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College-Football Samstag, 17:45 Uhr, live auf ProSieben MAXX und ran.de

Verschwörungstheorien, Ausraster und Skandale: Mike Gundys zwiespältige Legende

  • Aktualisiert: 17.09.2020
  • 20:08 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© 2018 Getty Images
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Mike Gundy hat mehr als die Hälfte seines Lebens den Oklahoma State Cowboys (Samstag, 17:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) gewidmet. So erfolgreich er als Trainer ist, so sehr eckt er außerhalb des Spielfeldes oftmals an. Im Juni drohten zwei Spieler mit dem Boykott.     

Oklahoma / München - Es gibt nur wenige Trainer im College-Football, die so sehr ihre Universität verkörpern wie Mike Gundy.

Ob nun als Spieler, als Assistenztrainer oder als Head Coach: Insgesamt 30 Jahre hat er bereits bei den Oklahoma State Cowboys verbracht, also weit mehr als die Hälfte seines Lebens.

Seit dem Jahre 2005 steht er als Head Coach in der Verantwortung. Der 53-Jährige formte aus den Cowboys eine Erfolgsmannschaft, gewann 2011 die Meisterschaft in der Big 12 Conference und machte aus ihnen einen Dauer-Gast bei den großen Bowl-Games.

Beeindruckend: Hatte Oklahoma State in der 104-jährigen Geschichte vor Gundy 16 Bowl-Auftritte, so waren es allein in den 15 Jahren mit Gundy als Cheftrainer 14 Bowl-Spiele. Neun davon gewann Oklahoma.

Trotz aller Erfolge zählt Gundy auch zu den umstrittensten Persönlichkeiten des College-Footballs.

Er ist ein Trainer, der öffentlich aneckt, sich angeblich über Regeln hinwegsetzt, für seine Spieler sprichwörtlich durch das Feuer geht, dieselben manchmal aber auch gegen sich aufbringt.

Kurzum: Gundy sorgt für Gesprächsstoff.  

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Star-Running-Back drohte mit Boykott

Erst im Juni löste der Trainer einen Eklat aus, der fast zum Rücktritt zweier Spieler geführt hatte. Der Auslöser war, dass er in einem T-Shirt von "One America News" fotografiert wurde.

Dazu muss man wissen: ONS (so lautet die Abkürzung) ist ein rechtsextremer und Donald Trump unterstützender Nachrichtenkanal, der oftmals faktisch nicht belegte Verschwörungstheorien verbreitet.

Schlimmer noch: Sogar die Black-Lives-Matter-Bewegung wird von ONS kritisiert.  

Dass ausgerechnet ein Football-Trainer, der mit weißen und farbigen Spielern gleichermaßen zusammenarbeitet, sich zu diesem Nischen-Kanal bekannte, löste unter den Spielern Unmut aus.

Running Back Chuba Hubbard, der Big 12 Offensive Player of the Year 2019, und der Linebacker Amen Ogbongbemiga drohten mit einem Boykott. 

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"Das ist völlig unsensibel gegenüber allem, was in der Gesellschaft vor sich geht. Es ist einfach inakzeptabel. Ich werde nichts für Oklahoma State tun, bis sich die Dinge geändert haben", kündigte Hubbard an.

Keine 24 Stunden später entschuldigte sich der Trainer öffentlich und stellte klar: "Schwarze Leben sind mir wichtig. Unsere Spieler sind mir wichtig."

Die Spieler akzeptierten seine Entschuldigung. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung", twitterte Hubbard.

Grundsätzlich nämlich genießt Gundy bei seinen Akteuren hohes Ansehen. Oft genug hat er bewiesen, sich immer vor ihnen zu stellen.

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Legendärerer Pressekonferenz-Ausraster

Unvergessen bleibt eine Pressekonferenz aus dem Jahre 2007.

Als sein damaliger Quarterback Bobby Reid von der Lokalzeitung "The Oklahoman" kritisiert wurde, zeigte er bei einer Pressekonferenz den Zeitungsartikel und schrie die verantwortliche Redakteurin mehr als drei Minuten an. "Komm her, ich bin ein Mann, ich bin 40 Jahre alt, kein Kind. Schreib doch etwas über mich", polterte er.

Das Video ging im Internet viral und löste eine Debatte aus.

Dennis Dodd von "CBS Sportsline" verlangte Konsequenzen: "Mike Gundy muss gerügt, suspendiert, wahrscheinlich mit einer Geldstrafe belegt und vielleicht gefeuert werden." Doch dazu kam es nicht.

Der Coach genießt in Oklahoma eben einen Legendenstatus.

Der Vorwurf unerlaubter Bezahlungen

Daran konnten auch jene Geschichten nichts ändern, die die US-Sportzeitschrift "Sports Illustrated" im Jahre 2013 vorbrachte.

Gundy und den Oklahoma State Cowboys wurde vorgeworfen, sie würden ihre Spieler unerlaubt Gelder zahlen, ihre Hausaufgaben von Tutoren erledigen lassen und Drogenmissbrauch dulden. Zweifelsfrei bewiesen wurde dies allerdings nicht.

Im Gegenteil: Viele Spieler bestritten die Vorwürfe. Gundy blieb somit unantastbar.

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Erstes Saisonspiel gegen Tulsa Golden Hurricane

Gut möglich also, dass Gundy, der im Jahr fünf Millionen US-Dollar verdient, Oklahoma noch lange erhalten bleibt.

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Nachdem die Mannschaft vergangene Saison eine 8-5 Bilanz erreichte, blickt er mit Oklahoma State nun dem ersten Saisonspiel gegen Tulsa Golden Hurricane (Samstag, 17:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) entgegen.

"Ich habe ein gutes Gefühl bei dem, wo unser Team steht. Ihr Enthusiasmus war in den letzten Wochen ausgezeichnet", sagt er, gibt aber zu bedenken: "Als Trainer sind sie immer besorgt vor dem ersten Spiel. Disziplin, Special Teams, Turnovers – das sind die Dinge, an denen wir gearbeitet haben."

Oliver Jensen

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