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  • Veröffentlicht: 15.12.2023
  • 14:44 Uhr
Wie die Ernährung das Klima beeinflussen kann
Wie die Ernährung das Klima beeinflussen kann© ImagoImages

Die Studie legt nahe, dass Deutsche bis 2050 ihre Ernährungsemissionen um 84 Prozent reduzieren müssen. Dazu gehört eine Reduzierung des Konsums von rotem Fleisch um 70 Prozent, von Milchprodukten um 26 Prozent und eine Erhöhung des Konsums pflanzlicher Proteine um 1000 Prozent. Auch in der Landwirtschaft und Produktion sind Anpassungen nötig, um 40 Prozent der Emissionen einzusparen. Hierbei spielt die Wiedervernässung von Mooren eine entscheidende Rolle.

Ernährung und Klima: Die zentralen Erkenntnisse in der Übersicht

Die Studie betont, dass sowohl Verbraucher als auch Produzenten gefordert sind, um die notwendigen Änderungen zu bewirken. Die Landwirtschaft kann maximal 40 Prozent der erforderlichen Reduktion erreichen, die restlichen 60 Prozent müssen durch Änderungen der Ernährungsgewohnheiten erfolgen.

Dazu gehört die Reduzierung des Verzehrs von rotem (Reduzierung 70 Prozent) und anderem Fleisch (28 Prozent), Milchprodukten (26 Prozent) und bestimmten Getränken, vor allem Bier, Kaffee und Süßgetränke (30 Prozent). Gemüse, Früchte und pflanzenbasierte Proteine können als Ersatz dienen. Bis 2030 muss der CO₂e-Fußabdruck pro Person unter 775 kg liegen, bis 2050 unter 360 kg. Heute beträgt der Fußabdruck ca. 2300 kg CO₂e. Bei einer anhaltenden Dekarbonisierung der Bereiche Mobilität und Bau, würde dann 2050 Ernährung mehr als 50 Prozent unseres Fußabdruckes ausmachen.

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Ernährung; Diese Fischarten werden empfohlen

Eine Änderung des Fischkonsums zu klimafreundlicheren Arten könnte die Emissionen um 42 Prozent senken. Empfohlen werden Arten wie Sardellen, Makrele, Sardinen und Heringe sowie nachhaltige Aquakulturen. Fischarten, deren Fang typischerweise mit hohen THG-Emissionen einhergeht, sind zum Beispiel Hummer, Flundern oder Zuchtfische, die mit nicht-nachhaltigem Fischmehl und/oder mit pflanzlichen Zutaten aus abgeholzten Regenwaldgebieten gefüttert werden.

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Ein überwiegend pflanzenbasiertes Ernährungssystem benötigt deutlich weniger landwirtschaftliche Fläche. Verbesserungen in der Landwirtschaftspraxis, die Renaturierung von Flächen und Maßnahmen entlang der Lieferketten haben das Potenzial, etwa 40 Prozent der notwendigen CO₂e-Reduktionen zu erreichen. Die Wiedervernässung von ehemaligen Moorflächen hätte dabei den größten kühlenden Effekt auf das Klima.

„Der Report zeigt, wie groß der Hebel über eine veränderte Ernährung für unser Klima ist. Dies ist allerdings noch viel zu wenig bekannt. Deshalb ist es wichtig, die Öffentlichkeit über den Zusammenhang zwischen Ernährung, Landwirtschaft und deren Auswirkungen auf unseren Planeten zu sensibilisieren. Dies sehe ich als eine meiner wesentlichen Aufgaben als Vorstand beim Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft an. Wir brauchen eine, auch durch die Politik getragene Systemveränderung auf großer Linie, um die Pariser Klimaziele einhalten zu können. Denn wir glauben nach wie vor an 1,5 Grad", kommentiert Julius Palm, stellvertretender Geschäftsführer bei followfood.