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Die Top-Quarterbacks im NFL Draft 2023 in der ran-Analyse

Anthony Richardson im NFL Draft 2023: Der Quarterback in der Detail-Analyse

  • Aktualisiert: 28.04.2023
  • 16:16 Uhr
  • ran.de/Tim Rausch
Article Image Media
© Getty Images
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Mit einem Jahr als unangefochtener Starter bei den Florida Gators im Gepäck tritt Anthony Richardson die Reise Richtung NFL an. Der physische Freak kletterte in den letzten Monaten die Draft Boards hoch. Wie hoch geht es für ihn hinaus? Das Spielerprofil, die Stärken und Schwächen von Richardson in der Detail-Analyse von ran-Autor Tim Rausch.

Mit einem Jahr als unangefochtener Starter bei den Florida Gators im Gepäck tritt Anthony Richardson die Reise Richtung NFL an. Der physische Freak kletterte in den letzten Monaten die Draft Boards hoch. Wie hoch geht es für ihn hinaus? Das Spielerprofil, die Stärken und Schwächen von Richardson in der Detail-Analyse von ran-Autor Tim Rausch.

Anthony Richardson

  • College: Florida Gators
  • 195cm groß
  • 108 Kilogramm schwer
  • 20 Jahre alt
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Physis

  • Größe und Gewicht

Die physischen Anlagen von Anthony Richardson sind das - wortwörtlich - große Aushängeschild. Er bringt die prototypischen Maße eines NFL-Quarterbacks mit. Er überblickt die Pocket, kann mit seinem Körperbau Treffer einstecken und Pass Rusher abprallen lassen. 

  • Geschwindigkeit

Er paart einen schnellen Antritt mit sehr guter Höchstgeschwindigkeit. Richardson kann mit Leichtigkeit Spielzüge verlängern, sich Zeit im Passspiel mit seiner Athletik "erkaufen" oder auf eigene Faust Yards rausholen. 

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  • Wurfkraft

Die schiere Power, die Richardson in seine Würfe stecken kann, dürfte auch im NFL-Vergleich in die Spitzengruppe gehören. Der 20-Jährige temperiert seine Kraft meist richtig und kann, wenn nötig, mit Feingefühl anstatt Kraft werfen. 

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Wurf-Eigenschaften 

  • Release 

Richardson bedient alle Bereiche des Feldes mit einem schnellen Release. Er besitzt die natürliche Wurfkraft, um selbst bei längeren Pässen keine weite Aushol-Bewegung zu benötigen, um den Ball tief zu platzieren. 

  • Genauigkeit 

Eines der großen Gesprächsthemen rund um Richardson ist die Genauigkeit. Inkonstanz prägt das Spiel des ehemaligen Gators-Quarterbacks in diesem Bereich. Laut der Daten-Website "Sports Info Solutions" warf er lediglich rund 65% der Pässe zwischen einem und 20 Yards mit hoher Genauigkeit in Richtung Receiver. 

Mal wirft er mit zu viel Schmackes, mal verfehlt er den Passempfänger, mal platziert er den Ball nicht dort, wo der Receiver ihn erwartet. Wurf-Genauigkeit kann sich allerdings mit mehr Übung (Richardson spielte nur eine Saison als Starter) und einer Verbesserung der Fuß- und Wurf-Technik steigern. 

Spieler wie Lamar Jackson oder Josh Allen, die die physischen Anlagen eines guten Werfers bereits am College unter Beweis stellten, haben gezeigt, dass mit viel Arbeit, Erfahrung und Konstanz der Schritt zu einem akkuraten Passer auf Höchstniveau möglich ist. Fairerweise muss allerdings gesagt werden, dass einige talentierte Werfer auf diesem Weg gestolpert sind. 

Mentale Fähigkeiten 

  • Entscheidungsfindung

Abgesehen von einigen wilden Pässen in Dreifach-Deckungen, unterlaufen Richardson nur wenige Entscheidungsfehler. Er arbeitet recht regelmäßig seine Reads ab und legt sich meist auf die passende Anspielstation fest.

Allerdings hält ihn dann die Genauigkeit hin und wieder zurück. Beispielsweise bewegt er sich gut in der Pocket, findet einen offenen Receiver, wird den Ball schnell und sauber los, platziert ihn dann aber zu hoch oder zu weit in den Rücken des Passempfängers. 

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  • Antizipation

Das richtige Timing im Passspiel sitzt bei Richardson größtenteils, ist aber weder eine große Stärke noch eine große Schwäche. Hin und wieder fehlt es ihm an Antizipation bei tiefen Pässen.

