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NBA-Kolumne: Wie Anthony Edwards die Timberwolves auf Kurs hält

  • Aktualisiert: 26.03.2024
  • 19:01 Uhr
  • Ole Frerks
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Die Minnesota Timberwolves haben nach der Verletzung von Karl-Anthony Towns kaum nachgelassen. Das Fundament dafür bildet die Defense – aber auch die Entwicklung von Anthony Edwards. Meistert der 22-Jährige gerade den nächsten Schritt?

Von Ole Frerks

Es sagt einiges über Anthony Edwards aus, dass sich darüber streiten lässt, welche seiner Aktionen in den letzten Wochen eigentlich die beste war. Der Dunk des Jahres über John Collins, dessen Urgewalt dazu führte, dass sich Edwards den Zeigefinger an der rechten Hand auskugelte und Collins eine Prellung davontrug? Oder vielleicht doch der Block gegen Indiana, bei dem sein Kopf mit dem Brett kollidierte?

Eine Aktion war spielentscheidend, die andere veränderte Leben. Gefühlt. In jedem Fall wären beide dafür qualifiziert, beim Rückblick auf die allermeisten Spielerkarrieren als die zentrale, wichtigste und spektakulärste Aktion der Laufbahn präsentiert zu werden. Bei Edwards lagen keine zwei Wochen dazwischen – und sie haben Konkurrenz.

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Manchen Menschen trieft die Athletik aus allen Poren. Edwards ist so jemand – der 22-Jährige ist auf der Two-Guard-Position die explosivste, imposanteste physische Erscheinung seit dem jungen Dwyane Wade, mindestens. Er glaubt, dass er auch in jeder anderen Sportart Profi hätte werden können, wenn er sie ernst genommen hätte. Man möchte ihm nicht widersprechen.

Dass er in Sachen physischer Hardware im 99. Perzentil aller NBA-Spieler residiert, ist allerdings schon länger bekannt. Es ist – für das große Ganze – eigentlich wichtiger, was momentan mit der Software geschieht.

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Am 4. März musste Karl-Anthony Towns das Spiel der Timberwolves gegen Portland frühzeitig beenden, seither fällt er mit einem Meniskusriss aus und es gibt keine offizielle Angabe, wann er zurückerwartet wird (intern wird auf die erste Playoff-Runde gehofft). Man konnte und musste sich Sorgen um den damaligen First Seed im Westen machen – Offense war schon da nicht das Steckenpferd des Teams, nun fehlte die effizienteste Scoring-Option auf unbestimmte Zeit.

Den First Seed hat Minnesota nun tatsächlich nicht mehr, das liegt jedoch eher an der Stärke der Konkurrenz. Die Timberwolves sind nicht eingebrochen – sechs von neun Spielen haben sie ohne KAT gewonnen, bei einer Overtime-Niederlage und einer knappen Pleite gegen die Nuggets, als neben Towns auch noch die beiden anderen Center im Kader fehlten.

Minnesota lebt. Der Hauptgrund dafür bleibt die schon das gesamte Jahr über exzellente Defense, interessanterweise ist aber auch die Offense stabil geblieben. 116,3 Punkte erzielte Minnesota pro 100 Ballbesitzen bis zum 4. März, also bis zu Towns‘ Verletzung. Seither sind es … 116,2. Das war so definitiv nicht vorhersehbar gewesen.

Anthony Edwards: Mehr Druck denn je

Eigentlich hat Minnesota schließlich nur noch einen "richtigen" Shot Creator. Die anderen Spieler, auch der zuletzt überragend aufgelegte Naz Reid (19,4 PPG seit Towns‘ Ausfall), sind alle in erster Linie sekundäre Optionen, die sich nicht konstant eigene Würfe erarbeiten können. Sie sind eher abhängig oder, im Fall von Mike Conley, zu alt, um 15 Würfe pro Spiel zu nehmen.

Andere Teams wissen dies natürlich und üben folglich noch mehr Druck auf den einzigen richtig unabhängigen Spieler im Kader aus. Edwards sieht noch mehr Double- und Triple-Teams als vorher, zumal er dafür bekannt ist, gerne mal in den Hero-Modus zu schalten und nicht immer den Blick für den offenen Mitspieler zu haben.

Was nicht verwundert – Spieler mit seinen athletischen Voraussetzungen können mit dem Hero-Modus weit kommen. Edwards brauchte wenig Balance, um zum Nr.1-Pick und innerhalb von vier Saisons schon zweimaliger All-Star zu werden. Es funktioniert, offensichtlich. Er braucht jedoch Balance, um nun auch noch den nächsten Schritt zu meistern.

