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Umweltgründe: Petition fordert Änderung von Tour-Königsetappe
Gegenwind für die Spektakel-Pläne: Die Königsetappe der Tour de France 2026 ist ins Visier von Umweltschützern geraten. In einer Petition wird der Veranstalter der Frankreich-Rundfahrt (ASO) aufgefordert, die Strecke des 20. Teilstücks, das unter anderem über den Col du Galibier führt und im berühmten Skigebiet Alpe d'Huez endet, zu verändern.
Konkret geht es um den vorentscheidenden Anstieg über den Col de Sarenne, der rund 15 km vor dem Ziel endet. Der Pass befindet sich in der sogenannten Pufferzone des Nationalparks Écrins in den französischen Alpen. Die Initiatoren der Petition warnen vor möglichen negativen Auswirkungen des Massen-Events auf die Umwelt und die Artenvielfalt in der Region.
"Die Organisatoren der Tour de France 2026 wollen den Col de Sarenne zum größten Stadion der Welt machen. Da er am Ende der Etappe liegt, könnte der Aufstieg zum Col de Sarenne Zehntausende von Zuschauern anziehen", heißt es in der Petition. "Am 25. Juli 2026 wird sich voraussichtlich eine sehr große Menschenmenge im Ferrand-Tal drängen. Ein Tal, das normalerweise von Murmeltieren, Füchsen, Gämsen, Schlangenadlern, Hermelinen sowie den empfindlichen Birkhühnern bevölkert wird."
Auch die Übertragungs-Hubschrauber des Fernsehens, die das Peloton in aller Regel begleiten, würden ein Problem für die Tiere in der Region darstellen. Am Mittwochnachmittag hatten die Online-Petition knapp 8000 Personen unterzeichnet.
Die Tour-Organisatoren haben sich bislang nicht zu der Petition geäußert. Auch wurde noch nicht mitgeteilt, ob für die Überquerung des Col de Sarenne ein spezielles Konzept geplant ist. In der Vergangenheit gab es gewisse Maßnahmen bei Rennaustragungen in ökologisch sensiblen Gebieten, die bis hin zu Zuschauerverboten reichten. Als der Col de Sarenne 2013 erstmals Teil der Tour gewesen war, waren Zuschauer an der kleinen Gebirgsstraße allerdings zugelassen.