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DTB-Spielerin nun gegen Venus Williams

Wimbledon: Halbfinale! Kerber will vorlegen für Jogis Elf

  • Aktualisiert: 06.07.2016
  • 11:20 Uhr
  • ran.de / Petra Philippsen, Wimbledon
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© 2016 Getty Images
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Erst Angelique Kerber gegen Venus Williams, dann Deutschland gegen Frankreich - und am Ende sind beide im Finale, so stellt sich Kerber den perfekten Donnerstag vor. Und die deutsche Nummer eins ist tatsächlich auf bestem Wege, ihren Coup aus Melbourne in Wimbledon zu wiederholen. "Ker-Boom" ist wieder da.

London - "Middle Sunday" und "Manic Monday" sind in Wimbledon vorbei, aber jetzt kommt es zum deutschen Doppelpack-Donnerstag. Zwei Halbfinals der Superlative warten auf die Sportfans und Angelique Kerber macht dabei auf dem berühmten heiligen Rasen des Centre Courts den Anfang gegen Venus Williams.

"Ich hoffe, dass ich am Nachmittag vorlegen kann und unsere Fußballer dann abends gegen Frankreich nachziehen und auch ins Finale kommen", sagte Kerber, die während der EM mit der deutschen Mannschaft mitfiebert, "es wird für sie und mich zwar nicht leicht, aber ich glaube an mich und ich glaube an die Jungs. Und ich drücke ihnen auf jeden Fall die Daumen!"

Ein deutsches Finalwochenende am Samstag in London und Sonntag in Paris wäre natürlich ein Traum und käme für Löws Weltmeister wohl nicht ganz unerwartet. Doch wer hätte nach dem Debakel von Roland Garros gedacht, dass Angelique Kerber vier Wochen später wieder um die nächste Grand-Slam-Trophäe kämpft? Zweifellos, die deutsche Nummer eins hat sich im All England Club eindrucksvoll zurückgemeldet.

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Weltranglistenspitze winkt

Und wie. Von Runde zu Runde kam Kerber immer besser ins Turnier und kämpfte sich sogar ohne Satzverlust ins Halbfinale - das schaffte nicht einmal Serena Williams. Und sollte die haushohe Favoritin tatsächlich gegen Jelena Wesnina scheitern und Kerber gewinnt das Turnier, wäre sie sogar die neue Nummer 1!

Aber so oder so ist es schon jetzt ein enorm wichtiger Erfolg für Kerber. Sie ist wieder da, nach dem bitteren Erstrundenaus bei den French Open. "Ja, Paris ist richtig in die Hose gegangen", gesteht Kerber nun ein, "da habe ich mich selbst viel zu sehr unter Druck gesetzt, es war alles zu viel für mich. Auf und neben dem Platz." Wie ein Häufchen Elend trat Kerber dort auf, sie wirkte völlig überfordert mit ihrer neuen Rolle als Grand-Slam-Champion. 

"Es fühlt sich an wie in Australien"

Nun steht die 28 Jahre alte Kielerin zum zweiten Mal nach 2012 im Halbfinale von Wimbledon und hat ihre eigenen Dämonen erstmal vertrieben. "Ich weiß jetzt wieder, was mich stark gemacht hat", sagte Kerber erleichtert. Die Ruhe sei wieder da, das Vertrauen ins eigene Spiel. Und es helfe ihr, wieder stur nur von Runde zu Runde zu denken.

"Es fühlt sich an wie in Australien", fügte die Weltranglistenvierte selbstbewusst hinzu, "ich weiß, wie man so ein großes Ding gewinnt. Es ist immer noch ein langer Weg dahin, aber ich habe jetzt das Gefühl, wieder in diesem Rhythmus drin zu sein." 

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Muguruzas frühes Aus hat Kerber geholfen

Gut getan hatte Kerber dabei zum Turnierbeginn auch das Zweitrundenaus der frisch gekürten French-Open-Siegerin Garbine Muguruza. "Es hat Angie geholfen, zu sehen: 'Mensch, anderen geht es ja genauso'", ist sich Bundestrainerin Barbara Rittner sicher, "das zeigt einfach, dass es menschlich ist und dass man solche Highlights erstmal verarbeiten muss. Das braucht Zeit und jeder muss da seinen eigenen Weg finden."

In Wimbledon nun wirkt Kerber wieder freier und fühlt sich auf Rasen zudem wohler, als auf der Asche von Paris. Vor vier Jahren war sie in ihrem ersten Halbfinale im All England Club noch sehr aufgeregt, jetzt hat sie mehr Erfahrung und die macht selbstbewusst: "Ich habe das Spiel, um große Turniere zu gewinnen. Und ich muss die Matches jetzt selber in die Hand nehmen."

"Kann nicht auf Fehler von Venus warten"

Das gilt besonders für das Duell mit Venus Williams, der fünfmalige Wimbledon-Siegerin. Denn trotz ihrer 36 Jahre und ihrer Autoimmunerkrankung spielt die Amerikanerin derzeit wie in ihren besten Tagen. "Ich kann jetzt nicht darauf warten, dass sie Fehler macht oder die ganze Zeit rechts-links rennen", sagt Kerber, "ich muss selbst aggressiv spielen, die Chancen stehen 50:50 gegen Venus. Aber sie muss mich auch erstmal schlagen."

Boom. Jetzt klingt Kerber wieder wie der Australian-Open-Champion. Venus Williams soll ruhig kommen, und ihre Schwester Serena gleich hinterher. Kerber ist bereit für den nächsten Ker-Boom!

Petra Philippsen, Wimbledon


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