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Edwards: Kein konstanter Hero-Modus

Sein Team braucht diese ebenso, erst recht in dieser Situation. Die gute Nachricht: Es wird. Seit Towns ausfällt, führt Edwards sein Team mit 28,6 Punkten, 7,8 Rebounds und 5,7 Assists an und ist dabei nur geringfügig weniger effizient als vorher.

Edwards wirft etwas mehr, das soll er aber auch. Er passt auch mehr. Er verbringt Sequenzen, aber keine ganzen Spiele im Hero-Modus. Die Situationen, in denen er gegen gegnerischen Druck den richtigen Pass spielt, sind immer häufiger zu sehen.

Gegen Denver etwa punktete Edwards im letzten Viertel gar nicht, bereitete dafür mit guten Pässen drei Dreier vor, die sein Team in einem eigentlich schon entschiedenen Spiel hielten. Insgesamt verteilte er neben seinen 30 Punkten 8 Assists, was ihm in drei der letzten vier Spiele gelungen ist. Auch beim knappen Sieg gegen die Warriors fiel sein Passing wieder positiv auf.

Edwards wird besser darin, geduldig zu bleiben und die Aufmerksamkeit, die ihm zuteilwird, zum Vorteil seines Teams zu nutzen. Der Schwierigkeitsgrad steigt, wie bei solchen Skip-Pässen in die gegenüberliegende Ecke, was es umso beeindruckender macht, dass Ants Turnover-Zahlen seit Towns‘ Ausfall sogar etwas gesunken sind (2,8 über die letzten neun Spiele).

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Kann Edwards auch das letzte Problem lösen?

Edwards liest nicht jede Situation perfekt und es gibt nach wie vor Würfe, die er erzwingt. Das ist aber in Ordnung, zumal die Fähigkeit, erzwungene Würfe zu treffen, zu seinen größten Stärken gehört und wichtig für Minnesota ist. Es geht darum, das richtige Maß zu finden. In der aktuellen Situation, aber auch darüber hinaus.

Die Wolves werden Towns brauchen, um in den Playoffs ihre mittlerweile recht hohen Ziele zu erreichen. Mit seinem elitären Wurf ist KAT ein Spieler, der immer Platz schafft und an guten Tagen Spiele im Alleingang entscheiden kann. Er kann auch Offense für sich kreieren, auch wenn er das in dieser Saison etwas weniger tun musste als in früheren Jahren.

Idealerweise tut er das aber in der Unterstützerrolle, gerade am Ende von Spielen, zumal er nicht der beste Decision-Maker mit dem Ball in der Hand ist. Edwards auch nicht – es spricht schon Bände, dass der Ball in der Crunchtime oft Conley findet, der via Pick’n’Roll mit Rudy Gobert Ruhe ins Spiel bringen soll. Crunchtime-Offense ist dennoch eine Baustelle: Nur acht Teams haben in Clutch-Situationen laut Definition von nba.com ein schwächeres Offensiv-Rating.

Minnesota Timberwolves: Die Zeit rennt

Edwards ist derjenige, der dieses Problem am ehesten lösen kann und soll. Am besten schon morgen – bedenkt man, dass Minnesota jetzt schon knapp 186 Mio. Dollar für die kommende Saison in den Büchern stehen hat und unter anderem über 100 Mio. für seine drei Center zahlt, kann dieses Team nicht lange auf Erfolg warten.

Vielleicht stellt sich die aktuelle Situation ohne Towns letzten Endes als hilfreich aus, weil sie Edwards dazu zwingt, noch tiefer im kalten Wasser zu schwimmen, noch mehr zum Fixpunkt der Offense zu werden. Aktuell sieht es so aus, als würde er mit dieser Aufgabe wachsen – ohne dabei die Defense aus den Augen zu verlieren, wo er situativ ebenfalls Spiele entscheiden kann.

Die Highlights werden bis auf Weiteres das erste sein, woran bei Anthony Edwards gedacht wird. Es spricht jedoch für sein Talent, dass das Gesamtpaket diesen Highlights früher oder später Konkurrenz machen könnte. Die Suche nach Balance wird darüber entscheiden, ob und wann er den Schritt vom Abo-All-Star zum legitimen MVP-Kandidaten auch noch meistern kann.

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