Holzdeppe hält Olympia nur mit Impfstoff für machbar
- Aktualisiert: 08.07.2020
- 15:00 Uhr
- SID
Der frühere Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe hat Zweifel an der Austragung der Olympischen Spiele von Tokio im Jahr 2021.
Köln (SID) - Der frühere Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe hat Zweifel an der Austragung der Olympischen Spiele von Tokio im Jahr 2021. "Ich muss gestehen, dass ich momentan noch ein bisschen skeptisch bin. Ich glaube, dass man noch in diesem Jahr einen Impfstoff oder ein wirkungsvolles Medikament haben müsste, damit die Spiele im kommenden Jahr stattfinden können", sagte der 30 Jahre alte Zweibrücker in einem Eurosport-Podcast.
Holzdeppe sieht die Ausrichtung der Sommerspiele als Wettlauf gegen die Zeit. "Nach meinen Informationen sind auch erst 42 Prozent aller Athleten qualifiziert. Über 5000 Athleten müssen also noch Qualifikationsturniere machen. Es soll Chancengleichheit geben. Deshalb benötigt jeder die Chance, sich zu qualifizieren", sagte der WM-Triumphator von Moskau 2013: "Ein Impfstoff im April 2021 wäre deshalb meiner Meinung nach zu spät, um Olympia stattfinden zu lassen."
Das Szenario von "Geisterspielen" hält Holzdeppe für nicht realistisch. "Olympische Spiele ohne Zuschauer wären das Worst-Case-Szenario. Man müsste dann aber sowieso überlegen, wie man die Veranstaltung austrägt. Denn wenn keine Zuschauer zugelassen wären, hieße das, dass es noch keinen Impfstoff gibt. Dann dürfte man aber auch 11.000 Athleten nicht in ein Olympisches Dorf stecken", sagte er: "Meiner Meinung nach kann Olympia nur stattfinden, wenn es wirksame Therapien gibt und dementsprechend auch Zuschauer vor Ort sind. Ansonsten würde das System zu sehr ins Wanken kommen."