Tennis
Becker nach Zverev-Zoff: Kritik nicht "böse" gemeint
Nach dem Disput mit Alexander Zverev rund um die ATP Finals hat sich Boris Becker bemüht, die Wogen zu glätten. "Ich bin Experte und stehe für Glaubwürdigkeit und ein offenes Wort", sagte er im Podcast "Becker Petkovic" im Anschluss an das Jahres-Abschlussturnier in Turin. Seine kritischen Aussagen über den Tennisstar habe er nicht getätigt, "weil ich das böse meine, sondern weil ich auch Ahnung von diesem Sport habe", sagte Becker.
"Ich habe großen Respekt. Was die Zverevs geschafft haben, ist absolut weltklasse", führte Becker aus, Zverev sei "mit Abstand der beste deutsche Tennisspieler". Der einstige Wimbledonsieger zeigte sich weiterhin davon überzeugt, dass der Hamburger das Potenzial habe, auch seine größten Ziele zu erreichen. "Wenn er ein, zwei Kleinigkeiten verändert", sei Zverev "verdammt nah dran an der Nummer eins und an einem Grand-Slam-Sieg", sagte Becker.
Der Ex-Profi hatte sich im Turnierverlauf bereits als Zverevs "größter Fan" bezeichnet, sich aber auch am Sky-Mikrofon immer wieder kritisch geäußert. Nach Zverevs Ausscheiden in der Gruppenphase attestierte er dem 28-Jährigen unter anderem eine "mentale Blockade" - Zverev sei gegen Félix Auger-Aliassime "mit dem Druck" nicht klargekommen, und "mit der Erwartungshaltung".
Zverevs Reaktion fiel kurz darauf knapp aus. "Ich habe ehrlich gesagt keine Lust mehr auf seine Kommentare", sagte er angesprochen auf Beckers Einschätzung.
Er wisse, "wie das Mediengeschäft läuft", sagte Becker nun - und dass "negative Schlagzeilen für mehr Aufmerksamkeit" sorgen würden als positive. "Mir macht es nichts aus, ich kann damit leben", betonte er: "Aber ich will unterstreichen: Ich will, dass Sascha Zverev gewinnt."