Konferenz

Fazit:
Dann bricht der Jubelsturm los. Tschechien ist Eishockey-Weltmeister 2024 – durch einen 2:0-Sieg im Finale gegen die Schweiz! In einer völlig offenen Partie rangen beide Mannschaft beinahe 50 Minute auf Augenhöhe, ohne das ein Tor fiel. Es mussten Kleinigkeiten entscheiden. Und eine solche lieferte David Pastrňák. Der NHL-Stürmer von den Boston Bruins wurde nachgeholt und blieb in drei WM-Partien ohne jeden Punkt. Doch ausgerechnet heute gelang ihm mit einem fulminanten One-Timer das Game-Winning-Goal. In den verbleibenden zehn Minuten versuchten die Eidgenossen alles, konnten Lukáš Dostál, den besten Torhüter des Turniers, vor 17.413 Zuschauern in der ausverkauften Prager Arena aber einfach nicht überwinden. Damit holt Tschechien seinen siebten WM-Titel. Herzlichen Glückwunsch! Mit denen der Tschechoslowakei sind es 13 Mal WM-Gold. Und die traurigen Schweizer müssen weiter auf einen derartigen Triumph warten, verlieren zum dritten Mal ein WM-Endspiel und müssen zum vierten Mal nach 1935, 2013 und 2018 mit Silber leben.

Tor für Tschechien, 2:0 durch David Kämpf
Tschechien befreit sich. Dominik Kubalík wirft sich nach der Scheibe, bugsiert die im Liegen weiter nach vorn. David Kämpf hetzt hinterher, kommt gerade noch ran und schiebt das Ding ins verwaiste Tor. In dem Moment eskaliert die Arena und vermutlich die ganze Tschechische Republik! Das ist der Titel, denn es sind nur noch 19 Sekunden!

Inzwischen läuft die letzte Minute. Die Nati bekommt noch ein Bully in der Angriffszone. Kevin Fiala kommt zum Schuss. Lukáš Dostál ist nicht zu überwinden.

Wegen eines Bullys in der neutralen Zone kehrt Leonardo Genoni kurzzeitig in sein Gehäuse zurück. Wenig später eilt der Torhüter wieder zur Bank.

Derzeit können sich die Eidgenossen nicht im gegnerischen Drittel einnisten. Immer wieder funken die Tschechen dazwischen. Und die blocken dann einen Schussversuch von Roman Josi. David Pastrňák tut das höchstpersönlich.

Auszeit Schweiz! Gut zwei Minuten vor Schluss nimmt Patrick Fischer die Auszeit. Zugleich wird der Goalie Leonardo Genoni zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis geholt.

In dieser Phase können sich die Tschechen besser freispielen. Das nimmt den Druck vom eigenen Tor.

Nach längerer Zeit gibt es mal wieder Entlastung für Tschechien. Dafür sorgen Ondřej Palát und David Pastrňák. In erster Linie geht es darum, Zeit zu gewinnen.

Gefeuert wird aus allen Rohren. Nun zieht Romain Loeffel nach einem gewonnenen Bully umgehend ab. Lukáš Dostál sieht das Ding kommen und schnappt wieder sicher zu.

Jetzt setzen sich die Eidgenossen vorn fest. Calvin Thürkauf bringt die Scheibe vors Tor. Dort versucht sich Nino Niederreiter. Abermals ist zu wenig Platz für einen kontrollierten Abschluss.

Die Schweizer lassen nichts unversucht. Jetzt schießt Roman Josi von links. Diesmal genießt Lukáš Dostál uneingeschränkte Sicht und macht den Puck entsprechend auch fest.

Kurz darauf bringt Calvin Thürkauf die Scheibe zum Tor. Ganz geschickt hält Christoph Bertschy den Schläger rein. Lukáš Dostál reagiert blitzschnell, bringt die Schoner gerade noch zusammen und pariert.

Plötzlich taucht Sven Andrighetto vor dem Tor auf. Da ist wenig Platz. Lukáš Dostál geht in den Spagat. Dann kommt David Špaček zu Hilfe.

Tschechien sucht schnelle Umschaltmomente. Ein solcher läuft über Pavel Zacha und David Pastrňák. Dessen feiner Diagonalpass kommt fast bei Roman Červenka an.

Chance für Niederreiter! Schon wieder rollt Radko Gudas auf einen Schweizer zu, checkt Nico Hischier. Dennoch kommt Sekunden später Nino Niederreiter zum Schuss. Lukáš Dostál wehrt mit der linken Schulter ab. Die Scheibe springt dann wohl noch an den rechten Pfosten.

Tor für Tschechien, 1:0 durch David Pastrňák
Nach einem gewonnenen Bully zeigen die Tschechen den einstudierten Spielzug. Mittig von der blauen Linie spielt Tomáš Kundrátek in den linken Bullykreis. Dort holt David Pastrňák gewaltig aus und trifft den Puck mustergültig. Das Geschoss schlägt ein und die Arena tobt. Ausgerechnet Pastrňák! Für den nachgeholten NHL-Star ist das der allererste Punkt bei dieser WM.

Welch ein Check! Dann schreitet der "Metzger" zur Tat. Radko Gudas streckt das Hinterteil raus und fährt gegen Andres Ambühl einen blitzsauberen Bodycheck. Da geht ein Raunen durch die Arena.

