Boris Becker: "Ich bin eigentlich ziemlich gut mit Zahlen"
- Aktualisiert: 26.02.2023
- 16:10 Uhr
- ran.de
Boris Becker spricht in einem Interview über seine Zeit im Gefängnis und überrascht dabei mit einigen kontroversen Aussagen.
Boris Becker hat in einem Interview mit der "Financial Times" unter anderem tiefe Einblicke in sein Leben in Haft gegeben. Der ehemalige Tennis-Superstar hat sieben Monate und siebzehn Tage hinter Gittern verbracht.
In dem Interview beschäftigt sich Becker – der 2017 mit 50 Millionen Pfund Schulden als insolvent erklärt wurde - auch mit der Frage, wie es zu seiner schwierigen finanzielle Lage und der Verurteilung wegen Insolvenzdelikten kommen konnte: "Ich hatte viel Einkommen, aber ich hatte auch viel Ausgaben".
Angesprochen auf die Lektionen, die er gelernt habe, sagt er: "Welche Lektionen sollte ich lernen müssen? Dass ich mit meinem Geld vorsichtig sein muss. Ja. Sollte ich bessere Berater haben? Ja. Auf wen höre ich in meinen Matches, wenn ich im Tennis am besten bin? Ich höre auf mich selbst. Ich werde anfangen, auf meinen gesunden Menschenverstand zu hören, anstatt diese Dutzende von Beratern und Anwälten zu haben. Ich bin eigentlich ziemlich gut mit Zahlen, ob Sie es glauben oder nicht."
Jedoch gibt er zu, dass er teilweise zu großzügig gewesen sei: "Man nimmt Dinge als selbstverständlich hin, nicht sofort, aber über Jahre hinweg. Man hört lieber auf Leute, die einem Komplimente machen, als die, die einen kritisieren."
Kein vorsätzlicher Betrug?
Becker beteuert jedoch, keinen vorsätzlichen Betrug begangen zu haben: "Aber es war keine böse Absicht... Ich habe kein Geld unter dem Bett versteckt, wissen Sie. Ich habe kein Geld auf einem ausländischen Bankkonto versteckt. Aber was man auch lernt, ist, dass man sich um seinen eigenen Scheiß kümmern muss." Ebenfalls versuchte er Gerüchte zu entkräften, dass er im Gefängnis besonders behandelt worden sei.
Während seiner Haft wurde er in das Gefängnis nach Huntercombe verlegt. Dort hatte er im Gegensatz zu seiner vorherigen Station im Gefängnis Wandsworth keinen Job, verbrachte jeden Tag in der Zelle. "Draußen ist es sehr laut. Leute schreien, Leute hämmern gegen die Tür, Musik. Ich war umgeben von Mördern, Drogendealern und Menschenschmugglern. Sie sind nebenan!", erzählte er.