Olympischer Dopingskandal: Brechtken fordert unabhängiges Kontrollgremium

Frankfurt/Main (SID) - Rainer Brechtken, Präsident des Deutschen Turner-Bundes (DTB), hat sich inmitten der Diskussionen über einen möglichen Auschluss Russlands von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro wegen wiederholter Dopingvorwürfe für die Installierung eines speziellen Kontrollgremiums ausgesprochen.

"Im Sinne der Gewaltenteilung sollte eine unabhängige Kommission die Voraussetzungen für eine solche Sanktion völlig klar und eindeutig festschreiben und dann auch feststellen, ob sie im jeweiligen Fall gegeben sind", sagte der 70-Jährige, der seit knapp 16 Jahren an der Spitze des zweitgrößten deutschen Sport-Fachverbandes steht, dem SID.

Zwar sei die aktuelle Situation rund um Olympia unbefriedigend, die Spiele seien es jedoch nach wie vor wert, dass man sich für ihre Zukunft einsetze, im Sinne der ehrlichen Sportler: "Wir müssen Olympia retten - vor den Betrügern und für die sauberen Atleten."

Wie auch in der internationalen Politik könne man mit einer Verweigerungshaltung keine Probleme lösen. "Die olympische Idee zu erhalten, ist das Bohren dicker Bretter, mühselig und mit Rückschlägen gepflastert. Aber besser als Olympia komplett in Frage zu stellen, denn die Spiele bringen Menschen zusammen und überwinden trennende Zäune", sagte Brechtken, ehemaliger Sprecher der Spitzensportverbände im Deutschen Olympischen Sportbund.