Ubitricity: Straßenlaternen als Ladestation für Elektroautos nutzen
- Veröffentlicht: 17.11.2021
- 12:47 Uhr
Elektroautos liegen endlich voll im Trend und auch die Ladeinfrastruktur kommt in Schwung: Wallboxen für die heimische Garage werden mit einer attraktiven Prämie gefördert und auch die Anzahl der öffentlichen Ladesäulen nimmt zu. Dennoch ist das Aufladen der Elektrofahrzeuge immer noch ein Punkt, wegen dem Halter klassischer Benziner den Umstieg auf die E-Mobilität scheuen. Das kann sich bald ändern, denn ein Berliner Start-up will es möglich machen, dass jeder sein E-Auto an öffentlichen Straßenlaternen aufladen kann.
Erste Pilotprojekte laufen in Deutschland bereits
Ubitricity, das inzwischen von Shell übernommen wurde, hat bereits in Berlin und einigen anderen deutschen Großstädten Pilotprojekte gestartet, die das Aufladen von E-Autos an Straßenlaternen ermöglichen. Das Unternehmen möchte sein Geschäftsmodell gerne deutschlandweit in den Städten anbieten, doch das braucht Zeit. Etliche Städte wollen erst mal austesten, wie das Laterne-Laden in der Praxis läuft, bevor sie in größere Projekte investieren. Dabei sollten die Verantwortlichen auch einmal einen Blick nach Großbritannien werfen, denn dort betreibt Ubitricity das größte öffentliche Ladenetzwerk für E-Autos mit Dockingstationen an tausenden Laternen und Pollern.
Unkompliziertes Aufladen an Straßenlaternen
Bei den Dockingstationen, die an den Laternen angebracht werden, handelt es sich um schlanke Gebilde, die nicht viel Platz in Anspruch nehmen und sich diskret in das Straßenbild einfügen. Die Gehwege bleiben frei und bei Bedarf lässt sich eine solche Ladestation einfach von einer Laterne zu einer anderen versetzen. Besitzer von E-Autos können ihr Fahrzeug einfach über ein Standardkabel des Typs 2 mit der Dockingstation verbinden und schon wird Strom getankt. Was die Bezahlung angeht, bietet Ubitricity flexible Zahlungsmethoden für jeden Bedarf: Nutzer können entweder ein preisgünstiges Abonnement vereinbaren oder über das Smartphone und Online-Bezahlverfahren nur die tatsächlich verbrauchte Energie bezahlen. Beim Ladevorgang setzt Ubitricity bewusst auf langsames Laden mit Niederspannung, um das Stromnetz zu entlasten und die Autobatterie zu schonen.
Andere Projekte zum Laterne-Laden
Nicht nur Ubitricity setzt auf das zukunftsträchtige Laterne-Laden. Auch andere Unternehmen und Städte arbeiten an ähnlichen Konzepten. So hat die Hochschule Koblenz in Kooperation mit der Energieversorgung Mittelrhein schon 2018 angefangen, an einem Ladekonzept für E-Autos an Laternen zu arbeiten. Mittlerweile ist man bereit damit großflächig durchzustarten, doch die deutsche Bürokratie verlangsamt die Entwicklung. In Essen befinden sich ebenfalls Laternen, die E-Autos mit Strom versorgen können. Diese wurden von Energiekonzern Eon aufgestellt. Das Prinzip, Elektroautos an Straßenlaternen mit Energie zu betanken, ist auf jeden Fall überzeugend und könnte die neue Mobilität noch einen guten Schritt vorwärtsbringen. Nun warten wir nur noch darauf, bis sich diese Lademöglichkeit flächendeckend verbreitet.
Quellen
https://www.autobild.de/artikel/e-auto-laden-strassenlaterne-shell-ubitricity-enercity-ilamp-eon-100-kw-berlin-20368977.html
https://www.ubitricity.com/de/
https://www.ubitricity.com/de/laternenladepunkt-deutschland/
Bild
stock.adobe.com / Animaflora PicsStock