Sport Allgemein
Schlägt das Imperium zurück? BR Volleys in Lüneburg unter Druck
Standortbestimmung im Spitzenspiel der Bundesliga: Volleyball-Serienmeister Berlin Recycling Volleys ist nach dem schlechtesten Saisonstart seit fast 30 Jahren (derzeit Platz acht) weiter um Rehabilitation bemüht. In der Neuauflage des jüngsten Play-off-Finales (Mittwoch um 19.30 Uhr/Dyn) will der strauchelnde Riese beim aufsässigen Rivalen SVG Lüneburg die Machtverhältnisse im deutschen Volleyball-Oberhaus wieder geraderücken. Vor dem fünften Spieltag präsentierten sich die "Lüne-Hünen" indes in bestechender Frühform (3:0 gegen Friedrichshafen) und liegen ungeschlagen auf dem zweiten Tabellenplatz.
"Wir können gucken, wo wir stehen, vor allem im Vergleich zu dem Testspiel in Polen und dem Ligacup, ob und wie wir uns verbessert haben", sagte BR-Kapitän Ruben Schott vor dem Topspiel des 5. Spieltags. In Gorzow hatten die Hansestädter die Nase vorn (2:3), in Hildesheim dann der Hauptstadtklub (3:1). "Lüneburg ist wieder eine sehr gute Aufschlagmannschaft. Sie spielen fast schon traditionell gut Block-Feldabwehr. Da muss man geduldig bleiben und die Basics gut machen."
Spätestens seit der Vorsaison ist das Duell eines von besonderer Brisanz: Berlin kassierte seine einzige Liga-Niederlage gegen Lüneburg und hatte ebenfalls in der Champions League das Nachsehen. Es flogen verbale Spitzen aus beiden Lagern: "Ich sehe den Berliner Fernsehturm schon wackeln", stichelte SVG-Geschäftsführer Andreas Bahlburg. Volleys-Chef Kaweh Niroomand konterte nach dem Sieg im Ligacup im Oktober entsprechend süffisant: "Die sind jetzt erst mal wieder auf den Topf gesetzt."
Vor dem morgigen Aufeinandertreffen blieben derartige Kampfansagen bisher aus - dafür kommt das Duell aus dramaturgischer Sicht schlicht zu früh. Sowohl Funktionäre als auch Spieler scheinen ganz bei sich zu sein. "Wir zeigen auf dem Platz, was für Qualitäten wir in dieser Saison haben und nicht am Spielfeldrand oder bringen von außen Unruhe rein", gab sich Bahlburg milde. Eine Devise, der auch BR-Kapitän Schott folgte: "Ich glaube ehrlicherweise, der Hype um dieses Spiel kommt vor allem von außen. Für uns ist das einfach ein geiles Match gegen einen guten Gegner und darauf freuen wir uns richtig."