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0:4-Debakel im Bundesliga-Gipfel

Dortmunder Deja-vu beim FC Bayern München: Die Demontage kam mit Ansage

  • Aktualisiert: 10.11.2019
  • 17:32 Uhr
  • ran.de/ Marcus Giebel
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© Getty Images

Als "Kerle" wollten sich die Dortmunder im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel bei Bayern München präsentieren. Doch es setzte die fast schon traditionelle Abreibung. Die Verantwortlichen können sich die erschreckende Darbietung nicht wirklich erklären.

München - Es gibt sie also auch in dieser so verrückten Bundesliga-Saison. Die Gewohnheiten, an die sich so mancher Fußball-Fan angesichts des so schnelllebigen Geschäfts klammert. Und zu diesen gehört eben seit einigen Jahren das Debakel von Borussia Dortmund im Gastspiel bei Bayern München.

0:4 endete das wieder einmal ungleiche Duell der Giganten an diesem 11. Spieltag. Womit sich die Gesamtbilanz der Schwarz-Gelben aus den jüngsten fünf Bundesliga-Auftritten in der Allianz Arena nun so liest: fünf Klatschen, 2:24 Tore!

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Voraussetzungen für BVB ideal wie lange nicht mehr

Dabei schienen die Voraussetzungen so ideal zu sein wie lange nicht mehr. Selbst im Frühjahr beim 0:5 hatte der BVB seinen einstigen Neun-Punkte-Vorsprung nach diversen Strauchlern schon vorher beinahe aufgebraucht.

Diesmal reiste das Team aus dem Ruhrpott mit der Empfehlung von zuletzt drei Siegen - 2:1 im Pokal gegen Gladbach, 3:0 in der Liga gegen Wolfsburg und 3:2 in der Champions League gegen Inter - zum alles andere als sattelfesten Rekordmeister. Und die Gastgeber suchten nach der Entlassung von Niko Kovac noch nach einer Standortbestimmung.

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Erstes Lewandowski-Tor bricht Dortmund das Genick

Dennoch erlebten die Dortmunder ihren Münchner Murmeltiertag. Eigentlich war nach dem 0:1 durch Robert Lewandowski in der 17. Minute schon alles gelaufen. Anschließend wirkte es, als wäre all das durch den bravourösen Comeback-Sieg gegen Inter getankte Selbstvertrauen mit einem Schlag durch ein riesiges Leck hinausgeströmt.

Der BVB zerfiel bei seinem Deja-vu-Erlebnis wie auf den Tag genau 30 Jahre zuvor die Berliner Mauer. Geradezu ängstlich ergab sich die Mannschaft in ihr bereits gewohntes Schicksal in der Festung des großen Rivalen.

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Zorc spricht von "Nicht-Leistung"

"Wir haben alles vermissen lassen", monierte Sportdirektor Michael Zorc bei "Sky". In den Tagen vor dem vermeintlichen Gipfeltreffen hatte er "Männerfußball" gefordert, die Spieler müssten wie "Kerle" auftreten.

Doch nun musste der Ex-Profi auch angesichts der weiteren Münchner Tore durch Serge Gnabry und abermals Lewandowski konstatieren: "Das war überhaupt kein Fußball, um ehrlich zu sein. Wir haben eine Nicht-Leistung geboten."

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Favre erlebt "eine große Enttäuschung"

Ganz so hart ging Lucien Favre mit seinen Profis nicht ins Gericht, der introvertierte Trainer legte den Finger dennoch in die Wunde. "Es war eine große Enttäuschung, viele Spieler waren nicht da", stellte der Schweizer ernüchtert fest. Wie gesagt: Alles schonmal da gewesen, wenn der BVB in Münchens Norden gastiert.

Besonders alarmierend war diesmal jedoch eine Statistik mit Fingerzeig-Charakter: Nach 90 Minuten hieß das Torverhältnis aus Dortmunder Sicht 1:18. Dabei hatte sich die Defensive der Bayern in den vergangenen Wochen als Achillesferse herauskristallisiert. Doch um Manuel Neuer nahezukommen, hätten die Gäste schon ein Fernglas bemühen müssen.

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Nur Hummels stellt sich aus BVB-Mannschaft im TV

Nach dem Abpfiff waren die Profis vor den TV-Kameras zunächst genauso präsent wie auf dem Rasen: gar nicht. Lediglich Mats Hummels - der sich zumindest vor der Pause erfolgreich wehrte, später aber per Eigentor den Endstand herstellte - stellte sich bei "Sky".

"Ich habe gedacht, dass wir den Schwung der jüngsten drei Spiele mitnehmen und mutiger auftreten, als es der BVB in den vergangenen Jahren getan hat", rätselte der Ex-Münchner über die Gründe für die Demontage quasi mit Ansage. Interessant: Die erwähnten Erfolge gelangen allesamt auf eigenem Platz. Hummels weiter: "Wir hatten eine gute Anfangsviertelstunde, ein paar gute Minuten nachdem Paco (Alcacer) und Marco (Reus) reinkamen, aber das war's."

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Dortmund noch auf Tuchfühlung zu vorderen Rängen

Immerhin wissen die Dortmunder aber auch: Es ist noch alles drin in dieser so ausgeglichenen Bundesliga-Spielzeit. Der Rückstand des Tabellenfünften auf Rang zwei beträgt lediglich zwei Punkte - trotz nur fünf Siegen aus den ersten elf Partien.

Und: Der BVB hat sich seine jährliche Abreibung in der Allianz Arena bereits abgeholt. Die Leistung in der bayerischen Landeshauptstadt war in den vergangenen Jahren aber nie wirklich ein Maßstab für die komplette Saison. Vielmehr gilt: In München tritt das Team mittlerweile regelmäßig wie eine Schülermannschaft auf, die sich erstmals in der großen weiten Fußball-Welt ausprobieren darf.

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Erst ein Liga-Auswärtssieg für den BVB

Besorgniserregend ist jedoch die bisherige Auswärtsbilanz: In der Liga gab es erst einen Dreier in der Fremde - Ende August beim 3:1 in Köln. Vor der Lehrstunde bei den Bayern präsentierte sich das Team beim 0:0 im Revierderby auf Schalke saft- und kraftlos, der CL-Auftritt beim 0:2 bei Inter Mailand zuvor lässt sich nur mit blutleer beschreiben.

Die nächste Dienstreise führt das Favre-Team übrigens zum FC Barcelona. Auch im Camp Nou herrscht durchaus Debakel-Alarm.

Marcus Giebel

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