Inzwischen läuft das Spiel wieder. Die Tschechen marschieren gleich wieder los. Ondřej Kaše schießt von der rechten Seite, zielt aber nicht genau genug.

Da das Plexiglas nicht komplett zerstört wurde, muss die beschädigte Scheibe erst einmal raus gehoben werden. Dennoch geht das ziemlich zügig voran bei den sechs Leuten, die da tätig sind.

Bei der nächsten Unterbrechung offenbart sich, dass der heftige Check von Ondřej Palát einen Bruch in der Plexiglasscheibe verursacht hat. Das muss aus Sicherheitsgründen gerichtet werden. Der Austausch der Scheibe wird etwas Zeit in Anspruch nehmen.

An der Bande macht Ondřej Palát die Tür zu. In voller Fahrt prallt Andrea Glauser am Tschechen ab und geht zu Boden. Etwas benommen begibt sich der Schweizer zur Bank und versucht dort, sich nichts anmerken zu lassen.

Auf der Gegenseite lässt David Pastrňák den Puck für Ondřej Palát liegen. Dieser feuert aus dem rechten Bullykreis. Bei uneingeschränkter Sicht hält Leonardo Genoni sicher.

Christoph Bertschy geht vorn drauf, setzt Michal Kempný unter Druck und nagelt den auch noch in die Bande. So erobert die Schweiz die Scheibe. Mehr aber ergibt sich nicht.

Thürkauf ans Gestänge! Rechts von der blauen Linie feuert Michael Fora. Lukáš Dostál sieht zunächst gar nichts, dann hält auch noch Calvin Thürkauf die Kelle rein und lenkt den Puck an den rechten Pfosten.

Sofort halten die Tschechen wieder dagegen, bringen Scheiben zum Tor. Doch die Eidgenossen werfen sich in alles rein und blocken, was das Zeug hält.

Den Schweizern bietet sich etwas Platz. Calvin Thürkauf ist auf links unterwegs, sucht den mitgelaufenen Christoph Bertschy. Zu einem Torabschluss kommt es allerdings nicht.

Drittelfazit:
Noch immer fehlen uns in diesem WM-Endspiel zwischen Tschechien und der Schweiz die Tore. Dabei wird alles andere doch reichlich geboten. In Prag herrscht nach wie vor viel Augenhöhe. Die Teams haben jeweils ihre Phasen, nehmen sich insgesamt aber nicht viel. Bei den Torschüssen verbuchten beide Seiten im mittleren Spielabschnitt zehn. Doch trotz guter Gelegenheiten, wollte der Puck noch nicht rein, was natürlich auch in den starken Torhüterleistungen begründet liegt. Und wenn es doch mal eng wurde, half in diesem Drittel der Schweiz zweimal das Torgestänge.

Kämpf trifft den Pfosten! Plötzlich drehen die Tschechen noch einmal auf. David Pastrňák setzt sich hinter dem Tor stark durch, findet über Umwege David Kämpf. Dessen Schuss aus drei, vier Metern landet am rechten Außenpfosten.

In Sachen Körperlichkeit und Intensität bleiben weiterhin keine Wünsche offen, prickelnde Szenen in Richtung der Tore gibt es aber gerade nicht.

Tschechien kommt ungeschoren davon. Fortan darf Radko Gudas wieder mitwirken. Und der angeschlagene Ondřej Kaše ist aus der Kabine zurück, spielt also weiter mit.

Kevin Fiala versucht zunächst, Andres Ambühl anzuspielen, schießt im zweiten Versuch selbst aus dem linken Bullykreis. An Lukáš Dostál ist kein Vorbeikommen - wenig später auch für Nino Niederreiter nicht.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Radko Gudas (Tschechien)
Aus der eigenen Zone spielt Radko Gudas die Scheibe übers Plexiglas. Das ist eine Spielverzögerung und setzt eine Strafe. Für den tschechischen Verteidiger ist das die achte Zwei-Minuten-Strafe im Turnier, damit ist der "Metzger" Spitzenreiter.

Nico Hischier fährt von rechts hinters Tor, legt kurz nach hinten ab zu Kevin Fiala, der sofort abschließt. Lukáš Dostál aber dichtet das kurze Eck ab.

Mit einem Handgelenkschuss aus zentraler Position trifft Tomáš Kundrátek den Mannschaftskollegen Ondřej Kaše. Nachdem sich der Stürmer vom Eis geschleppt hat, verschwindet dieser in die Kabine.

Durch das Powerplay haben die Tschechen Rückenwind bekommen, bleiben jetzt weiter aktiv und haben das Momentum nun auf ihrer Seite, generieren Spielanteile.

Kubalík an den Pfosten! Die Nati verteidigt gut. Und dann steht da ja immer noch Leonardo Genoni im Tor. So überstehen die Schweizer die Unterzahl unbeschadet. Doch gerade, als Michael Fora zurück ist, kommt Dominik Kubalík im rechten Bullykreis frei zum Schuss - und trifft den rechten Außenpfosten.

