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Baltimore Ravens: Lamar Jackson hat mit Playoff-Verzicht gegen Cincinnati Bengals alles richtig gemacht - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 17.01.2023
  • 14:04 Uhr
  • ran.de
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Lamar Jackson fehlte den Baltimore Ravens auch bei der Playoff-Niederlage in der Wild Card Round gegen die Cincinnati Bengals nach wochenlanger Verletzung. Von einigen Experten, Ex-Spielern sowie Fans wurde die Entscheidung zum Verzicht im Anschluss sehr kritisch gesehen. Die Wahl des Spielers ist allerdings nicht nur verständlich, sondern die einzig richtige. Ein Kommentar.

von Daniel Kugler

Lamar Jackson verpasste nach mehrwöchiger Pause wegen einer Knieverletzung auch das Spiel in der Wild Card Round gegen die Cincinnati Bengals und reiste mit dem Team erst gar nicht zur Partie.

Rund um die Franchise - bei Offiziellen wie Fans - fragt man sich nach der knappen Niederlage der Baltimore Ravens, ob der Einsatz des Star-Quarterbacks womöglich den Ausschlag gegeben hätte, um die Partie doch noch zu gewinnen, anstatt mit Backup Tyler Huntley aufzulaufen.

Die Meinungen der Experten und (Ex-) Spieler der NFL sind diesbezüglich geteilt, aber vorherrschend doch deutlich kritisch hinsichtlich Jacksons Verzicht.

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Lamar Jackson: Viel Kritik für Nichteinsatz in den NFL-Playoffs

Der frühere NFL-Quarterback Michael Vick polterte bei "FOX" nach dem Nicht-Einsatz des 26-Jährigen, dass der Ex-MVP hätte auf die Zähne beißen und sich einfach eine Schiene an das lädierte Knie hätte schnallen sollen.

Vick selbst habe mit einer vergleichbaren Verletzung schließlich ohne großes Murren eine ganze Saison durchgespielt.

Und es wird noch besser.

Sogar Mitspieler J. K. Dobbins betonte sichtlich angefressen über die verpasste Gelegenheit und ohne Umschweife nach dem bitteren Aus, dass das Team gewonnen hätte, wenn Jackson mit an Bord gewesen wäre.

Auch wenn der Running Back mit einer Nacht Bedenkzeit dann zurückruderte und betonte, seine Worte seien nicht korrekt wiedergegeben worden. Solche Aussagen eines Teamkollegen, der Tag ein Tag aus mit Jackson verbringt, egal ob aus der Emotion heraus oder nicht, sprechen Bände.

Aber immerhin solidarisierten sich auch langjährige Gesichter der NFL mit Jacksons teilweise als egoistisch und mannschaftsschädlich aufgefasster Entscheidung.

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Robert Griffin III stellt klar: Kritik an Jacksons Entscheidung ungerechtfertigt

Robert Griffin III, seines Zeichens ebenfalls ehemaliger Playmaker in der NFL, zeigte via "Twitter" Verständnis für die Entscheidung des Ravens-Stars. Eine Schiene anzulegen und trotz Verletzung aufzulaufen, wäre der falsche Weg gewesen.

Griffin hatte Entsprechendes in seiner Karriere getan, sich für seine Mitspieler geopfert und damit den Verlauf seiner Karriere verändert. Und genau hier liegt der Hund begraben.

Die Ravens verpassten es in der Offseason sich nach monatelangem Hin und Her auf einen langfristigen Vertrag mit Jackson zu einigen.

Hätte Baltimore dem besten Spieler der Regular Season 2019 seinen verdienten ersten großen Vertrag in der NFL gegeben, könnte man evtl. Argumente dafür finden, dass Jackson womöglich doch anders entschieden hätte und doch aufgelaufen wäre. Haben sie aber nicht.

NFL-System trägt zu falscher Einstellung im Umgang mit Verletzungen bei

Eigentlich sollte es so oder so nicht diskutabel sein, dass die Gesundheit der Spieler an erster Stelle stehen sollte.

Dies ist nur allzu häufig im System NFL nicht der Fall, wie der Fall Tua Tagovailoa diese Saison zeigte. Die Ligaoberen um Commissioner Roger Goodell verpassten es ein entsprechendes Zeichen zu setzen und den Spieler zu schützen, der nach mehreren schweren Kopfverletzungen nach kurzer Pause aufs Feld zurückkehren durfte.

Bei Verletzungen liegt die Verantwortung häufig beim Spieler selbst. Die NFL oder die Teams haben ihre finanziellen Interessen im Blick und übertragen den Akteuren selbst die Entscheidung. Was sollen diese denn dann tun?

Sich für ihre Gesundheit entscheiden oder dem Druck nachgeben, im harten NFL-Business auf die Zähne beißen und spielen? Auch für ihre Teamkollegen, auch für einen neuen Vertrag und für eine Zukunft im Millionen-Business. 

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Lamar Jackson entscheidet sich für die Zukunft

Bei Lamar Jackson trafen jetzt diese zwei Aspekte zusammen. 

Durch den Verzicht auf ein Playoff-Spiel, das viele NFL-Akteure in ihrer Karriere niemals erreichen, hat er sich für seine Gesundheit entschieden. Und gleichzeitig für eine Zukunft in der NFL.

Der Ravens-Quarterback ist mit seiner physischen Spielweise abhängig von einem "funktionierenden" Körper. Eine Verletzung in dieser Partie hätte bei seinem auslaufenden Vertrag auch das Ende seiner Karriere bedeuten können.

Das soll nicht heißen, dass Jackson mit einem Vertrag in der Tasche auf jeden Fall gespielt hätte.

Es soll heißen: Der 26-Jährige muss sich für seine Entscheidung niemandem gegenüber rechtfertigen. Nicht gegenüber Experten, Franchise-Funktionären, NFL-Oberen, TV-Experten, Anhängern der Franchise, oder sonstwem, der sich aus der Nähe oder Ferne zu Kritik anmaßt.

Oder, um es mit den Worten von "RGIII" unmissverständlich abzuschließen: "Diesen Luxus konnte ich mir nicht leisten. Lamar schon. Er tut das einzig Richtige."


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