Er platziert den Ball in einigen Situationen nicht so, dass ihn der Receiver auf seiner tiefen Route "ins Körbchen gelegt" bekommt und weiterlaufen kann, sondern Richardson gibt entweder zu viel Kraft rein und der Receiver kommt nicht mehr zum Ball oder zu wenig Kraft und der Receiver muss sein Tempo verringern. 

  • Pocket-Verhalten

Ein großer Pluspunkt, über den zu wenig gesprochen wird! Richardson bewegt sich - trotz seiner Größe und limitierten Zeit als Vollzeit-Starter - sehr gut in der Pocket.

Er tendiert nicht dazu, verführt aus der Pocket herauszubrechen, sondern bleibt gut in ihr stehen, erkauft sich mit cleveren Bewegungen etwas mehr Zeit und wirft regelmäßig aus der Pocket heraus, selbst wenn er Druck bekommt. 

  • Spielintelligenz

"Richardson hat offensichtlich viel Talent, viel Potenzial. Je mehr du spielst, desto besser wirst du in Sachen Timing und Lesen der Defense. Er hat alle Anlagen dafür, ist mehr als ein Projekt: Richardson ist ein sehr guter Spieler", lobte Scott Fitterer, General Manager der Carolina Panthers, im Interview für die Team-Website. 

Richardson übersieht selten einen offenen Receiver und zeigt ein gutes Verständnis für Defensiv-Konstrukte. Der 20-Jährige hat zahlreiche Szenen im Repertoire, in denen er nach dem Snap die Defense richtig einordnet und sogar mit seinen Augen die Verteidiger so manipuliert, dass er sich Passfenster schafft.

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Natürlich können ihn komplexe Coverage-Rotationen verwirren, allerdings zeigt er in diesem Fall die Fähigkeit, sich anzupassen. Wenn Defensiven ihn ein zweites, drittes Mal mit der gleichen Coverage aufs Glatteis führen wollen, hat er die richtige Antwort parat. 

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Improvisations-Fähigkeiten 

  • Werfen unter Druck

Durch seine schiere Wurfkraft kann er aus verschiedenen Situationen heraus den Ball noch mit genügend Kraft loswerden. Wenn Pass Rusher Richardson unter Druck setzen, unterlaufen ihm Fehler. Noch fehlt ihm etwas die Abgebrühtheit in solchen Situationen.

Vergangene Saison brachte er unter Druck 38 Prozent seiner Pässe bei einem Mitspieler an. Allerdings helfen ihm seine läuferischen Fähigkeiten, wenn Pass Rusher durch die Offensive Line durchbrechen. 

  • Läuferische Fähigkeiten

Denn dann ist Richardson in der Lage, Sack-Versuche abzuschütteln und sich auf die Socken zu machen. Er kann mit seiner Athletik jegliche Pass- und Laufkonzepte umsetzen und sollte unbedingt als Ballträger eingesetzt werden. Richardson besitzt nicht nur das Tempo und die Physis eines gefährlichen Läufers, er verfügt über einige technische Fertigkeiten, die normalerweise eher Running Backs attestiert werden.

Er kann über Verteidiger springen, Stiff Arms verteilen, sein Tempo so temperieren, dass Vorblocker ihm Wege freischieben oder Verteidiger den falschen Winkel nehmen und er kämpft um Yards, wenn es nötig ist. 

Fazit

"Ich höre die Kritik. Leute reden darüber, dass ich nicht genau bin, dass meine Pässe keinen guten Touch haben, ich im Kurzpassspiel nicht gut bin. Ich sag dazu nur: Schaut, wie hart ich daran arbeiten werde. In meinem Kopf kann ich alles mit den Football in den Händen machen und ich weiß, dass niemand härter daran arbeitet, jeden Tag besser zu werden. Fußarbeit, Genauigkeit, Technik, Spielverständnis. An allem werde ich täglich feilen", schrieb Richardson in einem Beitrag für "The Players Tribune". 

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Richardson hat die physischen Anlagen, einer der besten Quarterbacks der Liga zu werden. Seine Wurfkraft ist sehr gut, er bringt phasenweise viel Touch in seine Pässe und seine Athletik öffnet das Playbook im Pass- und Laufspiel. 

Er ist kein komplett ungeschliffener Rohdiamant, zeigt vielversprechende Entwicklungen in Bereichen wie Pocket-Verhalten oder Entscheidungsfindung. Allerdings könnte er etwas Anlaufzeit benötigen, um ein hohes Starter-Level zu erreichen. Besonders die Wurf-Genauigkeit muss gesteigert werden, um konstanten Erfolg in der NFL zu haben. 

Die physischen Anlagen gepaart mit einer guter Arbeits-Einstellung und sichtbaren Fortschritten auf der mentalen Seite des Balles sollten genügend Argumente sein, Richardson früh als Los zu ziehen. Er könnte sich als Haupt-Gewinn entpuppen. 


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