Tschechien macht Druck, zieht die Schlinge enger, doch die Eidgenossen gelangen immer wieder dazwischen, lassen keine großen Chancen zu.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michael Fora (Schweiz)
Michael Fora greift hinter dem eigenen Tor in Richtung Hals von Ondřej Palát, der gegen die Bande prallt und zu Boden geht. Was wie ein unkorrekter Körperangriff ausschaut, sehen die Unparteiischen als Halten.

Rechts von der blauen Linie bringt Dean Kukan den Puck zum Tor. Nico Hischier befindet sich in der Schussbahn, kann aber nicht viel ausrichten, in jedem Fall nicht abfälschen.

Derzeit haben die Schweizer die Angelegenheit recht gut im Griff, spielen beständig nach vorn und kommen zum Abschluss. Aktuell macht das der dreimalige WM-Dritte richtig gut.

Dario Simion kreiselt links im tschechischen Drittel, zieht dann überraschend vors Tor. Doch Lukáš Dostál lässt sich nicht überrumpeln und friert die Scheibe letztlich ein.

Doch auch diese Überzahl verstreicht ungenutzt. Nun darf auch Ondřej Palát wieder mitwirken. Beide Mannschaften sind komplett.

Dann läuft die Strafe gegen Christoph Bertschy ab. Fortan dürfen es die Schweizer eine knappe Minute in Überzahl versuchen. Und das kann die Nati eigentlich richtig gut.

Martin Nečas kurvt durch die schweizerische Zone, bringt den Puck dann zum Tor. Im Slot sorgt David Kämpf für Sichtbehinderung. Dennoch schnappt sich Leonardo Genoni das kleine Schwarze.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Ondřej Palát (Tschechien)
Dann endet Tschechiens Überzahl vorzeitig, weil sich Ondřej Palát an der eigenen blauen Linie eine Behinderung gegen Nico Hischier erlaubt. Weiter geht es mit Vier gegen Vier.

Das zweitschwächste Penaltykilling des Turniers ist zügig gefordert. Dafür aber machen das die Eidgenossen recht gut, können sich befreien. Und einen Schuss von Roman Červenka aus dem rechten Bullykreis wehrt Leonardo Genoni im kurzen Eck ab.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Christoph Bertschy (Schweiz)
Es gibt die erste Strafzeit in diesem Finale. Diese geht an Christoph Bertschy wegen einer Behinderung gegen Tomáš Kundrátek.

Nach einem Zuspiel von Martin Nečas bringt Dominik Kubalík in ziemlich zentraler Position den One-Timer an. Mit dem Helm lenkt Leonardo Genoni den Puck übers Tor.

Drittelfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im WM-Finale zwischen Tschechien und der Schweiz. In der ausverkauften Prager Arena legten die Gastgeber, angetrieben von den Fans, vehement los, wirkten insgesamt etwas agiler und verzeichneten 13:7 Torschüsse. Doch die Eidgenossen ließen sich nie beeindrucken, zogen ihr Ding durch und hatten selbst richtig gute Phasen. Chancen blieben beiderseits nicht aus. Vielleicht eine der besten hatte die Nati durch den Pfostenschuss von Christoph Bertschy. So zeigte dieses Auftaktdrittel, dass hier für beide Mannschaften alles möglich ist. Für Spannung, Klasse und gute Unterhaltung ist in jedem Fall gesorgt.

Nun ist David Pastrňák in der Angriffszone unterwegs. Der Star der Tschechen fängt sich den harten Check von Fabrice Herzog ein. Der ist sauber, aber die Fans sind nicht begeistert, dass ihr Held da so angegangen wird.

Ondřej Kaše kreiselt durch den linken Bullykreis, schirmt die Scheibe stark gegen Michael Fora ab. Doch vors Tor kommt der tschechische Stürmer nicht.

Bertschy an Gestänge! Aus dem rechten Bullykreis nimmt Christoph Bertschy ganz genau Maß, setzt seinen Handgelenkschuss auf der Fanghandseite von Lukáš Dostál an den linken Pfosten.

Aus ziemlich zentraler Position bringt Lukáš Sedlák den Puck zum Tor, trifft das Hartgummi gar nicht richtig. Dennoch kann Ondřej Kaše verlängern. Leonardo Genoni ist zur Stelle und packt seinen Fanghandschuh auf das Ding.

Mittlerweile ist das eine völlig offene Angelegenheit. Wie erwartet, entwickelt sich ein Duell auf Augenhöhe.

Nach einem Zuspiel von Ondřej Kaše bringt Jakub Krejčík in ziemlich zentraler Position einen One-Timer an. Der abgefälschte Puck verfehlt das Ziel.

Gerade erlangt die Nati weitere Spielanteile, die Männer von Patrick Fischer finden immer besser in die Partie und bekommen die Tschechen derzeit gut eingebremst.

Jakub Krejčík spielt übrigens mit einem gestern erlittenen Nasenbeinbruch, hat an seinem Helm daher ein Gitter zum Schutz angebracht. Nehmen lassen wollte sich der Verteidiger dieses WM-Finale trotz der Beeinträchtigungen natürlich nicht.

Jetzt haben die Schweizer eine gute Phase, zeigen sich mal länger in der Angriffszone. Am linken Bullykreis zieht Calvin Thürkauf ab. Lukáš Dostál macht die Scheibe fest.

