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Olympia-Vergabe und Frauensport: Coventrys erste Baustellen
Die neue IOC-Präsidentin Kirsty Coventry hat erste Prozesse angestoßen, auf die auch die deutschen Olympia-Bewerber mit großem Interesse schauen dürften. Wie die Nachfolgerin von Thomas Bach am Donnerstag nach der ersten Exekutivsitzung ihrer Amtszeit verkündete, soll das bisherige Auswahlverfahren der Gastgeber Olympischer Spiele hinterfragt werden.
Dafür setzt Coventry eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit dem Zeitpunkt der zukünftigen Olympia-Vergaben beschäftigt und auch die Rolle der Mitglieder behandelt. Unter Bach hatte die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees nur noch eine im kleinen Kreis vorbereitete Entscheidung abgenickt. "Die Mitglieder wollen in diesen Prozess stärker eingebunden werden", sagte die 41-Jährige.
Derzeit sind die Olympischen Spiele bis Salt Lake City 2034 vergeben, 2028 nach Los Angeles, 2030 nach Frankreich und 2032 nach Brisbane. Für die Sommerspiele 2036, 2040 oder 2044 will sich auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bewerben.
Der Schutz des Frauensports war ebenfalls eines von Coventrys Themen bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt als amtierende IOC-Präsidenten. Die Olympiasiegerin im Schwimmen aus Simbabwe, die am Montag, dem 131. Jahrestag der IOC-Gründung, als erste Frau das Spitzenamt der Ringe-Organisation angetreten hatte, sagte, dass das IOC eine "Führungsrolle" übernehmen müsse.
Es habe eine "überwältigende Unterstützung" für die Idee einer übergreifenden Regelung im Frauensport gegeben, erklärte Coventry. Auch dafür solle eine Arbeitsgruppe eingerichtet werden, die internationalen Sportverbände sollen Teil sein. Weitere Details nannte sie nicht.
Andere wichtige Punkte wie die Russland-Frage und ob auch bei den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo im kommenden Februar russische Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge antreten dürfen, standen zunächst nicht auf Coventrys Agenda. Über diese soll zu einem späteren Zeitpunkt diskutiert werden, kündigte sie an.