Biathlon: DSV-Athletinnen kämpfen um ihren Ruf

Kontiolahti (SID) - Mit Kritikerin Nadine Horchler (Willingen) und einem Rumpfteam kämpfen die deutschen Biathletinnen beim Weltcup im finnischen Kontiolahti nach der turbulenten vergangenen Woche um ihren Ruf. Während die bei Olympia enttäuschenden Etablierten Andrea Henkel (Großbreitenbach) und Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) dabei zurück in die Erfolgsspur finden wollen, muss auch Horchler nach ihrer Unmutsbekundung gute Resultate liefern.

Vor dem Weltcup in Pokljuka hatten sich die 27-Jährige und Kathrin Lang via Facebook über ihre Nicht-Berücksichtigung beschwert. Horchler, die in dieser Saison nur in Oberhof in der ersten Biathlon-Liga an den Start gegangen war, kann sich schon am Donnerstag (17.45 Uhr/ARD) im ersten von zwei Sprints für weitere Nominierungen empfehlen. Anders sieht das bei Lang aus: Sie hatte die Einladung des Deutschen Skiverbandes (DSV) wegen einer Bänderverletzung ausgeschlagen.

Horchler und die junge Vanessa Hinz (Schliersee), die das DSV-Quartett komplettiert, nehmen die Plätze der pausierenden Laura Dahlmeier (Partenkrichen) und Franziska Preuß (Haag) ein. "Für die beiden Jüngsten im Team ist es wichtig, sich von der hohen Belastung in den letzten Wochen zu erholen. Wir möchten ihnen damit die Gelegenheit geben, vor allem mental vor dem Weltcupfinale noch einmal abzuschalten", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang. Die Entscheidung sei in enger Abstimmung mit den Athleten gefallen, die in der jüngsten Vergangenheit nur selten überzeugt hatten.

Nicht viel erfolgreicher, aber immerhin deutlich harmonischer verhält es sich im deutschen Männerteam. Dort kehrt in Erik Lesser (Frankenhain) der Hoffnungsträger für die verbliebenen zwei Weltcups nach überstandenem Infekt in die Mannschaft zurück. Lesser hatte bei den Winterspielen in Sotschi mit Silber über 20 km die einzige Einzel-Medaille für Deutschland geholt und seinen ersten Olympia-Auftritt mit Staffel-Silber zum Abschluss sogar noch gekrönt.

In Kontiolahti stehen für Frauen und Männer je zwei Entscheidungen im Sprint sowie die Verfolgungsrennen auf dem Programm.