Dennoch lassen sich die Eidgenossen nicht beirren, die halten dagegen. Und plötzlich kommt Nico Hischier im linken Bullykreis recht frei zum Schuss, erwischt die Scheibe aber nicht voll.

Genoni auf dem Posten! Jetzt treibt David Pastrňák einen Angriff an, spielt nach links zu Pavel Zacha. Dessen Pass in die Mitte ist für Ondřej Palát gedacht. Dieser erwischt das Hartgummi nicht optimal. Und Leonardo Genoni schiebt gerade noch den linken Schoner ins rechte Eck.

Links von der blauen Linie bringt Libor Hájek den Puck zum Tor. Leonardo Genoni blockt ab, doch die Tschechen setzen nach. Mitunter ist das schon mächtig Druck, den die Jungs von Radim Rulík entwickeln.

Wenig später wird es hinten für die Nati richtig brenzlig. Die Tschechen spielen das stark. Von links hinter dem Tor platziert Ondřej Kaše den feinen Pass in den Slot. Dort haut Roman Červenka unbedrängt am Spielgerät vorbei.

Dann schalten die Schweizer gut um und setzen Kevin Fiala in Szene, der zum Abschluss kommt. An Lukáš Dostál ist kein Vorbeikommen.

Natürlich werden die Tschechen von den mehr als 17.000 Zuschauern in der Arena unablässig nach vorn getrieben. Mal wieder herrscht hier eine grandiose Atmosphäre.

Selbstverständlich lassen sich die Tschechen auch nicht sehr lange bitten und bemühen sich um offensive Akzente. Im weiteren Verlauf erlangt die Gastgebermannschaft ein leichtes optisches Übergewicht.

Zügig bringen die Eidgenossen einen ersten Torschuss an. Der ist verdeckt und für Lukáš Dostál spät zu sehen. Daher gerät die Abwehr nicht perfekt. Links vor dem Tor taucht Nico Hischier ganz frei auf, bekommt das aber nicht schnell genug realisiert und kann nicht einschießen.

Für Ordnung auf dem Eis sollen der Kanadier Michael Campbell und der Schwede Mikael Holm sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen die Linespersons Nick Briganti aus den USA und Ludvig Lundgren aus Schweden zur Hand.

Wo wir beim Personal sind, Tschechiens Jan Rutta darf heute nicht mitspielen. Der Verteidiger wurde nach einem gestern nicht geahndeten Ellbogencheck gegen den Kopf von Isac Lundeström gesperrt. Da Jakub Krejčík zudem im Halbfinale von einem Puck im Gesicht getroffen wurde, zwar in der Aufstellung zu finden, aber angeschlagen ist, gibt es ein gewisses Defizit in der Abwehr. Erstaunlicherweise wurde den Tschechen durch die medizinische Kommission der IIHF gestattet, für den erkrankten Stürmer Jakub Flek heute kurzfristig den Verteidiger Jan Ščotka nachzunominieren.

Zwischen den Pfosten stehen also die beiden stärksten Goalies der WM. Leonardo Genoni weist die beste Fangquote (93,48 Prozent) und den besten Gegentorschnitt (1,45) aller Stammtorhüter auf. So weit ist Lukáš Dostál davon nicht entfernt (92,86 Prozent, 1,80), hat dafür aber zwei Shutouts zustande gebracht. Mehr als einen hat sonst keiner.

Offensiv sind beide Mannschaften tatsächlich nah beieinander. Die Schweizer haben während dieser WM nur ein Tor mehr erzielt (35). Hinten sind die Eidgenossen zwei Gegentreffer besser, stehen mit nur 15 so gut da wie kein anderes Team bei diesem Turnier. In Sachen Goalkeeping sind das hier die statistisch besten Mannschaften. Was die Effizienz beim Torschuss betrifft, da sind beide ebenfalls ziemlich weit vorn – mit Vorteilen für die Schweiz (gut 13 Prozent). Dafür gehen die Tschechen besser mit ihren Überzahlsituationen um (knapp 32 Prozent). In absoluten Zahlen jedoch hat die Nati mit Abstand die meisten Powerplay-Tore erzielt (zwölf). Dagegen sieht es in Unterzahl dürftig aus. Während Tschechien bei 80 Prozent steht, sind die Eidgenossen im Penaltykilling die zweitschwächste Mannschaft – zehn Gegentreffer, keine Team kassierte mehr. Das machen auch zwei erzielte Shorthander nicht wirklich wett. Interessanterweise haben die Tschechen in Überzahl zwei Gegentore kassiert.

Lediglich einen Punkt weniger wies Tschechien in der Abschlusstabelle der Gruppe A als Dritter auf. Während der regulären 60 Minuten war man nicht zu schlagen. Neben der Niederlage gegen die Schweiz verlor man nur noch gegen Kanada in der Verlängerung (3:4). Darüber hinaus erfreuten die Tschechen ihre Fans mit Siegen gegen Finnland (1:0 nach Penaltyschießen), Norwegen (6:3), Dänemark (7:4), Österreich (4:0) und Großbritannien (4:1). Im Viertelfinale wurde Team USA mit 1:0 aus dem Turnier gekegelt. Und gestern zerlegte man die bis dahin so defensivstarken Schweden mit 7:3.

