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WTA-Turnier in Stuttgart

Angie Kerber beendet Laura Siegemunds Märchen

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:52 Uhr
  • SID
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© imago/ActionPictures

Angelique Kerber hat ihren Titel in Stuttgart verteidigt und im Finale die märchenhafte Reise von Laura Siegemund gestoppt. Die Qualifikantin hatte zuvor beeindruckend die Favoritinnen Halep, Vinci und Radwanska aus dem Turnier geworfen.

Stuttgart - Nachdem sie ihr Reich in Stuttgart souverän verteidigt hatte, saß Tennis-Königin Angelique Kerber am Steuer des Siegerautos und winkte glücklich in die Menge.

Angeschnallt hatte sich die Australian-Open-Siegerin für den Weg von der Rampe auf den Centre Court nicht, aber dieser kleine Fauxpas ging im Tollhaus von Bad Cannstatt völlig unter.

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Ende des Märchens für Siegemund

"Ich hatte ein Gänsehaut-Gefühl, es war einfach eine perfekte Woche. Es ist unglaublich, hier meinen Titel verteidigen zu können. Besser geht es nicht", sagte Kerber nach dem 6:4, 6:0 im Finale gegen Laura Siegemund.

Für die Qualifikantin aus Metzingen, die Nummer 71 der Welt, endete nach acht Spielen in neun Tagen ihre märchenhafte Reise. Die Psychologin war nach einer "Wahnsinnswoche" trotzdem glücklich.

"Ich habe noch nie so viele Emotionen auf dem Platz gespürt wie in diesen Tagen", sagte Siegemund, die aber entkräftet war: "Es ist genau das passiert, was ich befürchtet hatte: Dass der liebe Gott den Stecker zieht."

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Kerbers erste Titelverteidigung

Nach dem Triumph im ersten deutschen Endspiel im Schwäbischen durfte sich Kerber über ein Preisgeld in Höhe von 104.477 Euro und das lava-orangene Cabriolet freuen.

Nach 1:21 Stunden verwandelte die deutsche Nummer eins ihren ersten Matchball, ließ ihr Racket fallen und streckte erleichtert beide Arme nach oben.

Noch nie zuvor hatte Kerber einen ihrer acht Titel verteidigen können. Die Weltranglistendritte bewies zudem, dass sie mit dem Hype um ihre Person und dem neuen Stress umgehen kann.

"Ich habe in den letzten Wochen gelernt, jede einzelne Minute voll zu nutzen, um Energie und Kraft zu tanken", sagte Kerber ohne Starallüren.

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Nach Fehlstart beeindruckend zurück

Nach einem 0:3-Fehlstart im ersten Satz gegen Siegemund agierte Kerber aggressiver und wurde ihrer Favoritenrolle vor 4600 Zuschauern in der ausverkauften Arena gerecht.

Im ersten Durchgang gelang "Angie" das Break zum 5:4, nach 40 Minuten ermöglichte ihr Siegemund mit einem Fehler den Satzgewinn.

Danach merkte man der Außenseiterin die jüngsten Strapazen aber an.

Siegemund als Favoritenschreck

Siegemund, die im Duell mit Kerber 14 der ersten 18 Punkte gewann, blieb damit die Krönung ihres Siegeszuges verwehrt. "Ich hatte keinen Tag Pause und keine Zeit zum Genießen. Die werde ich mir jetzt nehmen", kündigte sie an.

Die 28-Jährige hatte auf dem Weg in ihr erstes WTA-Endspiel die an Nummer sechs gesetzte Italienerin Roberta Vinci, die Nummer vier Simona Halep aus Rumänien und die topgesetzte Agnieszka Radwanska aus Polen ausgeschaltet.

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Riesensprung in der Weltrangliste

Durch ihre Auftritte in Stuttgart hat sich Siegemund in die Herzen der Zuschauer gespielt. Sie agierte variabel und suchte oft den Weg ans Netz. "Ich versuche immer, alles flott zu machen. Ich bin halt so ein aufgepumpter Typ", meinte die extrovertierte Siegemund.

In der neuen Weltrangliste wird Siegemund auf Position 42 notiert sein. Vor Kerber hatten bereits Anke Huber 1991 und 1994 und Julia Görges 2011 das Turnier im Schwäbischen gewonnen.