Olympia 2018
Nach derber Pound-Kritik: IOC will kein Verfahren einleiten
- Aktualisiert: 21.02.2018
- 12:35 Uhr
- SID
Das IOC will nach der derben Attacke seines Mitglieds Dick Pound gegen den Ringe-Orden kein Verfahren der Ethikkommission einleiten.
Pyeongchang - Das Internationale Olympischen Komitee (IOC) will nach der derben Attacke seines Mitglieds Dick Pound gegen den Ringe-Orden kein Verfahren der Ethikkommission einleiten. "Ich glaube, wir sind etwas robuster und können Kritik gut vertragen", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.
Pound, schärfster Kritiker der Russland-Politik des IOC, hatte in einem Interview mit dem Londoner Evening Standard von den "alten Fürzen im IOC" gesprochen, die sich im Kampf gegen den Dopingbetrug nur von Athleten aufschrecken lassen, die mit ihrem Fernbleiben von Wettkämpfen drohen.
Coates: "Es ist beleidigend"
Für seine Aussagen wurde Pound, dienstältestes Mitglied im IOC, wiederum scharf von IOC-Mitglied John Coates kritisiert. Der Australier gilt als enger Vertrauter von IOC-Präsident Thomas Bach und ist Vorsitzender des Internationalen Sportgerichtshof CAS. Es sei ihm nicht klar, ob Pound den IOC-Vorstand oder alle Mitglieder meine, sagte Coates, "so oder so, es ist beleidigend."
Coates betonte, dass noch keiner wüsste, ob die IOC-Exekutive Russland gestattet, am Sonntag zur Abschlussfeier wieder mit eigener Fahne ins Stadion einmarschieren zu dürfen. In der Zwischenzeit "uns als alte IOC-Fürze zu bezeichnen, ist schlichtweg respektlos und nicht im Interesse des IOC", so Coates.
Coates bezeichnete es als "schade", dass Pound als dienstältestes Mitglied und "Doyen" im IOC nicht den Respekt genießt, den ein solches Amt normalerweise mit sich bringe. Pound, seit 1978 Mitglied im Ringe-Orden, hatte zuletzt immer wieder die Russland-Politik des IOC scharf kritisiert und angekündigt, dass er wegen der möglichen Rehabilitierung der russischen Sportler nicht an der Abschlussfeier teilnehmen werde.