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Olympia 2022

Olympia 2022: Lesser kritisiert IOC und Prämienvergabe

  • Aktualisiert: 03.02.2022
  • 17:01 Uhr
  • SID
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© imago images/Christian Heilwagen

Der Biathlet Erik Lesser hat kurz vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking den IOC und die Prämienvergabe der Stiftung Deutsche Sporthilfe scharf kritisiert.

München - Als Erik Lesser erstmals auf der hochmodernen Biathlon-Anlage in Zhangjiakou stand und im Hintergrund die futuristischen Skisprung-Schanzen sah, wurde der Medaillenjäger nachdenklich. "Ehrlich, es ist sehr schön hier draußen", schrieb der Biathlet in seiner Instagram-Story: "Aber zu wissen, wie dieses Gebiet vorher ausgesehen hat, macht mich traurig. All das für drei Wochen."

Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es knapp 180 Kilometer nordwestlich von Peking noch wenig zu bestaunen. Für Olympia stampften die Veranstalter in China eine gigantische Anlage aus dem Boden, die bei Lesser für Stirnrunzeln sorgt.

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Lesser kritisiert: "Stadien aus dem Nichts nicht nachhaltig"

"Dass aus dem Nichts Stadien aus Beton und Stahl entstehen, die nicht nachhaltig sind und nach den Olympischen Spielen sicherlich nicht ein einziges Mal benutzt werden. Das sind Sachen", sagte der 33-jährige Thüringer vor dem Abflug nach Peking, "die beschäftigen mich."

Große Zukunftsperspektiven gibt es für das Nordische Ski- und Biathlonzentrum Kuyangshu nicht. In den kommenden Jahren sind jedenfalls keine Biathlon- oder Skisprung-Weltcups dort geplant. Was auch mit dem fehlenden Bezug Chinas zum Wintersport zu tun haben könnte.

Die Chinesen wüssten nicht einmal, was Biathlon sei, vermutete Lesser. "Dann sind wir in irgendsoeinem Reagenz-Stadion, kämpfen da um die großen Medaillen, die zuhause was zählen, aber in China nicht."

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Lesser mit Seitenhieb gegen IOC

Im Reich der Mitte wollte sich der Doppel-Weltmeister von 2015 eigentlich voll auf seine letzten Olympischen Spiele konzentrieren, den Fokus voll aufs Sportliche legen. Einen Seitenhieb gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC) konnte sich Lesser aber nicht verkneifen.  

In einer weiteren Instagram-Story postete er Handschuhe, die er von den Veranstaltern bekommen hatte. Die aufgenähten Begriffe "Solidarity, Inclusion, Equality, Peace, Respect" (Solidarität, Inklusion, Gleichheit, Friede, Respekt) ersetzte er via Fotomontage durch die Worte "Geld, Geld, Geld, mehr Geld" und sendete eine Nachricht an den offiziellen Olympia-Account: "Ich habe es für euch korrigiert."

Außerdem machte der Routinier darauf aufmerksam, dass nicht alle aus Team D die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe ausgeschütteten Prämien für Medaillengewinne erhalten würden. "Ski Alpin, Skisprung Herren und Biathlon bekommen nämlich genau ... 0 Euro", schrieb Lesser, "dafür aber ganz viel Ruhm und Ehre."

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Lesser: "Auf Balkone stellen und einfach klatschen"

Der Skijäger legte mit einer etwas ironischen Botschaft an seine Fans nach: "Wenn ihr euch auf die Balkone stellt und einfach klatscht so als 'Danke'", ergänzte der doppelte Silbermedaillengewinner von Sotschi, das fände er super. Eine Goldmedaille in Peking wird von der Sporthilfe mit 20.000 Euro belohnt, Silber mit 15.000 Euro, Bronze mit 10.000 Euro.

Der Deutsche Skiverband (DSV) honoriert seine Medaillengewinner dafür selbst: Olympiasieger bekommen 25.000 Euro, auch für Silber (15.000) und Bronze (7500) gibt es Prämien.

Und wie stehen die sportlichen Chancen der deutschen Biathleten? "Wir müssen uns nicht verstecken", sagte Lesser: "Vielleicht springt am Ende etwas Großes dabei raus."

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