Ohnehin hat die Nati bei dieser WM nur eine Niederlage erlitten. Die musste man im Gruppenspiel gegen Kanada einstecken (2:3). Alle anderen Begegnungen entschieden die Schweizer für sich, bezwangen Norwegen (5:2), Österreich (6:5), Großbritannien (3:0), Dänemark (8:0) und Finnland (3:1). Im Viertelfinale beendete man die Reise von Vizeweltmeister Deutschland (3:1). Und gestern in der Vorschlussrunde gelang die Revanche gegen die Ahornblätter. Die Schweizer bezwangen Titelverteidiger Kanada mit 3:2 nach Penaltyschießen.

Bereits zum zweiten Mal bei diesem Turnier kommt es zum Duell dieser beiden Teams. Während der Vorrunde gab es in der Gruppe A vor fast zwei Wochen eine ganz enge Partie. Nach der Verlängerung hatte es 1:1 gestanden, ehe die Eidgenossen im Penaltyschießen das bessere Ende hatten. Das verspricht für heute erneut ein Match auf Augenhöhe.

Fazit:
Schweden gewinnt das Spiel um Platz drei gegen Kanada mit 4:2 und tröstet sich bei dieser Eishockey-WM mit der Bronzemedaille. Bereits im Auftaktdrittel hinterließen die Skandinavier den etwas besseren Eindruck. Doch vor allem im Schlussabschnitt wollten es die Männer von Sam Hallam, zunächst in Rückstand liegend, einfach mehr. Die Tre Kronor drehten die Partie wieder zu ihren Gunsten und hatten vor 14.929 Zuschauern in Prag weitgehend die Kontrolle. Bei den Ahornblättern schien der Tank leer. Ein zwingendes Aufbäumen blieb aus. Generell ließ der Rekordweltmeister über die 60 Minuten die sonst übliche offensive Durchschlagskraft vermissen. So ging auch die Schussbilanz mit 33:22 an Team Sverige. Folglich wurde der Weltmeister des letzten Jahres nicht nur entthront, Team Kanada geht gänzlich ohne Medaille nach Hause. Schweden hingegen überwindet eine lange Durststrecke, holt nach 2018 mal wieder WM-Edelmetall.

Tor für Schweden, 4:2 durch Marcus Johansson
Nochmals erobern die Tre Kronor den Puck. Rechts über die Bande spielt Jonas Brodin das Hartgummi raus. An der blauen Linie befördert Marcus Johansson die Scheibe mit der Rückhand in Richtung des verwaisten Tores und macht mit seinem sechsten Turniertreffer fünf Sekunden vor Schluss endgültig alles klar.

Weiterhin funken die Nordeuropäer regelmäßig effizient dazwischen, befreien sich. Die Kanadier müssen immer wieder neu anlaufen, das saugt Energie.

Auszeit Kanada! Dann sind noch 55 Sekunden auf der Uhr. André Tourigny nimmt die Auszeit. Es gibt letzte Anweisungen für die Spieler, die jetzt noch zum Einsatz kommen.

Kanadas Goalie geht! Keine anderthalb Minuten bleiben, dann verlässt Kanadas Torhüter Jordan Binnington das Eis zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers.

Jetzt zumindest setzen sich die Kanadier mal in der Angriffszone fest - ohne dass dabei eine zielgerichtete Aktion zum Tor herauskommt. Dann befreien sich die Skandinavier schon wieder.

Runde um Runde dreht der Sekundenzeiger. Immer wieder gelangen die Tre Kronor dazwischen, stören die wenig inspirierten Versuche des Gegners ohne Probleme.

Und so verrinnen die Minuten. Was fällt dem Rekordweltmeister noch ein? Ideen sind gefragt - und zwar schnell. Doch vielleicht sind jetzt auch die Köpfe leer bei den Nordamerikanern.

Auf eine kanadische Reaktion deute gerade wenig hin. Sollte der Tank bei den Ahornblättern leer sein? Aktuell kontrollieren die Schweden das Geschehen.

Tor für Schweden, 3:2 durch Carl Grundström
Die Nordeuropäer spielen einfach mal lang hinten raus. Zunächst bemüht sich Adrian Kempe vergeblich um die Scheibe, die Jordan Binnington einfach zur Seite wegspielt. Auf links landet das Spielgerät bei Carl Grundström. Der fackelt nicht lange, trifft mit dem verdeckten Schuss auf der Stockhandseite des Goalies oben ins kurze Eck und erzielt seinen zweiten Treffer in diesem Spiel.

Mit dem Rückenwind des Ausgleichs bleiben die Tre Kronor dran, die in dieser Phase den besseren Eindruck hinterlassen. Isac Lundeström windet sich durch zwei Kanadier durch und schießt im Fallen. Da aber ist nicht genug Druck dahinter.

Großchance für Schweden! Mit Schwung kommen die Nordeuropäer über rechts. Carl Grundström passt von dort zur Mitte. Pontus Holmberg schließt aus kurzer Distanz ab. An Jordan Binnington ist in diesem Fall kein Vorbeikommen. Und der Goalie friert die Scheibe im Nachfassen ein.

