„Klimaneutral hergestellt“: Was heißt das?
- Veröffentlicht: 20.09.2022
- 11:43 Uhr
Mit Sicherheit ist dir das Label „klimaneutral“ bereits auf einigen Produkten im Supermarkt oder als Slogan mancher Unternehmen aufgefallen. Doch was genau steckt eigentlich hinter diesem Begriff? Und wie viel nützt „klimaneutral“ dem Klima wirklich?
CO₂-Kompensation
Bei klimaneutralen Waren oder Dienstleistungen können die erzeugten CO₂-Emissionen berechnet und mithilfe eines zertifizierten Klimaschutzprojektes „ausgeglichen“ werden. Das Unternehmen zahlt also einen bestimmten Betrag an eine Umweltorganisation, die sich gegen den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen engagiert - zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen oder den Ausbau von solarbetriebener Technik. Die CO₂-Bilanz wird also nicht direkt im Unternehmen selbst reduziert, sondern an einem anderen Ort.
Vorteil: Schnell umsetzbar.
Nachteil: Die reine Kompensation von CO₂ verschiebt das Problem und bremst die Entwicklung von "wirklich" CO₂-freien Produkten.
CO₂-Reduktion
Das Unternehmen kann (und sollte!) mit der Veränderung direkt bei sich beginnen und beispielsweise klimafreundliche Rohstoffe und erneuerbare Energien nutzen.
Vorteil: Fördert neue klima- und umweltfreundliche Technologien.
Nachteil: Kosten- und zeitintensiv.
Externer Inhalt
Kritik am „klimaneutral“-Label
- Begriff ist nicht gesetzlich geschützt
- Anders als beim EU-Bio-Siegel keine klaren Regeln
- Häufig sind nur einzelne Bereiche des Unternehmens klimaneutral (etwa der Versand, aber nicht die Herstellung)
- Strategien zur Einsparung von CO₂ können sich stark unterscheiden
- Mangelnde Transparenz: Strategien für Verbraucher nicht immer ersichtlich
- Reine CO₂-Kompensation verlangsamt Entwicklung neuer klimafreundlicher Technologien
Quellen:
https://klima-arena.de/die-klima-arena/klimaneutral/klimaneutral-was-heisst-das/