Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß hält eine Verpflichtung von Xabi Alonso für "wahrscheinlich unmöglich". Daher rückt nun ein alter Bekannter in den Fokus.
Dass Xabi Alonso der erklärte Wunschkandidat der Bayern ist, wie auch ran schon vor Wochen erfuhr, hatte Uli Hoeneß bereits vergangene Woche erstmals offiziell bestätigt.
"Ich persönlich, wir alle, schätzen den Xabi Alonso extrem", bekräftigte der Ehrenpräsident nun im "BR". "Wir würden ihn gerne verpflichten, keine Frage."
Allerdings glaubt Hoeneß offenbar selbst nicht daran, dass die Münchner den Erfolgscoach von Bayer Leverkusen tatsächlich loseisen werden. "Ob das jetzt dieses Jahr gelingt, werden wir mal sehen. Es wird sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich", ergänzte der FCB-Aufsichtsrat:
„Ich kann mir durchaus vorstellen, so wie ich ihn kennen und schätzen gelernt habe, dass er eher geneigt ist, da noch weiterzumachen, weil er das jetzt nicht zurücklassen will. Wenn der zwei, drei Jahre mehr Erfolge gehabt hätte, wäre es wahrscheinlich einfacher, ihn dort loszueisen."
Auch in Leverkusen ist man nach wie vor optimistisch, dass der Spanier seinen noch bis 2025 laufenden Vertrag erfüllen wird.
Im Fall dieser offenbar zu erwartenden Absage an die Bayern sei es "Aufgabe des sportlichen Managements, Alternativen zu suchen und zu finden", so Hoeneß‘ klarer Auftrag an den neuen Sportvorstand Max Eberl.
FC Bayern: Der Plan B heißt Ralf Rangnick
Und der scheint bereits einen Plan B zu haben: Laut "kicker" heißt der Ralf Rangnick.
Eine Lösung, die nach ran-Informationen Sinn ergeben würde. Ein Job als Bayern-Trainer sei "einer der Lebensträume von Ralf", verriet ein Vertrauter.
Schon 2019 stand der österreichische Nationalcoach, der noch einen Vertrag mit dem ÖFB bis zur WM 2026 hat, zweimal vor einer Verpflichtung beim deutschen Rekordmeister.
Vor dem DFB-Pokalfinale war sich der damalige Trainer von RB Leipzig weitgehend mit Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge einig.
Nachdem der umstrittene Niko Kovac das Endspiel aber klar mit 3:0 für sich entschieden und zuvor schon die Meisterschaft gewonnen hatte, gab ihm Hoeneß noch auf der Feier am Marienplatz eine Jobgarantie.
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FC Bayern: Rangnick-Deal scheiterte an Salihamidzic
Diese hielt allerdings nur bis Anfang November, als der Kroate nach einer Pleite in Frankfurt gefeuert wurde. Auch danach verhandelte Rummenigge mit Rangnick, letztlich war dieser aber angeblich nicht bereit, unter Sportchef Hasan Salihamidzic zu arbeiten.
Stattdessen übernahm Assistent Hansi Flick erst als Interims-, dann als Chefcoach und führte die Bayern 2020 zum historischen Sextuple.
Vier Jahre und zwei Trainer später könnte Rangnick nun doch noch an der Säbener Straße landen. Rummenigge muss er nicht überzeugen und dessen Aufsichtsratskollege Hoeneß soll auch schon länger seinen Frieden mit Rangnick gemacht haben.
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Eberl wollte Rangnick schon zu Gladbach holen
Vor allem aber hält die aktuelle sportliche Führung große Stücke auf den 65-Jährigen, mit dem der damalige Gladbacher Sportchef Eberl vor drei Jahren über einen Job bei den "Fohlen" verhandelte.
Zudem pflegt Rangnick ein großartiges Verhältnis zu Sportdirektor Christoph Freund und Campus-Chef Jochen Sauer, die er beide aus erfolgreichen Zeiten im Red-Bull-Kosmos kennt und schätzt.
Als Rangnick vor mehr als zehn Jahren Sportdirektor in Salzburg war, arbeitete Sauer dort als Geschäftsführer und Freund als Sportkoordinator. "Die beiden waren damals Ralfs Masterminds", sagt ein Insider.
Matthäus: Rangnick muss auf Eberls Liste sein
Auch Lothar Matthäus sieht den Schwaben als engeren Kandidaten auf die Nachfolge von Thomas Tuchel. "Ralf Rangnick muss sich auf der Liste befinden, die Max Eberl erstellt hat. Wo er gearbeitet hat, hat er immer erfolgreiche Arbeit geleistet", erklärte der Rekordnationalspieler vor zwei Tagen auf einem Termin von "Interwetten".
"Bei Bayern München bist du nicht der Alleinunterhalter wie bei Red Bull Salzburg oder wie in Leipzig, wo es auch dann auch schon ein bisschen Differenzen gegeben hat", so Matthäus weiter. "Aber Ralf Rangnick wäre für mich ein Name, den ich mir bei Bayern vorstellen könnte."
Dieser würde aber erst nach der Europameisterschaft und somit vermutlich nicht zum offiziellen Saisonbeginn am 1. Juli einsteigen.
Und er könnte sich gerade bei einer erfolgreichen Endrunde mit den Österreichern in der Pflicht fühlen, seinen Vertrag zu erfüllen – oder gar Angebote von anderen Nationalmannschaften oder Topteams auf Klubebene erhalten.
Auch De Zerbi und Flick im Rennen – Zidane nicht
Eine Entscheidung ist also noch lange nicht gefallen, weshalb der "kicker" auch Brightons Trainer Roberto De Zerbi und Hansi Flick als realistische Alternativen nennt.
Dagegen seien Zinedine Zidane, Antonio Conte, Jose Mourinho und auch Julian Nagelsmann kein Thema.
Entschieden ist aber noch nichts. "Es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen", sagte Eberl bei "Sky" zur Timeline. „Wenn es ein bisschen länger dauert, dauert es eben ein bisschen länger. Wir wollen die beste Entscheidung treffen."