons Hörmann vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hat im drohenden Korruptionsskandal um Japans Olympia-Boss Tsunekazu Takeda vollständige Aufklärung gefordert. Das IOC-Mitglied soll knapp zwei Millionen Euro an eine Briefkasten-Firma in Singapur überwiesen haben, damit Tokio den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020 erhält.
"Was innerhalb des IOC passiert, wie jetzt mit Tokio, muss geklärt werden. Andernfalls wird die Glaubwürdigkeit des Sports unterlaufen, das ist ein hohes Gut", sagte Hörmann in München. Tokio hatte 2013 bei der IOC-Session in Buenos Aires den Zuschlag vor Madrid und Istanbul erhalten.
Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass die französische Justiz Ermittlungen gegen Takeda eingeleitet hat. "Es ist bedauerlich, dass solche Themen immer wieder aufkommen", sagte Hörmann.
Kritik übte der Allgäuer auch an der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Obwohl Russland bis zum 31. Dezember nicht den geforderten Zugang zu den Daten des Laboratory Information Management Systems (LIMS) im Moskauer Kontrolllabor ermöglicht hatte, hatte die WADA auf unmittelbare Sanktionen verzichtet. Der Zugang war Voraussetzung für die Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA im September gewesen.
Für Hörmann ist "die WADA in der Pflicht, sie muss die Verstöße bewerten und sanktionieren", erklärte der DOSB-Präsident. "Entweder sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Vereinbarungen von ehemals keinen Sinn mehr machen, weil sich die Rahmenbedingungen verändert haben. Oder sie stellt Defizite nüchtern fest", sagte Hörmann.