Grand-Slam-Turnier in Wimbledon
Wimbledon-Sensation: Jule Niemeier erhält Glückwünsche von Borussia Dortmund
- Aktualisiert: 29.06.2022
- 23:17 Uhr
- ran.de / Tobias Wiltschek
Die Dortmunderin Jule Niemeier feiert gegen Anett Kontaveit ihren bislang größten Sieg als Tennis-Profi. Der bleibt auch ihrem Lieblingsverein nicht verborgen.
München/London - Es ist die größte Überraschung bislang beim bedeutendsten Tennis-Turnier der Welt.
Die erst 22 Jahre alte Deutsche Jule Niemeier schlug die haushohe Favoritin Anett Kontaveit aus Estland glatt mit 6:4, 6:0 und steht damit schon in der 3. Runde von Wimbledon.
Viele Glückwünsche prasselten danach auf die gebürtige Dortmunderin ein. Doch einer dürfte ihr ganz besonders gefallen haben.
"Glückwunsch ans Dortmunder Mädel Jule Niemeier zum sensationellen Erreichen der 3. Runde in Wimbledon", twitterte Borussia Dortmund schon kurz nach dem Matchball.
Niemeier ist nicht nur in der Stadt im Pott aufgewachsen, sie ist auch glühender BVB-Fan.
Und während sich die Profis zu Hause in Brackel zum ersten Mal nach der Sommerpause wieder auf dem Trainingsplatz einfanden, zeigte sich Niemeier auf dem Heiligen Rasen in Wimbledon schon in Hochform.
Niemeier entzaubert Kontaveit
Mit einer beeindruckenden Vorstellung entzauberte sie die Weltranglistendritte, die beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres sogar an Nummer zwei gesetzt war.
"Es war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe", sagte Niemeier anschließend im Sieger-Interview.
Dafür sprachen erstens die Zahlen. Sie hatte nicht einmal eine Stunde für den Erfolg gebraucht, und in ihren acht Aufschlagspielen ließ sie nicht einen einzigen Breakball zu.
Zweitens überzeugte sie auch mit ihrem variablen Spiel. Sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand schlug sie die Bälle krachend übers Netz auf die andere Seite, streute aber auch immer wieder gefühlvolle Stopps ein.
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Niemeier: "War nervös vor der Partie"
Angesichts dieser souveränen Vorstellung in den 58 Minuten offizieller Spielzeit, konnte man kaum glauben, was sie nach dem Spiel bei "Sky" sagte.
"Ich war wirklich nervös vor der Partie", gab die 97. der Weltrangliste zu: "Aber ich bin glücklich, dass ich mit der Situation so gut umgehen konnte."
Das wiederum ist alles andere als selbstverständlich. Schließlich steht sie erst zum zweiten Mal überhaupt im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.
In Paris vor ein paar Wochen hatte sie in der 1. Runde noch knapp gegen die frühere US-Open-Siegerin Sloane Stephens verloren.
Lohn für Entbehrungen als Teenager
Nun konnte sie sich vor den Augen ihrer Eltern und ihres Bruders zum ersten Mal so richtig dafür belohnen, dass sie sich schon früh für eine Karriere als Tennis-Profi entschied.
Niemeier zog schon als 15-Jährige von zu Hause aus, um sich voll dem Tennis zu widmen. "Für sie und ihre Familie war das keine leichte Zeit. Doch das große Ziel, sich als Tennisprofi durchzusetzen, schwebte schon damals über fast allem", heißt es auf der Seite des DTB.
Dass sie erst in diesem Jahr den Sprung zu den Grand-Slam-Turnieren geschafft hat, lag auch am Verletzungspech. Immer wieder hatte sie mit Blessuren an Schulter und Rücken zu kämpfen.
In Wimbledon macht Niemeier bislang einen topfitten Eindruck, in den ersten beiden Matches hat sie noch keinen Satz abgegeben.
Niemeier trifft nun auf Ukrainerin
Allerdings dürfte sie nun in der 3. Runde gegen Lesia Tsurenko aus der Ukraine erstmals in diesen Tagen von Wimbledon einen gewissen Erfolgsruck verspüren. Denn wer die Nummer 2 der Setzliste schlägt, ist gegen die Nummer 101 der Welt sicherlich keine Außenseiterin mehr.
Sollte sie aber auch diese Hürde meistern, der nächste Glückwunsch-Tweet ihres Lieblingsvereins wäre ihr gewiss.
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