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Tennis

Der unwahrscheinliche Halbfinalist: De Minaur fordert Sinner

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© AFP/SID/MARCO BERTORELLO

Alex de Minaur blickte ungläubig. Als er nach seinem Zweisatzsieg über Taylor Fritz auf seine Ausgangslage angesprochen wurde, wollte der Australier seinen Ohren nicht trauen. Nur ein Sieg in drei Gruppenspielen, ein negatives Satzverhältnis - und trotzdem sollte er nur einen erwartbaren Sieg von Carlos Alcaraz gegen Lorenzo Musetti vom Halbfinale entfernt sein? Es stimmte tatsächlich. Und weil Alcaraz kurz darauf ablieferte, wurde de Minaurs unwahrscheinlicher Erfolg Gewissheit.

Am Samstag (nicht vor 14 Uhr/Sky) spielt der 26-Jährige nun also gegen Jannik Sinner im Halbfinale von Turin - und ist dabei ganz klarer Außenseiter. Er wolle sich "einfach keine Sorgen machen" und seinen bisherigen Erfolg genießen, sagte de Minaur.

Kein Wunder: Immerhin war schon der eine Sieg über Fritz für den Mann, der im Vergleich mit anderen Weltklassespielern immer etwas unter dem Radar fliegt, ein großer Erfolg. Zuvor hatte er schließlich in der langen Saison noch keinen Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler bei einem Einzelturnier geschafft; und außerdem alle seine bisherigen fünf Matches bei den ATP Finals verloren. "Es bedeutet mir die Welt, hier endlich einen Sieg gefeiert zu haben", sagte er gerührt.

Dass aufgrund der Dominanz von Alcaraz in der Gruppe nun ein einziger Sieg reichte, gefiel auch Deutschland Tennis-Ikone Boris Becker. "Ein ganz feiner Sportler, man möchte ihn umarmen", schwärmte Becker bei Sky: "Er hat es sich verdient, er ist körperlich vielleicht der Schwächste, hat die wenigste Power, aber ein Löwenherz. Er rennt immer für zwei und lässt immer alles, was er hat, auf dem Platz."

Gegen Sinner wird er das am Samstag erneut machen. Und darauf hoffen, schon wieder das Unwahrscheinliche möglich zu machen. Der Italiener ist jedenfalls gewarnt: "Kompliment an ihn. Das gegen Taylor war eines der besten Matches, die ich von ihm gesehen habe. Er hat nicht viel zu verlieren", sagte der Italiener.

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