Tor für Schweden, 2:2 durch Erik Karlsson
Zwar verstreicht das Powerplay ungenutzt, doch die Skandinavier lassen sich nicht beirren. Und ihr Bester regelt das, bekommt das präzise Zuspiel von André Burakovsky. So kann der Erik Karlsson zum One-Timer ausholen. Mit fast 150 Stundenkilometern rauscht das Hartgummi durch die Schoner von Jordan Binnington ins Netz. Der Top-Verteidiger aus Pittsburgh trifft zum sechsten Mal bei diesem Turnier.

In Überzahl halten sich die Schweden dauerhaft in der Angriffszone auf. Doch immer wieder verspringen die Scheiben. Das verhindert, dass die Tre Kronor vielversprechend zum Abschluss kommen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Damon Severson (Kanada)
An der Bande hinter dem eigenen Tor geht Damon Severson gegen Pontus Holmberg und dabei nach Meinung der Unparteiischen mit hohem Stock zu Werke. Das setzt eine Strafe.

Umgehend bemüht sich Schweden um eine Antwort. André Burakovsky kommt zum Abschluss. Jordan Binnington wehrt mit der Maske ab.

Tor für Kanada, 1:2 durch Pierre-Luc Dubois
Mit Schwung kommen die Ahornblätter ins gegnerische Drittel. Die vierte Reihe des Titelverteidigers regelt das. John Tavares spielt nach links zu Brandon Hagel. Dieser passt präzise in den rechten Bullykreis. Dort kann Pierre-Luc Dubois direkt schießen und trifft zur kanadischen Führung ins rechte Eck - und zum vierten Mal bei dieser WM.

Jack McBain bekommt den langen Pass, dreht sich in der Angriffszone und bringt im zweiten Versuch den Schuss an. Dieser jedoch bleibt an Filip Gustavsson hängen.

Kanada geht den letzten Spielabschnitt agil an, setzt die ersten Akzente. Da wollen sich die Schweden wenig später auch nicht länger bitten lassen. Jordan Binnington lässt die Scheibe nach einem Schuss nach vorn prallen. Carl Grundström setzt nach. Kurz darauf packt der kanadische Goalie die Fanghandschuh auf den Puck.

Drittelfazit:
Nach dem mittleren Spielabschnitt steht es im kleinen Finale zwischen Schweden und Kanada 1:1. Nach der Führung der Skandinavier im ersten Drittel wussten sich die Nordamerikaner mit Wiederbeginn zu steigern. Jetzt legte der Rekordweltmeister die nötige Initiative an den Tag und wurde recht schnell mit dem Ausgleich belohnt. In ihrer bis dahin besten Phase blieben die Männer von André Tourigny dran. Im weiteren Verlauf hielten die Tre Kronor wieder besser dagegen, womit sich eine abwechslungsreiche und recht unterhaltsame Partie entwickelte. Und die Spannung bleibt uns angesichts des Spielstandes sicherlich noch ein Weilchen erhalten.

Jared McCann nimmt den Puck zunächst sehr gut mit, fährt durch den linken Bullykreis und möchte schießen. Doch jetzt erwischt der Angreifer die Scheibe nicht, trifft stattdessen mit dem Schläger Jonas Brodin im Gesicht. Das passiert in der Schussbewegung und zieht keine Strafe nach sich.

Sauberer Check! Brandon Tanev checkt Linus Johansson fair in die Bande. Der Schwede bleibt dennoch liegen und muss sich erst einmal berappeln.

John Tavares setzt sich an der Bande durch, legt dann für Connor Bedard links neben dem Tor auf. Diesem fehlt etwas die Orientierung, der Schuss fliegt doch deutlich am kurzen Eck vorbei, trifft nicht mal das Außennetz.

Mangiapane mit Führung auf dem Schläger! Andrew Mangiapane zieht von rechts vors Tor, schirmt die Scheibe gut ab, zögert und stopp sogar, um die Reaktion des Goalies abzuwarten. Bis hierhin ist das stark, doch dann bringt der Angreifer den Puck mit der Rückhand nicht im Tor unter, weil im allerletzten Moment Pontus Holmberg dazwischenfunkt.

Zunächst tun sich die Nordeuropäer schwer, dauerhaft in der Powerplay-Aufstellung zu Werke gehen zu können. Dann ergibt sich eine für Überzahl unübliche Stuation. Schweden kommt mit Schwung in die Zone. Hinter dem Rücken spielt Joel Eriksson Ek den Pass zu Victor Hedman. Dessen Schuss findet nicht ins Ziel, wird abgefälscht und fliegt drüber.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Pierre-Luc Dubois (Kanada)
Pierre-Luc Dubois greift sich Rasmus Dahlin, ringt diesen plump zu Boden. Das zieht zwei Minuten wegen Haltens nach sich. Damit überspringen die Kanadier bei dieser WM die Marke von 100 Strafminuten - 101 sind es nun genau.

Großchance für Bunting! Richtig gefährlich wird es dann bei den Ahornblättern. Jack McBain findet den Weg in den linken Bullykreis spielt präzise quer. Michael Bunting muss eigentlich nur noch ins offene rechte Eck schießen, trifft aber den Schoner von Filip Gustavsson.

In dieser Phase geht es munter rauf und runter. Beide Mannschaften marschieren, suchen den Weg zum Tor. Der Unterhaltungswert der Begegnung nimmt zu.

