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Cincinnati Bengals - Joseph Ossai der Sündenbock: "Das gibt mir Frieden"

  • Aktualisiert: 30.01.2023
  • 17:40 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Icon Sportswire
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Joseph Ossai ermöglichte durch seinen unnötigen Hit gegen Quarterback Patrick Mahomes das siegbringende Field Goal für die Chiefs. Anschließend wurde es rund um den "Sündenbock" emotional.

Von Andreas Reiners

Germaine Pratt war außer sich. Sauer und frustriert. Seine Stimme schallte drohend durch die Katakomben des Arrowhead Stadiums. 

"Warum zum Teufel berührst du den Quarterback?", rief der Linebacker der Cincinnati Bengals. Das böse F-Wort fiel mehrmals.

Er bekam keine Antwort.  

Weil Joseph Ossai keine hatte, keine zufriedenstellende zumindest. Was hätte er auch sagen sollen? Der 22-Jährige wusste selbst am besten, welche Folgen sein Foul hatte, der Defensive End war untröstlich, aufgewühlt. Denn die Cincinnati Bengals haben dadurch auf dramatische Art und Weise den Super Bowl verpasst. Mittendrin Ossai, als Sündenbock.

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Unnötiger Hit kurz vor dem Ende

Er hatte Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes, als der 17 Sekunden vor dem Ende bei 20:20 auf Höhe der 45-Yards-Linie Richtung Seitenlinie lief, im Aus unnötigerweise geschubst. Kein böser Hit, doch regeltechnisch war es "unnötige Härte" und damit eine 15-Yards-Strafe. Sie brachte die Chiefs an die 27-Yards-Linie und damit in eine hervorragende Position für das siegbringende Field Goal.

Harrison Butker verwandelte. 23:20 für die Chiefs.

Inmitten eines explodierenden Stadions, feiernden Chiefs und jubelnden Fans saß Ossai wie ein Häufchen Elend auf der Bank. Dass sich der Drittrundenpick von 2021 bei der Aktion auch noch am Knie verletzte, war ihm in dem bittersten Moment seiner noch jungen Karriere völlig egal. Über die körperlichen Malaisen soll ein MRT Aufschluss bringen, die seelischen muss die Zeit heilen. 

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Die schöne Nachricht: Teamkollege Pratt war die Ausnahme.

Nach dem Duschen war Ossai immer noch mitgenommen, als er mit verheulten Augen mit den Medien sprach und versuchte, das Unerklärliche zu erklären. "Ich war gerade im Verfolgungsmodus", sagte Ossai. "Ich habe versucht, ihn zu schubsen, um ihn vielleicht zum Rückwärtslaufen zu bewegen. Ich wusste, dass er auf die Seitenlinie zugehen würde. Ich habe versucht, ihn dazu zu bringen, rückwärts zu gehen und die Uhr laufen zu lassen." Er gab zu, dass er es besser hätte machen müssen.

Besonders bitter: Bis dahin lieferte er eine gute Leistung ab.

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B.J. Hill bügelt die Fragen ab

Parallel moderierte B.J. Hill die Interviewrunde, bügelte Fragen nach dem Gemütszustand Ossais als "blöde Frage" ab, "er hat sich das ganze Spiel über den Arsch aufgerissen", sagte Hill. "Stell eine andere Frage."

Die Unterstützung für Ossai war generell groß. "Dieses Play hat uns nicht das Spiel gekostet, ich hätte ein Play machen sollen, ich hätte den Sack kriegen sollen", sagte Hill. "Ich hätte ihn (Patrick Mahomes, d.Red.) irgendwo zu Fall bringen müssen, ich hätte ein bisschen härter kämpfen müssen."

Nicht das entscheidende Play

Auch Quarterback Joe Burrow verwies auf andere Möglichkeiten während des Spiels, auf "eine Menge anderer Spielzüge, die das Spiel hätten entscheiden und uns den Sieg bringen können. Das ist also nicht der einzige", sagte Burrow. Trainer Zac Taylor wollte es auch "nicht auf einen Spielzug reduzieren. Er liebt Football. Er liebt es, Teil dieses Teams zu sein."

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Ein Team, das hinter ihm steht.

"Es bedeutet mir sehr viel", sagte er. "Diese Jungs bedeuten mir sehr viel. Wir kommen jeden Tag und arbeiten hart füreinander. Zu wissen, dass sie hinter mir stehen - gibt mir im Moment Frieden."

Im Moment. Denn in den kommenden Wochen wird er sich Pratts Frage selbst ganz sicher noch öfter stellen.


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