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Historischer Fehlstart: "Keine Panik" bei den BR Volleys

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© IMAGO/SID/Justus Stegemann

Als Rekordmeister Berlin Recycling Volleys zuletzt mit zwei Niederlagen in die Volleyball-Bundesliga startete, wurde Deutschland noch von Helmut Kohl regiert und mit der D-Mark bezahlt. Fast 30 Jahre später planen die BR Volleys eigentlich den zehnten Meistertitel in Folge ein - haben aber nach zwei Spielen bereits drei Punkte mehr liegen gelassen als in der gesamten vergangenen Saison. Gegen Underdog SV Warnemünde soll nun der Knoten platzen.

"Wir müssen jetzt keine Panik ausbrechen lassen", sagte Berlins Geschäftsführer Kaweh Niroomand im Gespräch mit dem SID. Der 72-Jährige war 1996 bereits als Manager dabei, als die Berliner zuletzt ähnlich schlecht in die Liga gestartet waren. "Ob am Anfang, am Ende oder in der Mitte: Zwei Spiele hintereinander zu verlieren, ist nie gut", weiß der Ex-Profi. Lieber passiere das jetzt als in einer entscheidenden Phase der Saison, in der die Berliner am Mittwoch (19.30 Uhr/Dyn) den ebenfalls bisher sieglosen Aufsteiger von der Ostseeküste empfangen.

Womit der Fehlstart durch das 0:3 gegen Friedrichshafen und das 2:3 in Düren "garantiert nicht" zusammenhänge, sei die "Stärke des Kaders", stellte Niroomand klar, für den das etwas veränderte Team lediglich noch etwas Zeit brauche. Auf der "Schlüsselposition" – dem Zuspiel – hatten sich die Hauptstädter mit dem Finnen Fedor Ivanov (24) kurzfristig verstärkt. Es sei daher klar, dass eine perfekte "Abstimmung noch nicht da sein" könne und "Harmonie" etwas fehle. Die Berliner Angreifer, rund um Jake Hanes – MVP der vergangenen Saison – würden auch noch nicht die gewohnten Erfolgsquoten auflegen.

Die Vorbereitung war zudem etwas turbulent, weil einige Spieler noch für ihr Land bei der Weltmeisterschaft aktiv waren: Als Mannschaft mit vielen Nationalspielern seien die BR Volleys "mehr betroffen" gewesen als andere – auch der neue Schlüsselspieler Ivanov kam "relativ spät" von der WM, so Geschäftsführer Niroomand.

Auch Cheftrainer Joel Banks will, wie sein Vorgesetzter, von grundsätzlichen Zweifeln nichts wissen. "Wir drücken nicht den Panikknopf, aber nehmen die Situation natürlich sehr ernst", sagte der Brite. Sein Team brauche nun vor allem einen besseren "Aufschlagdruck, der im Männervolleyball nun einmal von zentraler Bedeutung" sei.

Gegen den unerwarteten Tabellennachbarn aus Warnemünde - die BR Volleys liegen auf Rang elf - kann die eigene Vereinsgeschichte Mut machen: Damals wie heute folgte auf eine 0:3-Auftaktpleite ein knappes 2:3 in der Fremde. Die Berliner, die zu der Zeit noch unter dem Namen ihres Sportvereins, dem SC Charlottenburg, antraten, feierten dann endlich im dritten Spiel der Saison 96/97 den ersten Sieg in der Liga.

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