Von der linken Seite bewegt sich Lucas Raymond zur Mitte und versucht, eine Lücke zu finden. Doch das kleine Schwarze springt am langen Eck vorbei.

Dann zieht Isac Lundeström unwiderstehlich vors Tor, schirmt die Scheibe sehr gut ab, löffelt das Hartgummi dann aber rechts vorbei. Da ist aber Jordan Binnington noch mit dem linken Arm dran. Wenig später marschiert Erik Karlsson in die Angriffszone, verzieht aber seinen Schuss.

Schweden hält nun wieder besser dagegen. Rasmus Dahlin bekommt das diagonale Zuspiel, trifft im rechten Bullykreis aber den Puck nicht richtig.

Marcus Pettersson spielt einen wunderbaren Pass nach vorn, das ist mehr als Entlastung. Joel Eriksson Ek stürmt aufs Tor zu und scheitert mit der Rückhand an Jordan Binnington.

Kanada kommt immer besser in Fahrt, bleibt jetzt dran. Nach einem gewonnen Bully zieht Andrew Mangiapane ab. Wenig später taucht Dylan Cozens frei rechts vor dem Tor auf. Filip Gustavsson blockt ab.

Tor für Kanada, 1:1 durch Dylan Cozens
Kanada zeigt mehr Initiative. Mit einer schönen Finte bringt sich Dylan Cozens in Schussposition, scheitert mit diesem ersten Versuch noch an Filip Gustavsson, der Andrew Mangiapane leichtfertig den Rebound gibt, danach aber pariert. Doch Cozens bekommt eine weitere Schusschance mit einem genialen Rückhandpass von Jamie Oleksiak aufgelegt, kann Maß nehmen und trifft auf der Stockhandseite des Torhüter ins linke Eck zum Ausgleich. Mit seinem neunten Turniertor meldet der Stürmer noch einmal nachdrücklich Ansprüche auf die Torjägerkrone an.

Brandon Hagel findet durchs Zentrum eine Lücke, windet sich da durch und scheitert am rechten Schoner von Filip Gustavsson. Kurz darauf bekommt Owen Power gut aufgelegt, schießt aufs rechte Eck. Diesmal ist Schwedens Goalie mit dem anderen Schoner zur Stelle.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten führt Schweden im Spiel um Platz drei gegen Kanada mit 1:0. Das geht in Ordnung, die Skandinavier waren insgesamt die aktivere Mannschaft, verbuchten auch Vorteile in der Schussbilanz (7:4). Dagegen ließen die Nordamerikaner die Begegnung in Prag bislang so dahinplätschern. Den letzten Biss zeigte der Weltmeister von 2023 nicht. Erst während der Überzahl entwickelte das Team von André Tourigny mal ein wenig mehr Nachdruck. Noch bleibt den Ahornblättern allerdings genügend Zeit, um Akzente zu setzen und mehr Einsatzbereitschaft an den Tag zu legen.

Rasmus Dahlin bekommt den hohen Stock von Dawson Mercer voll ins Gesicht. Zwar wird die Partie kurz danach unterbrochen, damit der Schwede seine Kauleisten auf Vollständigkeit überprüfen kann, doch eine Strafzeit gibt das nicht.

Und das hat so auch weiterhin Bestand. Die Strafzeit läuft ab. Folglich darf Tim Heed fortan wieder aktiv auf dem Eis mitmischen.

Natürlich kommen die Kanadier in Überzahl besser zur Geltung, halten sich ausgiebig in der Angriffszone auf. Doch die Schweden halten stand, bleiben bislang bei dieser WM in Unterzahl ohne jeglichen Gegentreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tim Heed (Schweden)
Tim Heed kommt zu Fall, liegt auf dem Eis. Dann stürzt Brandon Tanev über ihn. Das ahnden die Unparteiischen als Beinstellen des Schweden - eine sehr harte Entscheidung.

Nun melden sich die Ahornblätter mal wieder zu Wort. Innen im rechten Bullykreis zieht Nick Paul ab, verfehlt das Ziel und deutet dann an, einen Stockschlag bekommen zu haben. Der Pfiff aber bleibt aus.

Fleißig nehmen die Nordeuropäer das gegnerische Tor unter Beschuss. Jetzt tut das Victor Hedman, darf sogar selbst nachsetzen. Den Weg in die Kiste findet der schwedische Verteidiger nicht.

Auch im weiteren Verlauf wirken die Skandinavier agiler. Auf rechts holt Erik Karlsson zum Schlagschuss aus. Dieser kommt nicht durch.

Tor für Schweden, 1:0 durch Carl Grundström
Links von der blauen Linie bringt Rasmus Dahlin die Scheibe zum Tor. Carl Grundström fälscht zunächst ab. Der Puck landet bei Linus Johansson, der mit dem Rücken zum Tor zurücklegt. Grundström fackelt danach nicht lange und schießt oben rechts zur Führung der Tre Kronor ein. Der Angreifer aus Los Angeles erzielt seinen zweiten Turniertreffer.

Jetzt kommen die Kanadier vielversprechend. Nick Paul legt kurz nach links ab. Doch Jared McCann haut am Spielgerät vorbei.

