Skandal im britischen Radsport: Sportdirektor Sutton suspendiert
- Aktualisiert: 27.04.2016
- 11:50 Uhr
- SID
Der britische Radsport wird von einem Skandal um Verbands-Sportdirektor Shane Sutton erschüttert.
London (SID) - Der britische Radsport wird von einem Skandal um Verbands-Sportdirektor Shane Sutton erschüttert. Wenige Monate vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) sieht sich Sutton mit schweren Anschuldigungen aus dem Frauen- und Behindertenradsport konfrontiert. Der Verband British Cycling reagierte darauf mit der vorläufigen Suspendierung des 58-Jährigen.
Sutton, der eine der Schlüsselfiguren des Aufschwungs im britischen Radsport war und ist, werden diskriminierende und sexistische Äußerungen vorgeworfen. Der sechsmalige Paralympics-Sieger Darren Kenny berichtete in einem Interview mit der Zeitung "Daily Mail" etwa davon, dass der Australier die Behindertensportler als "Krüppel" bezeichnet habe. Er habe sie nie als Leistungssportler wahrgenommen, einigen sogar den Zugang zur Bahn verwehrt.
Zuvor hatte die Bahnrad-Sprinterin Jessica Varnish ebenso wie die inzwischen nicht mehr aktive Bahnrad-Olympiasiegerin Victoria Pendleton und die Straßenrad-Olympiasiegerin Nicole Cooke über sexistische Kommentare im Verband geklagt. Varnish habe nach ihrer verpassten Qlympia-Qualifikation eine Reihe von abfälligen Kommentare ertragen müssen, etwa wegen ihres Körpergewichts, berichtete sie. In einem Gespräch mit der "Times" bestritt Sutton: "Ich habe den Satz 'Du hast einen fetten Arsch' niemals gesagt."
British Cycling hat eine Untersuchung der Vorwürfe aufgenommen, die mitten in der Olympia-Vorbereitung für Unruhe sorgen. Großbritannien möchte in Brasilien die Erfolge von London 2012 bestätigen. Damals hatten die Briten im Radsport acht Goldmedaillen geholt und waren die herausragende Nation gewesen.