Plötzlich springt der Puck in den linken Bullykreis. Dort hat Victor Hedman Platz und scheitert mit seinem Schlagschuss an Jordan Binnington.

Auf der Gegenseite bringt Erik Karlsson den Puck zum Tor. Isac Lundeström fälscht ab. Das Hartgummi landet rechts unten an der Torumrandung.

Brandon Hagel hat in halblinker Position etwas Platz, um Maß zu nehmen. Der Handgelenkschuss rauscht nur knapp über den Kasten von Filip Gustavsson.

Neben der Bronzemedaille geht es in dieser Partie eventuell auch um den Titel des besten Torjägers. Der Kanadier Dylan Cozens liegt da mit acht Treffern vorn. Der Scorer-Krone für den punktbesten Spieler (Tore und Vorlagen) wird aller Voraussicht nach nicht hier vergeben. Da kommen eher Spieler des Finales am Abend in Frage.

Bislang läuft die Partie recht flüssig und fair ab. Es gibt kaum Unterbrechungen. Und es geht aufgrund beiderseitigen Bemühungen abwechslungsreich zu.

Auf der Gegenseite schießt Marcus Johansson rechts am Kasten von Jordan Binnington vorbei. Die Scheibe springt von der Bande zurück. Rechts vor der Kiste setzt Isac Lundeström nach. Der kanadische Torhüter dichtet das bedrohte rechte Eck ab.

Colton Parayko probiert es rechts von der blauen Linie. Da ist Goalie Filip Gustavsson erstmals gefordert, muss aber nichts Außergewöhnliches leisten, um diesen Schuss zu stoppen.

Für den ersten Torschuss der Partie sorgt nach einem gewonnenen Bully der Kanadier Bowen Byram. Dessen Schlagschuss kommt allerdings nicht durch. Kurz darauf bemühen sich auch die Schweden erstmals um Aktionen nach vorn.

Zwischen den Pfosten beginnen Filip Gustavsson auf schwedischer und Jordan Binnington auf kanadischer Seite. Für Ordnung auf dem Eis sollen der Finne Mikko Kaukokari und der US-Amerikaner Sean MacFarlane sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen die Linespersons Daniel Hynek und Jiří Ondráček aus Tschechien zur Hand.

Defensiv sind beide Mannschaften also nicht (mehr) das Maß der Dinge, offensiv hingegen schon. Mit jeweils 40 Turniertoren liegt man gemeinsam an der Spitze. Einzig die US-Amerikaner hatten noch mehr Torschüsse abgefeuert (364). Hinsichtlich der Effizienz ist immer noch Deutschland unangefochten (15,91 Prozent). Die Kanadier liegen mit 12,66 Prozent knapp vor den Schweden. Bei den Special-Teams haben die Skandinavier die Nase vorn – im Powerplay nur knapp, im Penaltykilling umso deutlicher. Noch immer sind die Tre Kronor in Unterzahl ohne jeglichen Gegentreffer und haben ihrerseits stattliche vier Shorthander erzielt. Das mäßige kanadische Penaltykilling ließ schon acht Gegentore zu, doch immerhin haben die Ahornblätter auch schon zweimal mit weniger Personal auf dem Eis getroffen. Keine Mannschaft hat im Übrigen mehr Strafzeiten kassiert als die Kanadier (99 Minuten).

Schweden brauste ohne jeglichen Verlustpunkt durch die Gruppe B, fuhr alle Siege innerhalb von 60 Minuten ein. Die Tre Kronor setzten sich gegen die USA (5:2), Polen (6:1), Deutschland (6:1), Kasachstan (3:1), Lettland (7:2), Frankreich (3:1) und die Slowakei (6:1) durch. Im Viertelfinale gegen Finnland knackte Team Sverige die massive Defensive des Olympiasiegers mit Mühe und gewann in der Verlängerung mit 2:1. Man kassierte also nie mehr als zwei Gegentreffer, in der Summe ganze zehn. Doch in der gestrigen Vorschlussrunde zerbröselte die sonst so fehlerfreie Defensive. Gegen Tschechien setzte es sieben Stück und beim 3:7 die erste Niederlage.

Kanada hatte das Geschehen in der Gruppe A bestimmt. Die Ahornblätter benötigten beim 4:2 gegen Großbritannien zwar etwas Anlaufzeit, schienen mit dem 5:1 gegen Dänemark aber in die Spur zu finden. Dann verschenkten die Nordamerikaner gegen Österreich eine klare 6:1-Führung und mussten die Sache letztlich in der Verlängerung regeln (7:6). Nach einem 4:1 gegen Norwegen besiegte man auch die schwersten Gegner der Gruppe: Finnland (5:3), die Schweiz (3:2) und Tschechien (4:3 nach Verlängerung). Im Viertelfinale wurde die Slowakei ausgeschaltet (6:3), ehe es gestern abermals gegen die Eidgenossen ging. Diesmal hatte der Titelverteidiger unglücklich im Penaltyschießen das Nachsehen (2:3).

Im Duell der enttäuschten Halbfinalverlierer geht es darum, wer sich mehr für den Trostpreis motivieren kann. Das könnte umso schwerer sein, da beide Teams als jeweilige Gruppensieger eine glanzvolle Vorrunde hingelegt hatten und bis gestern gänzlich ungeschlagen geblieben waren.

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